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[–] Bierjunge@feddit.de 40 points 8 months ago (14 children)

Mir ist es ehrlich gesagt egal wenn leute dick oder dürr sind. Das löst in mir persönlich keine Emotionen aus. Ich muss aber zugeben, dass, wenn ich stark übergewichtige Menschen im Burgerladen sehe, ich mir schon denke: "tja, da weißte, wohers kommt". Nicht nett, aber true 🤷.

Darum stimme auch mit dieser Äußerung im Interview nicht überein:

Dicken oder fetten Menschen werden ihre Kilos oft vorgeworfen. Ist man denn nicht verantwortlich für sein eigenes Gewicht?

Ich würde sagen: Nein. Studien haben gezeigt, dass das Gewicht nicht viel variabler ist als die Körpergröße. Und Genetik hat verdammt viel damit zu tun, wie sich unser Körper verhält. Wir alle kennen die Erzählung: Weniger essen, mehr Sport – und dann bist du dünn. Schauen wir uns aber Studien dazu an, sehen wir, dass Diäten bei einer Mehrheit an Menschen langfristig nicht funktionieren. Fette Menschen werten das oft als persönliches Versagen.

Sie verkennt mMn die Sachlage. Sie konzentriert sich bei der Argumentation auf Diäten, die Leut mit Normalgewicht sind aber nicht ständig auf Diät, wenn man so will. Die haben nur einen energetisch ausgeglichen Ernährungshaushalt.

Zwar kenne ichdie erwähnten Studien zur Variabilität von Körpergröße und Gewicht nicht, kann das aber beim besten Willen nicht nachvollziehen. Vielleicht meint sie einen bestimmten Aspekt daraus, aber wenn ich mich jeden Tag nicht bewege, Lieferando bestelle und auf der Couch Mate-Cola trinke, dann ist es klar meine eigene Verantwortung für mein Gewicht. Will sagen: wir haben sehr viel Kontrolle über unser eigenes Gewicht, auch wenn es genetische Faktoren gibt.

Leute, die sich nicht kontrollieren können und krankhaft fett werden scheren mich nicht, von mir aus sollen die Modeln und Influenzer sein und alleine auf nem Familienfloß fahren, das ist alles ihr Recht. Ich spreche sie auf ihr Gewicht nicht an, tut mir halt leid für sie, dass sie dann auf Aspekte ihres Lebens verzichte müssen, wie das Kanufahren, was sie im Interview erwähnt.

Aber: wenn Dicke anfangen, wie die Fettfluenzer in den USA, von "healthy at every size" zu sprechen, dann halte ich dagegen.

[–] Sodis@feddit.de 2 points 8 months ago (2 children)

Ich bin zufälligerweise mal (vielleicht war es sogar hier) auf einen Beitrag gestoßen, wo behauptet wurde, dass die Obesity pandemy von irgendeinem synthetischen Stoff ausgelöst wurde. Da wurden auch einige Studien zitiert, die in die Richtung gehen, die hier im Artikel angesprochen wurden. Eine davon war, dass man Leute auf eine extreme Diät für ein paar Wochen gesetzt hat, die dabei nicht allzu viel Gewicht verloren haben und nach der Diät wieder auf ihr normales Gewicht zurückgefallen sind. Ja, Überraschung... Imo kann man jede Studie dazu, die den Grundumsatz der Probanden nicht bestimmt, nicht ernst nehmen.

[–] Bierjunge@feddit.de 4 points 8 months ago

Ja, Studien an Menschen sind sowieso immer schwerer zu beurteilen. Studien haben aber immer Stärken und Schwächsn, das sollte man akademisch bewerten und nicht schwarz-weiß sehen, meiner Meinung nach.

Jedenfalls ist der Jojo-Effekt ist ja auch kein Naturgesetz. Das die Probanten nach einer extremen Diät wieder zunehmen liegt daran, dass sie eben wieder im kalorischen Überschuss leben. Eine grundlegende Verhaltensänderung müsste man eben schaffen.

[–] crispy_kilt@feddit.de 3 points 8 months ago

irgendeinem synthetischen Stoff ausgelöst wurde

In den USA ist es Fruktosesirup.

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[–] luxuslurch@feddit.de 27 points 8 months ago* (last edited 8 months ago) (1 children)

Studien haben gezeigt, dass das Gewicht nicht viel variabler ist als die Körpergröße.

Komisch, seit geraumer Zeit wachse immer nur in die Breite. Meine angeblich nicht viel weniger variable Körpergröße hat sich aber schon lange nicht mehr geändert... sus.

[–] Schiffsmaedchenjunge@feddit.de 27 points 8 months ago (1 children)

Du musst dich nur hinlegen, dann geht das Wachstum wieder in die Höhe

[–] GewoehnlicherHamster@feddit.de 17 points 8 months ago

Die echten Lebensprofitipps sind immer in den Kommentaren

[–] aaaaaaaaargh@feddit.de 13 points 8 months ago (3 children)

Studien haben gezeigt, dass das Gewicht nicht viel variabler ist als die Körpergröße.

Ich habe diese Studien jetzt eine Weile gesucht, aber leider absolut nichts dazu finden können. Weiß hier jemand weiter?

Allgemein macht sie es mir etwas schwer, ihrer Argumentation zu folgen. Ich bin natürlich absolut bei ihr, dass Menschen nicht aufgrund ihres Aussehen diskriminiert werden dürfen und das schließt natürlich das Gewicht ein. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schlimm es sein kann, so behandelt zu werden, weil man irgendwelche Standards nicht erfüllt.

Aber so sehr ich das respektiere, es bleibt nunmal auch ein gesundheitliches Risiko, das ist leider sehr sehr klarer Fakt.

[–] Mrs_deWinter@feddit.de 4 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Es gibt ja tatsächlich einen ganzen Haufen Studien zu verschiedensten Abnehm-Methoden und -Srategien, von Diäten über Verhaltenstherapie, integrative Ansätze, usw. Es zeigt sich: Abnehmen ist möglich, aber nicht so wie sich die meisten das vorstellen. Jemand schwer übergewichtiges wird niemals die 60kg Traumfigur erreichen. 5-10% des ursprünglichen Körpergewichts sind realistisch, d.h. wenn du 120kg wiegst dann schaffst dus mit viel Disziplin dauerhaft wahrscheinlich auf etwas mehr als 100kg.

Hierfür öffentlich zugängliche Studien zu finden ist gar nicht so leicht, ich habs aber mal probiert:

Die hier ist auch spannend, aber nur die erste Hälfte ist ohne Zugangsmethode online lesbar:

D.h.: Körpergewicht ist ein bisschen variabler als die Körpergröße. Aber nur ein bisschen.

[–] occhineri@feddit.de 3 points 8 months ago

Ich kann diesen Beitrag von Arte sehr empfehlen. Die Sachlage wird hier sehr umfangreich erläutert (auch wenn mMn zu wenig auf die Art der Ernährung eingegangen wird, aber darum gehts ja nur am Rand).

[–] siban@lemmy.world 3 points 8 months ago* (last edited 8 months ago) (3 children)

Naja eigentlich ist Übergewicht selbst garnicht so schädlich und reduziert als eigene ursache deine Qualitativ adjustierten lebensjahre nur um 1 (-1qualj). Qualitativ abjustierte Lebensjahre sind eine Kennzahl, die versucht Lebensjahre mit Gesundheit in einklang zu bringen. Dabei ist sie nicht unumstritten, aber einfach das beste was man hat. Sogar adipositas ist nicht wirklich schädlich(-2qualj), das ist ungefähr vergleichbar mit dem wohnen an einer Hauptstraße(-2.5qualj).

Was wirklich schädlich ist, ist bewegubgsmangel(-4qualj). Der wird in Verbindung mit übergewicht(-7qualj) fast so schlimm wie rauchen(-8qualj).

Und da liegt eigentlich das Problem. Viele übergewichtige Menschen machen keinen sport, weil wir das gesellschaftlich und schulisch in sie hineingeprügelt haben. Die stereotypen sorgen hier massiv dafür, dass die biologische Komponente des übergewichts durch andere faktoren wesentlich verschlimmert wird.

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[–] gapbetweenus@feddit.de 9 points 8 months ago (8 children)

Die Gesundheit der fetten Menschen ist doch allen absolut egal, das ist ein vorgeschobenes Argument (die Gesundheit fremder Menschen ist uns im allgemeinen recht egal, vielen sogar die eigene). Es geht um Schönheitsideale und die mit bestimmten Aussehen verbundenen Stereotypen.

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[–] Teppichbrand@feddit.de 7 points 8 months ago* (last edited 8 months ago) (23 children)

Fettleibigkeit ist eine natürliche Reaktion auf ein unnatürliches Nahrungsangebot. Sport und Diäten helfen nicht, wenn du grundsätzlich falsch isst. Viele produzierte Nahrungsmittel haben eine viel zu hohe Kaloriendichte, man muss die Ernährung umstellen, um weniger Energie zu sich zu nehmen. Statt also Nudeln (hohe Dichte) mit Fleisch (hohe Dichte) und ein bisschen Gemüse (niedrige Dichte) zu essen, müssen viel Gemüse mit Hülsenfrüchten und wenig Vollkorn-Nudeln auf den Teller. Damit kann man sich für immer gesund satt essen. Das ist so logisch, einfach UND LECKER!
Die Bücher vom faktenbasierten Ernährungs-Nerd Dr. Greger haben ein bisschen mein Leben verändert, ohne Scheiß.

[–] Hiko0@feddit.de 2 points 8 months ago* (last edited 8 months ago) (7 children)

Nudeln mit ca. 350 kcal/100g mit Rindersteak oder Hühnerbrustfilet mit ca. 100-150 kcal/100g in einen Topf zu werfen ist aber auch nicht richtig. Zumal Letztere eine super Proteinquelle sind, während Hülsenfrüchte oder vegane Fleisch- und Käsealternativen einen Haufen Kohlenhydrate und Fett mitbringen.

Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung, die auch satt macht. Nen Salat und eine Handvoll Hülsenfrüchte machen mich nicht satt. Hühnerbrust mit Salzkartoffeln und magerem Dip und einem Salat dabei hingegen machen richtig satt.

[–] Teppichbrand@feddit.de 8 points 8 months ago* (last edited 8 months ago) (1 children)

Hülsenfrüchte sind billig, super gesund, reich an Ballaststoffen, Proteinen und wichtigen Nährstoffen wie Eisen und Folsäure. Sie enthalten kaum Fett und gar keine gesättigten Fettsäuren, die aber in allen tierischen Produkten stecken und unserer Arterien verstopfen (930 Tote in Deutschland pro Tag). Im Vergleich enthält Hühnerfleisch mehr gesättigte Fettsäuren und oft auch Antibiotika und Krankheitserreger wie Salmonellen. Außerdem sparst du locker ⅔ Land, Wasser und CO2. Darum sind Bohnen, Kichererbsen und Linsen im Vergleich mit Fleisch immer die bessere Wahl.
Ich esse auch viel Nudeln und Brot um satt zu werden, dann aber immer Vollkorn. Da jubelt die Darmflora.

[–] Hiko0@feddit.de 2 points 8 months ago* (last edited 8 months ago)

Sorry. War gedanklich bei Nüssen und Kernen.

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