this post was submitted on 13 Jun 2023
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Deutschland

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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.

Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.

Regeln

Bundesländer:

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[–] DubioserKerl@feddit.de 52 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (7 children)

Ich verstehe, dass das vermutlich nötig ist, weil die Kosten gestiegen sind, aber ich bin dennoch salty, dass das Primat des "Die Leistungen müssen erhalten bleiben" auch auf Schwurbel wie Homöopathie angewendet wird, und dass zur Kostenersparnis nicht erst mal der Verwaltungswasserkopf (brauchen wir wirklich 90+ gesetzliche Krankenkassen mit jeweils separater Verwaltung?) angegangen wurde.

Wobei, die Anzahl gesetzlicher Kassen sinkt zumindest kontinuierlich seit ein paar Jahrzehnten.

[–] agressivelyPassive@feddit.de 28 points 1 year ago (6 children)

Ich würde eher mal auf die Einnahmenseite gucken.

Die Krankenkasse ist ein Solidarsystem, aber dank privater Kassen kann man sich da quasi rauskaufen, das finde ich schon etwas befremdlich.

Es kann doch nicht so schwer sein, eine gesetzliche Pflichtversicherung einzuführen, damit wirklich alle einzahlen.

Und bevor jemand wieder mit dem Argument kommt, dass Privatpatienten mehr Geld bringen als gesetzliche: Privatpatienten verdienen auch im Schnitt deutlich mehr und sparen häufig. Ich bezahle zB insgesamt gerade um die 1200€ im Monat für GKV, PKV würde mich 2-300€ kosten.

[–] oliver@friendica.xyz 10 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (4 children)

Es kann doch nicht so schwer sein, eine gesetzliche Pflichtversicherung einzuführen, damit wirklich alle einzahlen.

this. Und dann können wir mit dem 2-Klassen-Rentensystem gleich weiter machen und uns ne Blaupause aus Österreich nehmen.

[–] Tvkan@feddit.de 5 points 1 year ago (1 children)

Bis auf die Sache mit den Vierbettzimmern, die bleiben bitte in Österreich.

[–] albert180@feddit.de 3 points 1 year ago

Dänemark hat staatliches Gesundheitswesen und nur noch Einzelzimmer in den neuen Krankenhäusern

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[–] thatgut0815@feddit.de 20 points 1 year ago (1 children)

Finde es auch befremdlich, dass einfach immer Beiträge angehoben werden, anstatt mal das System zu reformieren. Und nein, wir brauchen keine 90 Krankenkassen, die alle nahezu gleiche Leistungen bieten. Schön jede mit eigener Verwaltung, eigener iNnOvAtIvEr App und Filiale.

[–] FreeWildbahn@feddit.de 5 points 1 year ago (2 children)

Wir können ja schlecht jemandem verbieten eine neue Krankenkasse zu eröffnen, oder? Die sind doch in privater Hand.

[–] taladar@sh.itjust.works 7 points 1 year ago (1 children)

Natürlich kann der Staat solche Dinge verbieten. Dafür sind Gesetze da. Ob das sinnvoll ist steht auf einem anderen Blatt aber die Möglichkeit das zu tun besteht auf jeden Fall.

[–] FreeWildbahn@feddit.de 2 points 1 year ago

Der Staat kann nicht einfach Gesetze erlassen wie er will. Gibt auch da Regeln.

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[–] oliver@friendica.xyz 19 points 1 year ago (5 children)

Wie @nicolegohlke schreibt: Dass trotz komplett auseinanderdriftenden Vermögensverhältnissen in so ziemlich jeder deutschen Finanzierungsdebatte Reiche komplett ausgeblendet werden, ist wesentlicher Teil des Problems.

Die Krankenkassen machen Verlust in Milliardenhöhe - Lauterbach will nun die Beiträge abermals erhöhen.
Die Lösung des Problems sind nicht höhere Beiträge oder gar Schließung von Krankenhäusern - sondern: die Beitragsbemessungsgrenze zu erhöhen, damit Löhne >5000€ einfließen.

Und das ist politisch nicht gewollt.
♻️ social.linksfraktion.de/users/…

[–] agarorn@feddit.de 10 points 1 year ago (1 children)

Jupp.

Wie wäre es damit: Jeder muss in eine gesetzliche Krankenkasse, und das ohne Beitragsbenessungsgrenze.

Und wenn irgendwer noch Privilegien behalten will, dann soll es eben erlaubt sein beliebig viel zusätzlich noch selbst zu zahlen.

[–] reddfugee@feddit.de 3 points 1 year ago (2 children)

Korrekt, die Beitragsbemessungsgrenze ist der Hebel, der genutzt werden sollte. So ist das in einem Solidarsystem: wer viel hat, soll viel geben.

Aber solange die FDP in einer Regierung sitzt, wird das leider nix.

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[–] odium@feddit.de 4 points 1 year ago

Genau das. Vor allem wenn man nur"knapp" in dem Bereich ist und kaum das man älter wird zurück in die günstigere gkv will...

[–] Batzn@feddit.de 4 points 1 year ago (3 children)

Reich ist man bei 5000€ Bruttolohn nun wirklich nicht. Das würde wieder nur die Mittelschicht schröpfen.

[–] oliver@friendica.xyz 5 points 1 year ago (1 children)

Also schröpft man lieber die Unterschicht über den Beitragssatz. Macht Sinn in diesem System.

[–] Batzn@feddit.de 4 points 1 year ago (2 children)

Das ist damit nicht gemeint. Aber wenn man will das Reiche mehr einzahlen, dann erreicht man das nicht darüber. Jeder der wirklich reich ist und nicht einfach nur gutverdiener ist eh in der privaten Krankenversicherung. Den trifft diese Maßnahme nicht. Es erhöht lediglich die Belastung auf die Mittelschicht welche eh schon mit hohen Abgaben zurecht kommen muss.

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[–] A2PKXG@feddit.de 3 points 1 year ago (1 children)

Wir sollte dankbar sein, dass es in Deutschland reiche gibt.

[–] letmesleep@feddit.de 3 points 1 year ago (2 children)

Ich will die auch nicht aufessen. Aber ein paar mickrige Prozentpunkte mehr Steuern könnten es schon sein.

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[–] albert180@feddit.de 2 points 1 year ago

Nein, die Lösung des Problems ist, dass sich abmelden aus der PKV nicht zu ermöglichen, sondern dass alle in der GKV versichert werden müssen

[–] office_account@feddit.de 8 points 1 year ago (2 children)

brauchen wir wirklich 90+ gesetzliche Krankenkassen mit jeweils separater Verwaltung

Naja, trotz des Namens sind die gesetzlichen Krankenkassen immer noch unabhängige, privatwirtschaftliche Unternehmen.
Um das zu ändern müsste das System ganz massiv umgebaut werden.

[–] A2PKXG@feddit.de 4 points 1 year ago (1 children)

Ehm meinst du? Ich habe Mal nach der Techniker gegoogelt. Wäre es ein privatwirtschaftliches Unternehmen, dann gäbe es ja Eigner mit Gewinnabführung.

Davon konnte ich nichts finden. Stattdessen gibt es wohl eine Satzung, die über alles bestimmt.

[–] office_account@feddit.de 3 points 1 year ago

Vielleicht ist privatwirtschaftlich nicht der richtige Ausdruck, scheinen wohl alle Körperschaften des öffentlichen Rechts zu sein.

Was ich meinte, ist dass alle eigenständige Organisationen sind, die zwar stark reguliert sind aber nicht direkt dem Staat unterstehen.

[–] DubioserKerl@feddit.de 3 points 1 year ago (1 children)

Um das zu ändern müsste das System ganz massiv umgebaut werden.

Müsste dann halt wer machen. Hat irgendeine Partei das im Programm?

[–] office_account@feddit.de 3 points 1 year ago

Nicht, dass ich wüsste.
Ist aber auch nicht einfach mal eben so zu machen, ohne Konsens mehrerer Parteien und wahrscheinlich über mehrere Legislaturperioden wird das nicht gehen.

[–] RQG@lemmy.world 4 points 1 year ago (1 children)

Da stimme ich dir zu.

Hinzu kommen Dinge wie up-coding, bei dem Krankheiten oft ohne Wissen der Patienten als eine schlimmere oder chronische Variante abgerechnet werden um mehr Geld zu bekommen. Oder völlig unnötige Maßnahnen die verordnet werden, wie fragwürdige Rehabilitationen und ähnliches. Ist natürlich ärgerlich, dass all sowas dann von unseren Beiträgen ebenfalls getragen wird.

[–] DerGepard@feddit.de 4 points 1 year ago

undefined> Oder völlig unnötige Maßnahnen die verordnet werden

Gleichzeitig dann auch noch an anderer Stelle diese Leistungen auf Krampf denen vorenthalten werden, die es benötigen, weil zB. die ausführenden Stellen ausgebucht sind.

[–] agarorn@feddit.de 3 points 1 year ago

Naja, 1970 waren wir bei 1815 Krankenkassen. Jetzt 90 ist doch schon deutlich weniger. Verstehe nicht wieso das ein großes Problem sein soll.

Aber eine Krankenkasse zu fordern würde doch aktuell auch nur eine Minderheit akzeptieren (das erinnert doch an DDR!1!1!1!)

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[–] abcd@feddit.de 16 points 1 year ago (3 children)

Ich bin ja prinzipiell liberal und für einen freien Markt. Aber bei der Gesundheit sehe ich es ähnlich wie bei der Bundeswehr, Polizei, Bildung etc.

Stellt euch mal vor wir würden das Gesundheitssystem verstaatlichen. Alle in dem Bereich werden zu Beamten. 20-30 Versicherte könnten ohne Probleme einen ganzen Arzt finanzieren. Der Bund könnte mega Rabatte bei Pharmaunternehmen durchdrücken oder einfach selber in die Branche einsteigen…

[–] Thagor@lemmy.world 11 points 1 year ago (2 children)

Jo kann aber auch nach hinten losgehen wie zbsp das NHS in UK. In Deutschland haben wir schon 4.5 Ärzte pro 1000 Einwohner, was ich für eine deutlich realistischer Quote (als 30:1) halte. Weil ich würde mal sagen in eine Großstadt mit hohen mieten und 1.5-2 Sprechstunden Hilfen wird es wohl schon 15-20k Euro Kosten eine Arztpraxis zu unterhalten.

[–] derGottesknecht@feddit.de 16 points 1 year ago (1 children)

NHS wurde aber doch von den Tories über die letzten Jahrzehnte gezielt kaputtgespart um dann sagen zu können: "Seht ihr, das funktioniert staatlich nicht, lasst uns das privatisieren"

[–] DerGepard@feddit.de 10 points 1 year ago (1 children)

Damit sprichst du gleichzeitig eine gewisse Problematik an: Wenn das Gesundheitswesen verstaatlicht wird, wie schützt man es davor, zum politischen Spielball für ein paar wenige poltische Würdenträger zu werden?

[–] ebikefolder@feddit.de 11 points 1 year ago (3 children)

Man könnte es in der Verfassung verankern. Die Stelle mit Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit böte sich an. Zum Beispiel dergestalt, dass der Staat dafür verantwortlich ist im Fall der Fälle die körperliche Unversehrtheit wieder herzustellen.

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[–] office_account@feddit.de 4 points 1 year ago (1 children)

In Deutschland haben wir schon 4.5 Ärzte pro 1000 Einwohner, was ich für eine deutlich realistischer Quote (als 30:1) halte

In Deutschland kannst du aber auch zT mal ein halbes Jahr auf einen Termin bei einem Spezialisten warten oder musst dutzende von Hausärzten anfragen ob sie denn *bitte *neue Patienten aufnehmen.

[–] Pharis@feddit.de 2 points 1 year ago

Man kann jedoch den Service der Krankenkassen nutzen, um einen Facharzttermin innerhalb von vier Wochen zu erhalten. Man kann sich den Arzt dann aber natürlich nicht aussuchen.

[–] A2PKXG@feddit.de 3 points 1 year ago

Die Rabatte für Medikamente sind momentan schon so hoch, dass einfach gar nicht mehr geliefert wird, weil man durch jede Lieferung Geld verliert. Ich weiss nicht, ob niedrigere Preise da helfen würden.

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[–] A2PKXG@feddit.de 8 points 1 year ago

Das Gesundheitssystem ist der Rente ähnlicher, als den meisten bewusst ist. Die Mehrheit der Einnahmen liegt bei Arbeitnehmern, die Mehrheit der Ausgaben bei Rentnern.

[–] Gigg44@feddit.de 6 points 1 year ago (2 children)

Ist schon komisch die Schuldenregel soll doch angeblich dazu fuhren das besser gewirtschaftet wird ohne neue Einnahmen zu generieren zu müssen. Und dann auch die Lohnkosten steigen zu lassen. Wie will die FDP das ihren Gläubigen verkaufen?

[–] Merion@feddit.de 3 points 1 year ago (1 children)

Was hat die Schuldenregel mit den Sozialabgaben zu tun? Das sind doch unterschiedliche Töpfe?

[–] agarorn@feddit.de 3 points 1 year ago (2 children)

Es gibt nicht wirklich unterschiedliche Töpfe. Worauf der vorherige Kommentar vllt rauswill: Dieses Jahr sind bereits die Pflegebeiträge gestiegen weil Lindner nicht bereit war einen Zuschuss zu geben.

Kurz: Die Sparmentalität entlädt sich also auch hier an höheren Lohnkosten und Abgaben. Von irgendwo muss ja gespart werden.

[–] Merion@feddit.de 3 points 1 year ago (1 children)

Doch, sind es schon. Sozialabgaben sind Sozialabgaben. Dass es für die Sozialabgaben einen Zuschuss aus Steuermitteln gibt, macht das nicht zum gleichen Topf.

Tatsächlich sorgt die Schuldenregel ja dafür, dass "besser gewirtschaftet wird", also man nicht bereit ist, zusätzliche Ausgaben über Schulden zu finanzieren.

[–] agarorn@feddit.de 4 points 1 year ago (10 children)

Ich weiß nicht wie du das als "besser" wirtschaften bezeichnen kannst, aber okay.

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[–] yoolio@feddit.de 2 points 1 year ago (1 children)

Was interessiert die FDP die Beitragshöhe für gesetzlich Versicherte?

[–] agarorn@feddit.de 2 points 1 year ago

Weil das Arbeitgeberbrutto dann auch steigt und die FDP öffentlich dafür Eintritt Deutschland attraktiver zu machen und deshalb angeblich die Lohnkosten senken will. Aber wie man hier sieht führt die Blockade von Lindner zu dem Gegenteil.

[–] letmesleep@feddit.de 5 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (2 children)

Das nervigste an der Diskussion ist, dass Lauterbachs sinnvollstes Projekt, die Krankenhausreform, bereits jetzt verunglimpft wird und aufgrund von präventivem Gehorsam nicht so groß ausfällt wie notwendig. Ein kontrolliertes "Krankenhaussterben" wäre eine gute Sache. Es geht mir gar nicht einmal darum, dass das Geld sparen würde. Das ist nur ein netter Bonus. Es geht vor allem darum, dass das zusammenlegen der meisten Krankenhäuser die Überlebenschancen von Patienten deutlich erhöhen würde. Kleine Krankenhäuser sind für Patienten gefährlich, weil die behandelten Ärzte weniger stark spezialisiert sind. Es ist nun einmal besser, wenn eine Chirurgin den Eingriff schon 1000 mal gemacht hat. Aber das geht nur, wenn sie sich auf diesen einen Eingriff spezialisiert hat. Klar, auf dem Land kann es dann nervig sein kranke Angehörige zu besuchen, aber würde dann doch lieber eine Stunde in die nächste Stadt fahren als fünf Minuten zum nächsten Friedhof.

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