Straßenverkehr verursacht am meisten Mikroplastik Lärm und Abgase – das sind nicht die einzigen Umweltfolgen des Straßenverkehrs. Auch winzige Kunststoffpartikel stammen von Fahrzeugen. Moritz Bigalke sagt: "In Mitteleuropa macht das den Großteil des Mikroplastik aus. Wahrscheinlich weit über die Hälfte des Plastiks." Das, was emittiert werde, sei vom Reifenabrieb. "Wir sind jetzt dabei zu quantifizieren, wie viel man davon wirklich in den Böden findet, also die Konzentrationen zu bestimmen und zu untersuchen, was das für Auswirkungen auf die Umwelt hat."
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Da helfen auch keine Elektroautos. Der ganze motorisierte Individualverkehr muss auf ein Minimum reduziert werden. Nebenbei kann man dann auch die Autobahnen auf eine Richtungsspur zurückbauen.
Elektroautos machen es vermutlich sogar noch schlimmer, weil sie deutlich schwerer sind und je schwerer das Gefährt, desto höher der Reifenabrieb.
Na toll, dann gibt's bald unter den "Hier wird Diesel noch mit Liebe verbrannt"-Aufklebern die "Ich reduziere den Mikroplastikausstoß!"-Aufkleber.
Bin da jetzt auch kein Experte, aber ich frage mich ob Reifenabrieb unvermeidbar ist, also auch mit anderen Gummiarten, wenn man die Eigenschaften haben will die man braucht oder ob sich da mit neuartigen Materialien noch was machen lässt
Der Gummiabrieb wird übrigens auch von Straßenbahnen und Zügen erzeugt. Die benutzen auch Bremsen aus Gummi.
Die bremsen mit dem Motor soviel sie können, jedenfalls bei uns.
Dürften pro transportierte Person trotzdem deutlich weniger Abrieb erzeugen.
Straßenbahnen und Züge nutzen überwiegend Wirbelstrombremsen.
Das jetzt irgendwie schlecht oder? ÖPNV ist unglücklicherweise selbst in absoluter Perfektion einfach nicht überall möglich weil man braucht ja schon eine gewisse Bevölkerungsdichte damit das funktioniert. Die Realität sieht leider so aus das man an bestimmten Orten vom Individualverkehr nicht weg kommt. Und dann haben wir natürlich noch das Ding mit dem Autonormativ :/
- wir wollen auf einem gesunden Planeten Leben
- ein gesunder Planet ist mit MIV als Massentransportmittel nicht möglich
- ich wohne an einem Ort, der ohne MIV als Massentransportmittel nicht möglich ist
Der logische Schluss:
- wir müssen auf den Planeten verzichten
Seems legit.
Ok, dann ziehen wir alle in die Städte. Ich habe gehört, da soll es unbegrenzt viele und günstige Wohnungen geben 👍
By he way, ich fahre mit dem E-Bike in die Stadt zum Arbeiten. Es geht auch so manchmal.
Ok, dann ziehen wir alle in die Städte. Ich habe gehört, da soll es unbegrenzt viele und günstige Wohnungen geben 👍
Dass das noch nicht so ist, ist eine politische Entscheidung.
Da ist eben die Frage, wieviele Leute das am Ende tatsächlich betrifft. Da gibts eindeutige Studien zu, dass die meisten Strecken, die gefahren werden in Deutschland unter 5 km liegen.
Natürlich wird es weiter Autos geben. Wenn das dann nur noch 10% der heutigen Anzahl sind, mit entsprechend weniger Fahrleistung, dann kommen wir auch bei entsprechend weniger Verschmutzung raus, die dann irgendwann wieder händelbar ist.
Wir werden allerdings so oder so demographisch weite Teile des ländlichen Raums aufgeben, und eine Konzentration in klein- und Mittelstädte erreichen. Die lassen sich dann wieder gut mit Bus- und Bahn versorgen und die Wege zum Bahnhof sind fußläufig bequem machbar.
Als gäbs nicht schon genug Gründe, Autos und Zersiedelung zu hassen. Friede den Städten, Krieg den Vororten!
Was soll schon schief gehen, wenn auch die Autobahnen meistens von Feldern umgeben sind?
Ich habe ehrlich gesagt nichts anderes erwartet, aber trotzdem bin ich enttäuscht
Diesen Fakt finde ich noch bemerkenswert:
Birkenwurzeln können Mikroplastik aus dem Boden filtern
Anders als aus Meerwasser lassen sich die winzigen Partikel aus dem Boden nicht einfach wieder herausfiltern. In einem ersten Versuch haben Forschende gezeigt, dass Birken die Partikel mit ihren Wurzeln binden und ins Holz einbauen. Aber im weltweiten Maßstab sind solche Projekte kaum vorstellbar. Deshalb muss künftig schon die Verbreitung der Kunststoffreste verhindert werden.
Oder wir ignorieren das Problem weiterhin und verlassen uns drauf dass die nächsten Generationen sich darum kümmern. Hat beim co2 schon so gut funktioniert
Eawi5: Warum genau ist Mikroplastik schlimm? Soweit ich das verstanden habe zerfällt es immer weiter, bis es irgendwann nur noch Moleküle sind, oder? Und davor ist das meiste Plastik "neutral" für Lebewesen und kann sich im schlimmsten Fall an den falschen Stellen ansammeln?
Du hast Mikroplastik in praktisch allen Organen. Was es jeweils genau anrichtet ist nicht ganz klar. Versuche mit Tieren zeigen, dass es sich auch im Hirn ansammelt und zu Demenz uä führt.
Nanopartikel können dann überhaupt in die gesunde Zelle eintreten und dort noch größeren/elementaren Schaden anrichten.
Das Risiko bei Mikroplastik besteht nicht nur aus dem Plastik, sondern auch durch die Substanzen und Mikroorganismen, die sich an die Oberfläche der Partikel anheften können (Adsorption). Zudem betrifft es ja nicht nur Menschen sondern praktisch alle Lebewesen auf dem Planeten. Für marine Lebewesen ist das mittlerweile recht gut dokumentiert ^1:
Microplastics are quite easily ingested by marine organisms due to their small size. Once ingested, microplastics can cause different adverse effects on feeding behavior, reduction of predatory performance, reproduction, and energy budget, as well as inducing inflammatory responses, histological changes, DNA damage, cytotoxicity, physical damage, and mortality.
Und das sind nur die direkten Schäden, ökologische Folgeschäden kommen noch dazu (also zB Art A findet nicht mehr genug zu fressen, denn ihre Lieblingsfutter Art B ist durch Mikroplastik zurückgegangen). Die Biosphäre leidet bereits an genug Problemen (Habitatzerstörung, Klimawandel, Umweltgifte, etc) und Mikroplastik kommt jetzt als weiterer Faktor hinzu.
Davon mal abgesehen sollte man nicht für jede einzelne Substanz und Interaktion darauf warten, dass es den eindeutigen wissenschaftlichen Beweis gibt, denn dann ist der Schaden oft schon viel zu groß und nur noch schwer zu beheben (precautionary principle). Zumal es für die allermeisten Einsatzgebiete von Plastik Alternativen gibt, bei denen wir sicher wissen, dass sie diese Probleme nicht haben (also zB Glas- statt Plastikflaschen).
Wahrscheinlich müssen wir dann nur die gesamte Fläche der Erde, inkl. der Ozeane 100 Jahre lang mit Birken vollpflanzen und Zack, schon haben wir alles Mikroplastik für den letzten August aufgesaugt.
Ooops, we did it again...
Letztes Jahrhundert die ganze Erdoberfläche mit Blei überzogen. Dieses Jahrhundert jetzt mit Plastik.
Immerhin haben wir die Blei und Plastik durch eine Asbestschicht getrennt.
Eine mögliche Lösung wären Kunststoffe, die in der freien Natur biologisch abbaubar sind (was heutzutage als Bioplastik verkauft wird kann nur industriell kompostiert werden und zerfällt in der Natur weiterhin zu Mikropartikeln).