this post was submitted on 29 Mar 2024
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Korrekt. Der Median richtet sich nach der Anzahl der Menschen, die mehr oder weniger verdienen, aber nicht nach der Höhe von deren Einkommen. D.h., dass gerade diese Kennzahl weit weniger durch wenige Spitzenverdiener beeinflusst wird als z.B. der Durchschnitt.
Und wenn sich wirklich alle Gehälter verdoppeln, passiert das wahrscheinlich auch mit den Preisen (vor allem Mieten), also ändert das nichts daran, wer arm ist.
Nicht alle Preise würden sich verdoppeln. Und Mieten erst recht nicht, deren Anstieg werden zum einen durch gesetzliche Regelungen begrenzt und nur weil sich das Gehalt magisch verdoppelt, verdoppeln sich irgendwelche Raten zur Kreditabzahlung nicht.
Generell macht der Anteil des Gehalts an Preisen je nach Gut einen unterschiedlichen Anteil aus und der ist teilweise unerwartet klein.
Deswegen kommt der Effekt bei Dingen wie Immobilien(-krediten, Mieten) verzögert, weil der Bestand natürlich günstiger angeschafft wurde, aber er bleibt deswegen nicht aus. Baukosten für neue Immobilien und damit auch Kreditsummen steigen natürlich, wenn sich alle Löhne verdoppeln würden.
Die gesetzliche Regulierung der Mieten existiert schon heute in manchen Städten nur auf dem Papier bzw. wird umgangen. In einem Umfeld, in dem sich alle Löhne, und damit auch Baukosten, in diesem Ausmaß erhöhen, würde, wenn die Regulierung nicht fällt, dann einfach nicht mehr gebaut. Die Alternative zu steigenden Preisen wäre dann noch stärkeres Unterangebot.
In einem realistischen Umfeld stimmt das. Das Argument funktioniert aber nur, wenn nicht alle Löhne steigen. Man schreibt "Transportkosten", und tut so als seien das nicht die Einkommen von Fahrern und Disponenten. "Rohstoffkosten", und tut so, als seien das nicht die Einkommen von Bergarbeitern. Am Anfang der Lieferkette sind irgendwann alle Kosten Lohnkosten.