Die Bundesregierung kürzt ihre Förderung für die Batterieforschung massiv. Experten warnen vor schwerwiegenden Folgen für den Industriestandort Deutschland. Die Forscher vermuten hinter der Entscheidung auch politisches Kalkül.
Experten warnen vor den drastischen Folgen der Kürzung der Mittel für die Batterieforschung durch die Bundesregierung. Sie bezeichnen die Entscheidung als "Kahlschlag", der die Arbeit von mehr als einem Jahrzehnt zunichtemachen, den Fachkräftemangel verschärfen und die Entwicklung dieser immer wichtiger werdenden Branche in Deutschland stoppen könnte.
"Die Batterietechnologie ist eine der wichtigsten Zukunftstechnologien des 21. Jahrhunderts. Ohne Batterien ist die Transformation unserer Wirtschaft nicht denkbar", erklärt Axel Thielmann vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe. Er betont, dass Deutschland in den vergangenen Jahren eine große Rolle in der Batterieforschung gespielt hat und warnt vor den Folgen der Kürzung: "In den letzten 15 Jahren haben wir in Deutschland eine Aufholjagd hingelegt. Diese könnte nun abrupt enden."
Die Bundesregierung hat die Mittel für die Batterieforschung um 75 Prozent gekürzt. Diese Entscheidung erfolgte nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe, das der Regierung die Umwidmung der Coronagelder in den Klimatransformationsfonds (KTF) untersagte. Die Regierung sah sich daraufhin gezwungen, quer durch die zu fördernden Klimaschutzprojekte zu streichen. Bei der Batterieforschung schlug sie besonders hart zu.
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Die Experten vermuten hinter der Kürzung auch politisches Kalkül. Beim Wasserstoff, einem Lieblingsprojekt der FDP, wurden keine Kürzungen vorgenommen. "Es gibt eine Gruppe Politiker in Berlin, die ja immer wieder meinen, dass die Zukunft nicht in der Elektromobilität liegt, sondern dass man lieber auf Wasserstoff setzen sollte", mutmaßt Sauer. Auch Winter kann sich vorstellen, dass da "ein Plan dahintersteckt, das Rad der Zeit ein bisschen aufzuhalten und zurückzudrehen".
ah super, jetzt haben elektroautos erst recht keine chance auf langlebigkeit/reichweite mehr. Obwohl die Akkumobilität gerade nicht so dufte und eher langweilig ist, hatte ich noch hoffnung auf die weiterentwicklung von energiespeichern jeglicher art.
Toyota forscht ja nicht ohne grund seit jahren im feld der Wasserstofffahrzeuge, die mittel der Batterieforschung zu kürzen ist aber ziemlich dumm. von langlebigeren und energiedichteren akkus können wir hauptsächlich außerhalb der mobilität profitieren. bei handys sind die akkus gerade ein erheblicher flaschenhals.
Wasserstoff ist einfach zu teuer, um damit Sachen wie den tagtäglichen Arbeitsweg zu beschreiten, oder die Wohnung zu heizen.
Die FDP setzt auf Wasserstoff, um dann feststellen zu können, dass es doch mit Erdgas gemacht werden muss, weil man nachhaltig produzierten Wasserstoff nicht bezahlen kann.
Das ist maximale Technologiefeindlichkeit
Ich denke, die FDP setzt auf Wasserstoff, um den deutschen Herstellern das technologische Know-How zu sichern. Ein Elektroauto ist vergleichsweise derart simpel, dass quasi kein Wettbewerbsvorteil mehr für die deutschen Hersteller besteht und weite Teile der Zulieferindustrie obsolet sind. Es gab ja auch mal die Idee, einfach normale Verbrenner mit Wasserstoff zu betreiben. "Win-Win!" Die Industrie kann weitermachen wie bisher in ihren liebgewonnenen Pfründen und "grün" ist es auch noch!
Dass bei dieser Betrachtung vollkommen außer Acht gelassen wird, dass wir nicht alleine auf der Welt sind und ein Land wie China bspw. sich diese Möglichkeit der Übernahme der Marktdominanz aufgrund der durch die Elektroantriebstechnik rapide gesunkenen Marktschranken niemals nehmen lassen wird und sich der Markt dann einfach an unseren Herstellern vorbeientwickeln wird.. tja.
Wie kommst du zu dem Schluss, dass es bei Wasserstoff einen sicherbaren Technologievorteil gibt, den man bei E-Mobilität und Batterien nicht mehr hat?
Gerade bei Batterien gibt es noch sehr viel Potential für andere Batteriematerialen, große Batteriespeicher im Stromnetz usw. Wenn man Wasserstoff als brennbares Gas einsetzt, sehe ich die einzigen grundlegend neuen Aspekte der Technologie im Umgang mit Wasserstoffversprödung. Sonst ist ein Gasbrenner im Wesentlichen ein Gasbrenner. Wenn man Wasserstoff in einer Brennstoffzelle nutzt, dann braucht man genauso Batterien. Und was Membranen, chemische Zellen usw. angeht, sind die Überschneidungen auch sehr groß.
Ich habe ein paar mal von Ideen aus der Industrie gelesen, dass man doch einfach die bisher üblichen Verbrenner nimmt und die dann einfach mit Wasserstoff betreibt. Siehe auch Lindners E-Fuels. Dann kann die Industrie weiter am technisch komplexen System Verbrenner (und den ganzen damit einhergehenden Peripherien wie Getriebe usw.) festhalten und trotzdem als "grün" gelten.
ja. obwohl es seine anwendungsbereiche hat, wird es durch hohe energie-/materialkosten unbenutzbar. bei heizungen hat wasserstoff sowieso nicht wirklich eine chance.
bei brennstoffzellen und wasserstoffverbrennern sehe ich potenzial (wenn man nicht auf den preis schaut), aber ich bin mir bewusst dass BEVs noch eine gewaltige ecke effizienter sind.
Das Haupteinsatzgebiet wird Stahl und die chemische Industrie sein und der meiste Wasserstoff wird als Ammoniak aus z.B. Namibia importiert werden, zumindest solange wir keine Fusion haben. In den Feldern sind Batterien oder auch nur Strom keine Alternative: Es ist effizienter erst aus Strom Wasserstoff zu machen und dann mit dem Eisen zu reduzieren als das direkt mit Strom zu versuchen und bei der chemischen Industrie bauen die den Wasserstoff in's Endprodukt ein.
Im Verkehr weniger relevant aber es gibt da schon punktuell Stellen wo das Sinn macht, z.B. Bahnlinien wo es sich nicht lohnt Oberleitungen zu bauen da zu wenig befahren und der ein oder andere Bus. Klar geht das auch mit Batterien aber aufgrund des ständigen Einsatzes wären die Batterien arg schnell zerschlissen, muss man dann halt mal ausrechnen.
Von Individualverkehr sollten wir generell wegkommen, auch auf dem Land. Volkswirtschaftlich rechnen sich Sammeltaxis gewaltig, dann muss der Bus auch nicht mehr leer über's Land fahren.
Hier geht es ja um Batterieforschung und damit auch um Batterien, die eben nicht dem typischen Lebenslauf von Lithiumionenakkus folgen.
Lokomotive mit Tender mit Elektrolyt drin für ne flow-Batterie, geladen wird das Zeug an ner Station während der Zug ganz woanders ist, das wäre schon was. Für PKWs weniger zu gebrauchen Leistung braucht bei der Technik reichlich Platz.
Wasserstoff ist einfach zu wichtig für Stahlproduktion, Energiespeicher, Flugzeuge, kleine Schiffe, vielleicht noch manche Züge, aber für Individualpersonenverkehr und Wärme ist Wasserstoff Verschwendung.
Doch schon, nur eben nicht mit Technologie aus Deutschland. Wir zahlen stattdessen eben für die Entwicklung von E-Fuels für die Porscheflotte von Lindner, Wissing und Co.