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Die Nahostdebatte heizt bestehende Konflikte um Antisemitismus und Rassismus bei Fridays for Future an. Hat die globale Klimabewegung so eine Zukunft?

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[–] brainrein@feddit.de 2 points 1 year ago (1 children)

Danke für den Link. Ganz anders als ich erwartet hatte erläutert der Artikel ja ziemlich deutlich, warum ein großer Teil der Palästinenser auf Seiten der Hamas steht. a) die Hamas ist für die meisten Palästinenser keine Terrororganisation sondern eine politische Partei, die einen bewaffneten Arm hat. b) wird die Hamas als Konkurrenz zur Fatah gesehen, die vielen als korrupt gilt und die nach den Wahlen 2006 mit Gewalt (und unterstützt von Israel und den USA) die Macht an sich gerissen hat, nachdem sie die Wahlen verloren hat. c) dass die Hamas nicht in einem ehrlichen Kampf Armee gegen Armee antritt, wird ihnen von der westlichen Welt übel genommen, aber von vielen Palästinensern halt nicht. (In Frankreich gelten auch die Mitglieder der Resistance nicht als Terroristen, sondern die Besatzer.) d) wie die Mehrheiten verteilt sind, wenn es konkret um den Anschlag auf Israel am 7. Okt. geht, darüber sagt der Artikel natürlich nichts. (Ich schätze, da wären die Zahlen vom Abend des Tages sehr unterschiedlich von denen heute.) e) während die Anschläge vom 7. Okt. für Israel ein ungeheuerlicher Schock war, ist die Hilflosigkeit gegenüber den Raketen und das massenhafte Sterben von Freunden und Verwandten, der wiederkehrende Hunger und Durst für die meisten Bewohner von Gaza Teil ihres gesamten Lebens. Möglicherweise behindert das die Fähigkeit zu Empathie für die Verursachter. Die ist auf der Gegenseite ja nun auch nicht besonders ausgeprägt.

[–] letmesleep@feddit.de 1 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Ja, natürlich gibt es für die Unterstützung der Hamas soziologisch beschreibbare Gründe. Genauso wie für die Wahl der NSDAP in Deutschland. Und natürlich würde ich die Palästinenser - auch in Gaza - nicht verloren geben. Ich hoffe, dass es dort eine ähnliche Entwicklung geben wird wie in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg. Inklusive Wirtschaftswunder und neuer Identität.

Aber für mich sind die Umfragedaten halt auch ein Grund zur Annahme, dass es - wie auch in Nazideutschland - erstmal keine Alternative zur Anwendung von Gewalt bis hin zur bedingungslosen Kapitulation des Regimes gibt. Empathie aufbauen ist die beste Lösung, aber es dauert lange. Dass es in Deutschland nach der Kapitulation fast keine Anschläge von Nazis gab, hängt nicht damit zusmamen, dass die vielen Nazis Empathie gelernt hatten, sondern damit dass die Totalität der deutschen Niederlage die Zwecklosigkeit jeden Widerstands gezeigt hat.

Daher hoffe ich wirklich, dass dieser Krieg der Anfang vom Ende dieses elenden Konflikts ist.