this post was submitted on 28 Aug 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
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Wieder das Märchen, daß Steuern und Abgaben das Problem sind, dabei erzeugen sie erst die gesamte Infrastruktur, die es sowohl arbeitnehmer als auch arbeitsgebern ermöglicht, Geld zu verdienen.
Die Antwort ist jedes mal die gleiche: Dein Lohn ist zu niedrig.
Der Mehrwert, den du erzeugst Geld verpufft nicht etwa in den steuern und Abgaben, sondern du bekommst für den Mehrwert deiner Arbeit immer weniger Vergütung.
Und die Vergütung, die du bekommst, holt sich jemand anders.
Für die Steuern und Abgaben bekommst du einen Gegenwert.
Das wäre aber durch z.B. eine Kapitalertragssteuer entlastbar. Die gegenwärtige Abgabensituation macht es Arbeitgebern schwer, in echte Konkurrenz zu anderen (ebenfalls westlichen) Ländern zu treten. Da sich die Globalisierung aber nicht zurückdrehen lässt, ist das
leider ein Zirkelschluss.
Ich sitze auf der anderen Seite und was du sagst, trifft auf Großunternehmen zu, nicht aber Klein- oder Kleinstunternehmen. Und die Großen werden nicht selten aufgekauft und dann gibt es noch drakonischere Maßnahmen (sowas erlebe ich leider mittlerweile jedes Jahr aufs neue).
Unter anderem der Staat. Ein Beispiel: warum zahlt man eigentlich Steuern im Voraus, um sie dann später irgendwann zurückzubekommen? Das nennt man zinsloses Darlehen - praktisch! Mit weniger Abgabenlast könnte ich beispielsweise mehr Menschen in Vollbeschäftigung bringen. Mit mehr Subventionen ebenfalls. Beides ist leider nicht gegeben und die Auftragslage stagniert aufgrund der notwendigerweise hohen Tagessätze. Keine Ahnung, wer "jemand anderes" bei dir ist - ich bin es nicht.
Ein Gegenwert, der ungleich verteilt getragen wird. Die Steuerprogressionskurve ist nicht zeitgemäß, die zugrundeliegenden Definitionen ebenfalls nicht. Ich würde sofort schweigen, wenn die wirklich wohlhabenden 0.X% im gleichen Maße zur Kasse gebeten würden.
Klar, man kann mit solch einer Argumentation natürlich bequem pauschal Arbeitgeber als böse und raffgierig deklarieren, dann fällt es leicht, so zu reden. Ich verstehe das auch, das war bei mir auch mal so, aber mein persönlicher Tellerrand hat sich seitdem doch schon etwas verschoben.
Mal eine Idee: Erhebliche Besteuerung von nicht selbst bewohnten Immobilien und gleichzeitig die Förderung von genossenschaftlichen Wohnprojekten/Neubauten.
Gehe ich kompromisslos mit. Die wirklichen Ausmaße von Leerstand sind leider komplett unsichtbar, aber gewaltig. Wir müssen die Politik als unsere Vertreter (und mehr sind sie nicht) endlich dazu nötigen, diese unseren Interessen auch wahrzunehmen. Politischer Wille muss entstehen und zwar dadurch, dass wir unsere demokratischen Mittel ausschöpfen. Geht in die Politik, geht zur Politik, fordert Lobbyregister und knallharte Strafen für Korruption und Amtsmissbrauch (oder wählt einfach nicht die CDU zwinker zwinker).
Solange sowas ungesehen und ungeahndet bleibt, wird mein Unverständnis, so hohe Steuern zu zahlen, nicht nachlassen. Ich fühle mich nicht ungerecht behandelt, sondern im Kollektiv verarscht, das ist was anderes.
Danke für deine ausführliche antwort, ich brauche ruhe um das alles zu lesen und zu verstehen.