superseven

joined 1 year ago
[–] superseven@feddit.de 12 points 1 year ago (14 children)

Was ich damit sagen will ist, dass diese Abwägung ein bisschen hinkt. Es wird suggeriert, als würde das Inkaufnehmen des platten Reifens etwas an der bevorstehenden Katastrophe ändern. Bzw. als dürfe man sich nicht über seinen platten Reifen echauffieren, weil uns schließlich größere Übel bevorstehen. Das ist nicht der Fall.

Das ganze führt am Ende natürlich zu der Diskussion, wo der Klimawandel auf individuelle Lebensentscheidungen geschoben wird und dann diskutiert man, was individuell noch ok ist und was nicht. Abgesehen davon, dass wir uns hier in einer Emissionsklasse befinden, wo man sicher bei praktisch jedem etwas dämliches im CO2-Fußabdruck finden könnte, ist diese Diskussion vollkommen absurd wenn man bedenkt, dass 70% der Emissionen von ein paar Konzernen ausstoßen werden und das Ziel sein sollte, diese mit Regeln zu belegen.

Ja, sicher, wir können uns auch weiter gegenseitig die Luft aus dem Reifen lassen, das sind ja schließlich die tiefhängenden Früchte des Klimaktivismus. Aber ganz ehrlich: Es wird nichts bringen. Jetzt kommt natürlich die Frage, was denn stattdessen etwas bringen wird. Ich weiß es auch nicht so genau, glaube aber nicht, dass diese Hilflosigkeit sinnlose Aktionen rechtfertigt im Sinne von "Besser was dummes machen, als gar nichts.

[–] superseven@feddit.de 15 points 1 year ago (17 children)

Gutes Argument. Habe direkt mal die Luft aus meinen Reifen gelassen, um zu helfen.

[–] superseven@feddit.de 1 points 1 year ago

Die Minen liegen laut Aussage der IAEA in einem Bereich zu dem kein Kraftwerksmitarbeiter Zugang hat.

[–] superseven@feddit.de 9 points 1 year ago

Der erste Satz klingt fast ein bisschen wie Satire für mich, aber er beschreibt eben vermutlich sehr gut, was da Top-Management von VW sich so denkt

Genau dieser Ansatz ist eben ein Trugschluss. Bei großen SW-Projekten (Und die Entwicklung eines eigenen Betriebssystems + zugehöriger Hardware ist ein riesiges Projekt) ist die Organisation der Knackpunkt. Einfach Entwickler raufwerfen, bringt nichts, wenn das nicht vernünftig strukturiert ist und die Zusammenarbeit klappt. Und hier ist vor allem nicht nur die Zusammenarbeit der Entwickler das Problem, sondern dass diese riesigen SW-Projekte noch in ein großes Gesamtfahrzeug-Projekt eingebunden sind. Gerade bei der Zusammenarbeit dieser Welten kommt es zu großen Problemen. Viele VW-Manager glauben, sie könnten der SW-Entwicklung einfach die gleichen Prozesse überstülpen, wie der Konstruktionsentwicklung, die ihnen seit Jahren bekannt ist. Das funktioniert in der Praxis aber nicht.

Das bringen all die Zerlegebrichte eines Teslas VW erstmal gar nichts, wenn dort im terminplan des Gesamtfahrzeugs keiner berücksichtigt, wie lange es braucht, um eine SW zu testen (Nur mal als minimales, kleines Beispiel).

Und genau diese Entwicklung von Prozessen und Organisationsstruktur braucht Zeit und Erfahrung. Diese kann man bedingt zukaufen. Aber gerade in Deutschland mit der geringen SW-Kompetenz ist das nicht ganz so leicht und in einem Konzern, der sich ungern auf Veränderungen einlässt sowieso nicht.

[–] superseven@feddit.de 9 points 1 year ago (2 children)

Nichtmal China verkauft Elektroautos in Deutschland zum China-Preis.

[–] superseven@feddit.de 8 points 1 year ago (2 children)

beschissene Software, und das obwohl sie eigene Software-Schmieden aufgebaut haben

Das ist eben gerade der Punkt, den viele deutsche Firmen nicht begreifen. Software basiert viel auf Erfahrung. Erfahrung, die man gezielt aufbauen muss. Im Bereich Software muss man ein paar mal auf die Klappe fliegen und daraus lernen. Diese Erfahrung haben wir hier noch nicht. Es ist gut, dass VW ab einem bestimmten Punkt gesagt hat, dass man das aufbauen will, aber die Zeit, die dort für so ein riesengroßes Projekt in einer komplett neuen Organisation gegeben wurde, war einfach zu knapp bemessen. Dass der Laden jetzt alle 6 Monate komplett umstrukturiert wird und weiterhin von typischen Managern ohne besondere SW-Kompetenz geleitet wird, macht es nicht besser.

[–] superseven@feddit.de 0 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (2 children)

Kannst Du das vielleicht etwas ausführen? Ich bin zwar diskussionsoffen, aber ne kleine Antipersonenmine, um das Gelände des AKW zu sichern, ist doch offensichtlich mehrere Größenordnungen unproblematischer, als Sprengstoff, der das Kraftwerk in die Luft sprengen soll?

[–] superseven@feddit.de 5 points 1 year ago (4 children)

Ja, das macht es weniger schlimm. Wie ich eingangs erwähnte, ich möchte an der Besetzung überhaupt nichts relativieren, aber eine kleine Antipersonenmine, die nicht in der Nähe von technischen Anlagen platziert ist, ist weniger schlimm, als große Sprengstoffpakete, die darauf ausgelegt sind, technische Anlagen zu zerstören, die im worst-case sogar in unmittelbaren Kontakt mit Radioaktivität stehen.

[–] superseven@feddit.de 14 points 1 year ago (5 children)

Schön fände ich es, wenn mittelfristig zumindest der Begriff Hafermilch insofern geschützt werden könnte, dass da nicht irgendwelche überraschenden Zusätze drin sind.

[–] superseven@feddit.de 33 points 1 year ago (1 children)

Absolut überfällig. War mir schon immer ein Rästel, wie sich ein Land so eine respektlose Behandlung ihres Personals erlauben konnte.

[–] superseven@feddit.de 1 points 1 year ago

Ich hab gehört, es macht viel Krach?

[–] superseven@feddit.de 26 points 1 year ago (6 children)

Grundsätzlich ist diese ganze Besetzung ohne Relativierung zu verurteilen. Was ich aber ein ganz klein wenig relativieren möchte, ist die Empörung der Überschrift. Es handelt sich um Antipersonenminen, die nicht in der Nähe von technischen Analgen platziert wurden. Wenn bisher im Zusammenhang mit dem AKW von Minen gesprochen wurde, waren bisher eigentlich immer große Sprengstoffpakete gemeint, die dazu in der Lage wären, teile des AKW zu sprengen.

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