Ich finde bei der HPV-Impfung wirklich schade, dass viele volljährige Personen ohne vollständige Impfung aus dem Raster fallen.
Auch nach dem vollendeten 18. Lebensjahr kann insbesondere bei wenigen Sexualkontakten eine Nachholung der Impfung sinnvoll sein. Diverse medizinische Fachgesellschaften sprechen dazu folgende Empfehlung aus:
HPV-impfnaive Erwachsene im Alter von 18 bis 26 Jahren sollten unabhängig von ihrem Geschlecht gegen HPV geimpft werden.
Auf der anderen Seite empfiehlt das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Nachholung der Impfung nur bis zum Alter von 17 Jahren. Zu volljährigen Personen heißt es:
Personen ≥ 18 Jahre ohne bisherige HPV-Impfung können ebenfalls von einer Impfung gegen HPV profitieren, jedoch ist die Wirksamkeit der Impfung bei nicht HPV-naiven Personen reduziert. Es liegt in der ärztlichen Verantwortung, nach individueller Prüfung der Impfindikation Personen auf der Basis der Impfstoffzulassung darauf hinzuweisen. Die Kostenübernahme muss hier individuell geklärt werden.
Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut 2024
Und da entsteht genau das Problem: viele Krankenversicherungen zahlen die Impfung für ≥18-/≤26-Jährige nicht. Der aktuelle 9-valente Impfstoff kostet pro Dose aktuell mind. 165 €, das sind für eine vollständige Impfung mind. 495 € zzgl. Arztkosten.
Wer es von der Kasse bezahlt kriegt, sollte das ausnutzen. Wer sich das selbst leisten kann, hat Glück. Wer nicht, muss auf sein Glück hoffen, vom Krebs verschont zu bleiben.