Auch wenn ich die Motivation dafür verstehen kann halte ich es für den falschen Weg. Auf lange Sicht wird die Gesellschaft so immer mehr gespalten.
Deutschland
Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.
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Die Gesellschaft wird von den kleinen und großen Rassisten gespalten. Und von denen, die weggucken, relativieren, und den Betroffenen ihr Recht auf Sicherheit und Schutz absprechen.
Der Kampf gegen die Spaltung der Gesellschaft wird nicht beim Schutzraum für marginalisierte Gruppen gewonnen. Er wird bei den Diskriminierungsräumen der Mehrheitsgesellschaft gewonnen. Nur wird da leider kaum gekämpft.
Da stimme ich dir prinzipiell zu. Ich denke auch, dass solche Aktionen mit den besten Absichten veranstaltet werden, aber bestenfalls ein bisschen die Symptome der gesellschaftlichen Probleme lindern können. Und schlimmstenfalls bringt man Kindern damit bei, dass man sich nur unter Menschen der eigenen Hautfarbe wohlfühlen kann und verstärkt so das Gefühl des "anders seins". Wenn es sich hier konkret um ein Angebot handeln würde, das sich z.b. an traumatisierte Kinder richtet die Opfer von rassistischen Verbrechen wurden fände ich die Aktion gut. Aber sich allgemein an schwarze Kinder zu richten hat meiner Meinung nach das Potential die Ausgrenzung ungewollt zu verstärken.
Ich denke, dass es kaum Schwarze in Deutschland gibt, die keine Rassismuserfahrungen gemacht haben. Auch die Kinder sind leider bereits ausgiebig davon betroffen.
Da fände ich es auch schwierig die Grenze zu ziehen. Dürfen dann nur Kinder dort hin, die unmittelbar Gewalt erfahren haben? Nur Kinder mit einer diagnostizierten PTBS? Oder reichen doch schon Beleidigungen, oder Gewalt an Familienmitgliedern oder Freunden erlebt zu haben?
Ich finde jede Einschränkung dieser Art verschärft noch die Belastung, weil es implizit die Alltagserfahrungen aberkennt.
Ja, Rassismuserfahrungen dürften unter Schwarzen Menschen in Deutschland universell sein. Und einfach mal ein paar Stunden genießen wo man seine Ruhe davor hat ist wahrscheinlich viel wert.
Ein Kampf ist da aber auch aussichtslos. Die Erkenntnis muss selber kommen und das ist unglaublich schwer. Es muss wenigstens ein kleiner Schritt von den Rassisten gegangen werden und die bewegen sich halt nicht, die gehen im Zweifel nur tiefer rein. Zieh dir mal Birkenbihl rein, die hat die Mechanismen erläutert. https://www.youtube.com/watch?v=ftJa5zDUDYQ
Auf lange Sicht wird die Gesellschaft so immer mehr gespalten.
Stimmt, solche ausschließenden Räume bringen nichts.
Bin auf jeden Fall dafür, dass in Frauenhäusern auch Männer leben dürfen. Die können dann, wenn sie beim nächsten Fussballgelage wieder die Einrichtung zerkleinern, auch - im Sinne des gesellschaftlichen Zusammenlebens - ein bisschen Solidarität von den Frauen erwarten.
Bei Laufgruppen für depressive Menschen sollten auch nicht-depressive mitmachen dürfen. Die könnten die anderen (faulen) dann durch ein "lächel doch mal" motivieren.
/s
Bin auf jeden Fall dafür, dass in Frauenhäusern auch Männer leben dürfen.
Hans-Werner vom Stammtisch sagt dazu: Identifizier dich doch einfach als Frau, dann darfst du auch ins Frauenhaus!. Dafür bekommt Hans-Werner aber einen Tritt gegens Schienbein.
Die Spaltung ist doch schon durch den Rassismus entstanden. Warum soll man auf Rassisten zugehen? Das bringt nichts. Der erste Schritt muss von den Rassisten ausgehen - die müssen ihr Weltbild ablegen. Wenn das passiert sein sollte (haha als ob), kann ein Dialog eingegangen werden. Davor ist alles andere Käse. Wenn es so einfach wäre, hätten wir z.B. nicht soviele AfD-Wähler.
Ich würde niemals wollen dass man auf die Rassisten zugeht. Der Rassismus in der Gesellschaft muss bekämpft werden. Ich kann leider nicht behaupten, einen Masterplan zu haben wie man das schafft. Aber darauf zu antworten, indem man nach Rassen trennt, klingt für mich eher danach als hätte man aufgegeben und würde jetzt indirekt genau das tun, was die Rassisten wollen.
Trennung und Spaltung? Wo ist der Unterschied?
Ja, dass ist es. Ich bin auch nicht weiss in ethnischen Sinne und finde es dennoch lächerlich.
Wer keine Lust auf weiße hat ist in einem mehrheitlich weissen Land einfach falsch.
Menschen können sich weder ihre Hautfarbe noch ihren Geburtsort aussuchen. Geflüchtete können sich auch nicht unbedingt den Ort aussuchen, an dem sie ankommen.
Wieso schreibst du, dass diese Menschen grundsätzlich "keine Lust auf weiße" hätten? Es geht darum, mal ein paar Stunden relativ sicher vor Rassismus zu sein und die Erfahrung zu machen, nicht automatisch in der Midnerheit/"was besonderes" zu sein. Das wird im Artikel auch beschrieben, warum gehst du auf diese Argumente nicht ein, sondern unterstellst eine grundsätzliche Ablehnung von "weißen"?
Um sicher vor Rassismus zu sein reicht es, wenn man den Umgang mir Rassisten meidet. Mit der Hautfarbe hat das nichts zu tun, ob ein Mensch ein Arschloch ist, oder nicht.
Aufgrund der Hautfarbe oder vermuteten Herkunft (oder "Nicht-Herkunft") darauf zu schließen oder zu implizieren, dass jemand Rassistisch sei ist der eigentliche Rassismus.
Was genau meinst du mit "rassistisch sein" bzw. wie kommst du darauf, dass diese Camps jemanden aufgrund der Hautfarbe für rassistisch halten?
edit: mit "rassistisch sein" können ja verschiedene Dinge gemeint sein. Z.B. dass man sich im Sinne einer Rassenideologie für überlegen hält - ich sehe nicht, dass das hier allen "Weißen" unterstellt werden würde. Oder man kann damit meinen, dass Menschen rassistische Vorurteile verinnerlicht haben, weil sie nun mal in einer Gesellschaft mit rassistischen Vorurteilen/Stereotypen aufgewachsen sind. Da fände ich es wiederum absurd zu denken, dass die meisten "Weißen" sie nicht hätten, schließlich sind wir ja in dieser Gesellschaft aufgewachsen. Daher die Frage, was damit gemeint ist.
Um sicher vor Rassismus zu sein reicht es, wenn man den Umgang mir Rassisten meidet.
Schaffe das mal. "Kein Rassist zu sein" ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Es reicht eben nicht sich nur "gegen Nazis" zu positionieren. Man muss auch ständig seine unterbewussten Denkmuster und Vorurteile hinterfragen, und das ist anstrengend.
Um sicher vor Rassismus zu sein reicht es, wenn man den Umgang mir Rassisten meidet. Mit der Hautfarbe hat das nichts zu tun, ob ein Mensch ein Arschloch ist, oder nicht.
Der zweite Satz stimmt voll und ganz. Zum ersten Satz muss man sagen, dass man das nicht immer beeinflussen kann: Wenn du am Bahnhof rassistisch angepöbelt wirst, dann kannst du dem schlecht aus dem Weg gehen.
Oder wenn einen dann Personen aus dem Bekanntenkreis jedes mal erklären:
"Ich glaube, das war gar nicht rassistisch gemeint. Das hast Du bestimmt nur missverstanden!"
Ich finde Idee nicht so sinnvoll. Man könnte stattdessen auch sichere Räume schaffen die zwar primär für von Rassismus betroffene beworben werden, wo aber im Prinzip jeder erwünscht ist. Statt eine strikte Trennung setzt man dort dann einfach sehr strenge Regeln durch und bestraft Mikroaggressionen durch einen konsequenten Ausschluss der Täter.
Wie kann man dann dafür sorgen, daß Rassismusverursacher dort nicht auftauchen und Stress produzieren?
Das kannst du ja auch nicht verhindern in Räumen in denen sie generell verboten sind. Ein Verbot an sich verhindert ja noch kein Vergehen. Entscheidend ist das durchsetzen von Regeln
Außerhalb von solchen Räumen werden solche Regeln in Deutschland aber nur selten eingehalten.
sortiere nach kontrovers
Der Kommentarbereich hier ist auch nicht viel besser soweit. Ja, Menschen haben ein Recht sich in Kleingruppen in Räumen zu treffen zu den gestellten Konditionen der Gruppe, erst recht diejenigen die marginalisiert sind. Anders ist es wenn größere öffentliche Veranstaltungen stattfinden.
Die Mehrheit hat weder genügend spezielle Hobbys, Neigungen, noch generelle Marginalisierung erfahren, um überhaupt das Verständnis zu haben wieso es notwendig ist für kleine Safe Spaces auch Gruppen auszuschließen.