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[–] RalfWausE@discuss.tchncs.de 5 points 6 months ago (1 children)

Ich lebe ja immer noch in der gleichen Region (Homeoffice und die Möglichkeit einfach eine Scheune in ein Wohnhaus umzubauen waren echte Magnete), und ich glaube das echte Problem (von den Verstrickungen der Polizei in die rechte Szene mal abgesehen) ist, dass die ländliche linke Szene seit den 90ern irgendwie deutlich an Biss verloren hat.

Klar, ich sehe hier noch das eine oder andere linke Graffiti und ab und an tauchen auch mal Demos in der nächsten Kleinstadt auf (bin mal auf den 1. Mai gespannt), aber die echte "Schlagfertigkeit" der linken Szene hier hat schon nachgelassen...

[–] tryptaminev@feddit.de 1 points 6 months ago (1 children)

Könnte es etwas damit zu tun haben, dass in den 90er "Linke" auch häufig von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen waren, gerade im Osten?

Ich bin erst später und in der Stadt aufgewachsen, deswegen frage ich.

[–] RalfWausE@discuss.tchncs.de 3 points 6 months ago

Hmm, also unsere Linken "hier aufm Dorf" waren die Söhne (und selten Töchter) der eher gut betuchten Bauernschaft vermischt mit dem einen oder anderen Sprössling eines Alt-68ers den es aus der nahen Unistadt aufs Land verschlagen hat. Also nicht das klassische Proletariat.

Allerdings, wenn ich so darüber nachdenke, ist der ein oder andere vormals antikapitalistische Bauernsohn plötzlich sehr "bürgerlich" geworden sobald er den elterlichen Hof übernommen hat...