ich_iel
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Während ich fast Vegetarier*in bin (habe nie das Bedürfnis dazu Fleisch zu essen, mache evtl. im Urlaub ne Ausnahme solange es nicht überfettet und übersalzen ist, ist aber nicht sicher), finde ich dass es zuviele Veganer*innen gibt, die einen Bärendienst machen. Klar, ich kenne reichlich erträgliche Veganer*innen, jedoch im Internet, besonders Reddit, X und Lemmy häufen sich die jene die bei jedem Scheiß was zu sagen haben müssen.
Bin in der gleichen Situation und schlieĂźe mich voll und ganz an. Wurde frĂĽher immer sehr von den Kommentaren abgeschreckt; wirklich an das Thema herangefĂĽhrt hat mich dann jemand, der mit mir in den Supermarkt geht und mir vegane Produkte empfohlen hat.
Es ist - wie immer - einfach sinnvoller, Menschen helfen und positive Selten zeigen zu wollen, als sie zu attackieren und in eine Schublade zu stecken.
Bei allem Respekt was ist schlimmer, ein paar nervige Veganis oder ein halbes Jahr auf zwei Quadratmetern Spaltenboden verbringen, die Kinder abgenommen bekommen, bei Bewusstsein kastriert, in eine Gaskammer geschickt werden und die Kehle aufgeschlitzt bekommen? Veganis haben einfach den Ernst der Lage verstanden und sehen ein, dass dieses unermessliche Leid zu verhindern ist, egal ob Mensch oder Tier, warum sollte das auch eine Rolle spielen. Der Schmerz ist der gleiche. Jeder der das Leben eines "Masttieres" fĂĽr einen Tag durmachen mĂĽsste, wĂĽrde das Zeug nie wieder anrĂĽhren.
Indem du Leuten auf den Sack gehst verhinderst du aber halt nix, so überzeugst du niemanden sondern bestärkst negative Vorurteile über (nervige, aggressiv missionierende) Veganer, schreckst damit aktiv Leute von veganer Ernährung ab und verhärtest die Positionen nur. Die Qualität von Kritik hängt auch stark davon ab ob diese in einer Weise vorgetragen wird die es der kritisierten Person ermöglicht die Kritik anzunehmen, du willst schließlich Menschen überzeugen und nicht nur deine moralische Überlegenheit zur Schau stellen, oder?
Kannst du mir eine soziale Bewegung nennen, bei der die Gegner/Nicht-Anhänger nicht auch immer das gleiche behauptet haben? MLK war Public Enemy #1, und alle seine Proteste und Marches wurden auch immer als "falsch" oder "nervig" oder "zu aggressiv" angesehen. Das gleiche für Feministen, für Gewerkschaftler, etc.
Wenn alle Bewegungen deinem Standard folgen müssten, hätte die Hälfte der Menschheit immer noch keine grundlegenden Menschenrechte
Du scheinst nicht einmal zu wissen was hier Thema ist. Ranslite hat sein eigenes Rezepteunter aufgemacht und gleich unter seinem ersten Beitrag wurde er auf penetrante und kindische Weise von Veganern belästigt weil die nicht mit dem Rezept einverstanden waren. Das ist etwas völlig anderes als sich auf vernünftige Weise für Tierrechte einzusetzen, indem jemand beispielsweise eine Demo gegen Massentierhaltung organisiert oder öffentlich über Missstände in der Fleischindustrie aufklärt. Solche Internet Trolle mit dem großartigen MLK zu vergleichen ist unfassbar unpassend.
Ich verstehe den Punkt, aber auch wenn es viele nicht glauben wollen, ist das effektiver als ein paar Leuten, wenn es sich so ergibt zu sagen "versuch doch mal weniger zu essen". Wenn man sich zB die Militante Veganerin anschaut, stellt man fest, dass obwohl sie in jedem zweiten Video für ihre Vorgehensweise kritisiert wird, die Kommentare voll mit Leuten sind, die dank ihr vegan geworden sind. Ein weiterer veganer Kochchannel würde nichts ändern.
Polemische (das meine ich nicht abwertend) Beiträge auf Duröhre zu stellen die dann von Interessierten gesehen werden können und diese eventuell überzeugen ist was völlig anderes als @Ranslite@feddit.de in seinem eigenen Rezeptunter auf penetrante Weise zu belästigen. Da ist vorher klar des es niemand überzeugt sondern eher Abwehrreaktionen auslöst. Eine gutes veganes Rezeptunter zu starten in dem du zeigst wie lecker und ausgewogen veganes Essen sein kann und das bei veganem Essen nichts "fehlt" finde ich da deutlich konstruktiver aber musst du natürlich selber wissen.
Da hast du Recht, das mit dem Kochchannel war jetzt auch nicht auf das Unter bezogen. Ich weiĂź auch gar nicht was da passiert ist. Alles was ich sagen will, ist dass ich es fĂĽr durchaus richtig halte hier und da mal einen unaggressiven Kommentar Richtung Veganismus zu hinterlassen.
Denke ich auch.
"Die Militante Veganerin" macht auch Holocaustvergleiche bzw. Relativierungen, ist ein TERF und ist auch durch das Teilen rechter Inhalte aufgefallen (Beweise: einfach sie googlen und man findet reichlich Kritikpunkte).
Das ist richtig und nicht gut, aber ändert nichts daran, dass ich denke, dass sie effektiv ist.
Sie ist absolut nicht effektiv. Ich kenne genug Leute die eben nicht mehr vegan sind wegen ihr. Und andere die nicht vegan waren, sind nur noch entschlossener nicht vegan. Die einzigste Leute die Raffaela Raab mögen sind Leute, die schon vegan sind und diese zwanghafte Rhetorik mögen.
Klingt irgendwie nach der Sorte von Leuten, die gegen Klimaschutz sind, weil sie die Letze Generation nicht mögen.
Warum wĂĽrde man denn bitte etwas sinnvolles aufgeben, weil andere Leute, die das ebenfalls vertreten, unsympathisch auftreten?
Weil viele Veganer eine verfickte transphobe, rechtsoffene "Aktivistin" schönreden und nicht alle Veganer sind vegan wegen irgendwelchen Schockvideos und Aktivismus.
Wegen beschissener Repräsentation vor dem man sich schämt, wenden sich Leute von vielen Bewegungen ab und natürlich verstehen die Übriggebliebenen es nicht und halten die Bewegung für unverfehlbar.
Eben. Veganer (wie etwa auch trans Personen oder Pazifisten oder Sozialisten oder eigentlich ziemlich alle anderen "Interessengruppen") haben irgendeine intrinsische Motivation bzw. ein Motiv dafür, ihre Position zu vertreten. Und da erschließt sich mir die Logik nicht, warum man seine Ideale aufgibt, weil einzelne Aktivisten aus gleichdenken Gruppen (oder meinetwegen auch weitere Teile der Anhängerschaft) sich daneben verhalten. Ich empfinde das einfach als bizarr und kindisch und es ist für mich völlig unverständlich. Das wäre so als entschiede ich mich jetzt transphob zu werden, weil du Speziesmus propagierst (was definitiv nicht der Fall ist!) oder um eher beim Thema zu bleiben würde ich doch nicht die weniger gesunde/unethischere/klimaschädlichere Lebensweise wählen, nur weil irgendwelche Aktivisten ein menschenfeindliches Weltbild pflegen.
Man gibt eine Ideal auf durch Sinneswandel. Viele Menschen entwickeln sich ideologisch weiter. Sonst dir solche Entwicklungen ein Mysterium sind, sollte ich eigentlich nach der Logik nicht Sozialist*in sondern noch Ancap sein. Ich war auch "stolzer Fleischfresser" aber entwickelt mich hin zu eher Vegetarier*in. Ich werde auch nicht Ziegebmilch oder regionale Wachteleier aufgeben, nur weil mich Veganer anschreien, runterwählen oder meinen dass einen Schwangerschaftsabbruch bei Masttiere schlimmer sei als beim Menschen, wenn man eigentlich durch eine Abtreibung das Leid von Kälbern verhindert in dem sie gar nicht erst geboren werden. Und ja, ich unterstütze eine Nutztierwirtschaft sofern die Tiere sich frei bewegen können, nicht in dreckige Ställe dahinleben müssen und sie angemessen gepflegt werden. Jedoch wenn Schlachtung verboten wäre, dann wird es mich eigentlich nicht treffen, da ich sowieso so ziemlich nie Fleisch esse
Das geht entweder weiterhin an meiner Frage vorbei oder ich verstehe es nicht, aber was soll’s. Mal schauen, was die ideologische Reise für uns alle noch bereithält ^^
Ja mal schauen. Es kann sich vieles ändern. Wenns gute Alternativen gibt, die schon meine gesundheitlichbedingte Auswahlsbegrenzung erweitern kann, dann könnte sich was tun.
Sehe ich anders. Das war reine Kritik des Herstellungsprozesses, aber ohne einen Weg wie man es anders machen könnte. Das einen eher in eine Ohnmachtssituation, wenn man damit zwar unzufrieden ist aber keinen Weg sieht das zu ändern. Und das führt dazu es einfach gänzlich zu ignorieren.
Und genau das ist was damit gemeint war. Zeigt den Leuten wie man Vegan kochen und Leben kann. Mit den immer gleichen Leiern und Anfeindungen ĂĽberzeugst du niemanden.
Also das empfindet man also als Anfeindungen? Wenn man das mit hundewelpen machen würde um markenkleidung herzustellen wäre der Standpunkt der meisten Leute da absolut anders. Das Ding ist ja einfach, dass Leute einfach nicht wissen wollen, dass ihre Handlungen scheiße sind, weil sie das Problem schon verstehen. Da wird sofort auf "ohh aber warum so nervig, macht alle bitte so dass ich davon nichts mitbekomme" "ich bin ja auch tier freund aaaaber"... Ja genau man ist Tierfreund außer es geht um die Tiere die man essen will... Wenn die veganies nur einfach nichts sagen würden, gäbe es kein tierleid mehr und es wäre auch jeder vegan, denn das was alle davon abhält sind schreckliche Anfeindungen wie das benennen der Umstände unter denen die Tiere die man isst leben bevor sie umgebracht werden...
Ja, das sind Anfeindungen! Wenn du anderer Meinung bist, können wir gerne mal deinen Kleiderschrank durchschauen und wenn ich da auch nur ein Kleidungsstück finde, das nicht Fair-Trade, Öko und unter zertifiziert guten Arbeitsbedingungen hergestellt ist, dann wirst du vielleicht endlich auch verstehen, warum das so aufgefasst wird.
Und nein, es reicht nicht, wenn der Großteil deiner Kleidung solche Labels enthält, denn nur der Versuch ist nicht genug! Du musst absolut perfekt sein, denn sonst hast du Kinderarbeiter in Bangladesch auf dem Gewissen!
Klingt extrem und ĂĽberzoge? Richtig, weil es genau das auch ist, aber genau so sind viele militante Veganer hier unterwegs.
Das ist halt so unfassbar dummer whataboutism... Mit der Logik du darfst keine Kritik an irgendwas ĂĽben ohne selbst perfekt zu sein. Wir sind alle Hitler, Stalin und Osama bin Laden zusammen weil es ja keinen Unterschied macht. Es geht eben nicht darum es perfekt zu machen, sondern es zu versuchen aber das tut der GroĂźteil der so argumentiert wie du und sich ĂĽber "Anfeindungen" etc aufregt eben nicht.
Esse ich nur 100% vegane Produkte? Nein, aber ich scheiß mir halt auch nicht in die Hose wenn jemand sagt "jo xy ist halt kacke sollte man vlt mal drüber nachdenken"... Ich denke/sage dann halt "jo bin dabei mich zu ändern" und gut ist.
Warum glaubst du, dass das Problem ist? Inzwischen wissen alle um mich herum notgedrungen, wie man vegan lebt und kocht. Trotzdem bin ich der einzige Veganer.
Diese Informationen sind auch schon lange ĂĽberall verfĂĽgbar.
Der Hauptgrund warum die meisten Nicht-Veganer nicht Veganer sind, ist der gleiche Grund, warum die meisten Nicht-Feministen oder Nicht-Anti-Rassisten oder Pro-Kapitalisten oder Abtreibungsgegner oder Anti-Klima Leute es sind: Fehlende Überzeugung, bzw. die fälschliche Annahme, sie seien im Recht.
Was haben die alle gemein? Sie werden einen Scheiss tun und sich freiwillig über das Thema von der anderen Seite informieren. Sie bleiben, soweit möglich, in ihrer Bubble, wo jeder zustimmt, oder zumindest jeder jeden "leben lässt", aka presence of a negative peace is more important than working towards active justice.
JEDE FORM PROTEST IST AUS SICHT DER GEGNER ZU VIEL, ODER FALSCH. War schon immer so, wird immer so bleiben.
Protest und Aktivismus müssen stören!!
Das ist nicht entweder oder. Ich darf beides industrielle Tierhaltung und militante Veganer*innen die ständig Predigten halten hassen.