this post was submitted on 03 Feb 2024
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Ich habe keine Probleme, Antisemitismus zu identifizieren. Das ist eben auch Lobos Ansatz: es ist nicht so kompliziert, ihn zu erkennen. Es sei denn, man will das Problem verdrängen.
Das ist ja auch kein Antisemitismus.
Klar. Und eben nicht vergessen, dass die Nachbarstaaten von Israel noch viele, viele Plätze weiter hinten auf der Demokratie-Skala liegen.
Ah, ich sehe schon, du willst auf meinen Punkt, dass ein Antisemitismus-Verdacht auch instrumentalisiert werden kann, um Kritik mundtot zu machen, nicht eingehen. Und dann diese wiederholten whataboutisms. Ja natürlich sind viele Staaten der Welt ziemlich scheiße. Ich würde soweit gehen, dass ich generell Staaten als Konzept ablehne. Aber das löst ja trotzdem nicht das Problem, dass Menschen konkret unter einzelnen Staaten leiden. Ja, der Hamas scheinen Zivilist:innen scheiß egal zu sein und das sollten wir uns auch immer wieder vor Augen führen. Aber das macht die Gräueltaten, die von Israel durchgeführt werden trotzdem nicht besser. Immer wieder zu wiederholen, dass es auch andere Staaten gibt, die auch Gräueltaten an Menschen verüben, lenkt nur von dem Problem ab. Aber du scheinst ja sowieso ziemlich entschlossen hinter der israelischen Regierung zu stehen?
Das ist schon zur Genüge diskutiert. Du hast Recht. Und nun?
Keine whataboutisms. Wenn man immer nur Israelkritik übt, aber andere Staaten beflissentlich vergisst, ist das Antisemitismus.
Ich stehe hinter dem israelischen Staat. Dessen Existenzrecht steht seit seiner Gründung zur Debatte und wird von Antisemiten gleich welcher Couleur abgestritten. Da ist die Grenze.
Ich glaube, dein Problem ist, dass du dich ausschließlich damit zu beschäftigen scheinst, was antisemitisch ist und dabei einfach alles andere ausblendest. Natürlich ist es widerlich und verwerflich, was alles an Antisemitismen rumirrt und es ist wichtig, sich damit zu beschäftigen. Aber das ist wirklich auch nicht das einzige Problem und ja auch nicht die einzige Unterdrückungsform. Wenn du aber jedes Problem nur daraufhin untersuchst, ob es antisemitisch ist oder nicht, wird dich das nicht weit bringen. Und das macht dich dann auch blind gegenüber Gräueltaten der israelischen Regierung und den israelischen Hardlinern, weil die ja keinen Antisemitismus ausüben. Antisemitismus ist nicht die wichtigste Unterdrückungsform. Keine ist wichtiger als andere. Wir müssen alle diese gleichzeitig bekämpfen und nicht separat uns eine rauspicken, wie du es zu machen scheinst. Also auch Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit, Ableismus, Speziezismus etc.
Wenn ich über Antisemitismus reden möchte, blende ich in der Tat andere Diskussion z.B. über den Klimawandel aus. Sorry dass ich keine Greta bin. ¯_(ツ)_/¯
Was? Ernsthaft? Wie kannst du denn bitte denken, dass es nicht wichtig ist, wenn wir über Antisemitismus reden, auch über verschiedene andere Unterdrückungsformen nachzudenken? Du tust damit niemanden einen Gefallen, wenn du so versteift alles andere ausblenden versuchst, weil Antisemitismus ist sicherlich nicht isoliert für sich erklärbar oder zu verstehen. Es ist doch offensichtlich etwas, was eng mit Kapitalismus, gesellschaftlichen Machtkämpfen und verschiedenen Unterdrückungsformen verschränkt ist. Zu sagen, du blendest das alles aus während du über Antisemitismus nachdenkst, ist als ob für dich Sexismus gleich Frauen gegen Männer ist. Dir entgeht ja komplett die systematische Ebene hinter dem Phänomen des Antisemitismus. Warum denken Menschen so? Wie führen gesellschaftliche Verhältnisse dazu? Was nützt es Menschen, antisemitisch zu sein? Um das herauszufinden und somit Antisemitismus nachhaltig und wirkungsvoll bekämpfen zu können, musst du doch eben auf die Verschränkung von Antisemitismus mit anderen Unterdrückungs- und Machtformen schauen.
Deine Art Antisemitismus zu denken halte ich für ziemlich faul und gefährlich. Genau so eine Art für zur gesellschaftlicher Spaltung und Verdummung, weil alle nur noch mit sich selbst beschäftigt sind und es ja offensichtlich auch nur um ein ihnen wichtiges Thema geht, bei dem sie sich dann über andere paar Minuten erheben und auf andere nierderblicken können. Bringt niemanden was, außer dir selber, wenn du so diskutiert. Auch Betroffene von Antisemitismus haben nix von so einer eingeschränkten Sicht darauf. Aber naja, du scheinst sehr eingefahren in deiner Art zu sein, mach mal, wenn du es brauchst. Dann brauchen wir aber nicht weiter zu diskutieren.
Immer locker durch die Hose atmen. Wenn ich über Antisemitismus rede, kannst du mir nicht vorwerfen, nicht über Sexismus oder Klimawandel zu reden. So funktioniert Kommunikation nicht. So kann man auch nicht diskutieren.
Ich werfe es dir nicht vor. Ich halte dich halt dann nur für sehr eingeschränkt in deiner Sicht und habe kein Interesse, mit dir zu diskutieren, weil es dann auch zu nix führen wird. Es ist ja am Ende dein Problem, wenn du nicht über den Tellerrand schauen kannst, nicht meins.
Was nimmst du dir eigentlich raus, hier darüber zu befinden, wer eingeschränkt ist? Äußerst anmaßend. Denk mal drüber nach. Aber bitte leise.