this post was submitted on 03 Jul 2023
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Downhill skaten (longboard) und barfuß laufen (also joggen nicht gehen). Beides macht mir ziemlich Spass.
Sicher Übungssache.
Aber barfuß laufen... War heute mit den Kids am Wasserspielplatz. Mit Kieselsteinchen im Wasser und auf den Wegen. Ohne Sandalen. Das war schmerzhaft.
Nicht auszudenken so zu laufen und mit dem vielfachen Körpergewicht die Steinchen ins Fleisch zu rammen.
Ja teils teils.
Ist einerseits Übungssache. Also sanfter aufzutreten und wenn die Füße besser trainiert und flexibel sind können sie sich auch etwas besser den "Unebenheiten" anpassen.
Auch eine leichte Gewöhnung der Nerven passiert mit der zeit. Wenn man immer Schuhe anhat sind die Füße einfach erstmal sehr sensibel, das legt sich aber mit der Zeit.
Und auch die Anpassung der Füsse spielt eine Rolle. Aber nicht wie oft vermutet durch Hornhaut (die kriegt man wenn man zu viel Reibung verursacht also unrund läuft) sondern die Fettpolster in der Fußsohle werden ein bisschen dicker.
Aber: laufen auf spitzen Kies tut immer weh nur nicht mehr ganz so schlimm.
Ich laufe barfuß am liebsten auf Asphalt und auf Waldwegen, die mit runden kieseln belegt sind. Wir habe aber auch richtig fiese Feldwege aus bruchkies. da nutze ich dann sog huaraches, also einfache, flache Laufsandalen.
So genug gefachsimpelt...
Wie fängt man mit barfuß laufen am besten an? Erstmal nur auf Gras oder wie macht man das? Und wie lange hat das bei dir gedauert bis sich die Füße daran gewöhnt haben?
Gute Frage. Und gar nicht so einfach zu beantworten.
Auf jeden Fall langsam anfangen. Die meisten Verletzungen entstehen durch tmts (too much too soon, wie es auf r/barefootrunning immer hieß). Vor allem wenn man schon (beschuhte) Lauferfahrung hat, erstmal nur wenig barfuß und ganz langsam steigern. Am Anfang würde ich immer nur kurze Strecken laufen und schauen wie es bei und nach dem Lauf geht. Die Muskeln, sehnen, bänder, Knochen, Gelenke und auch Nerven brauchen Zeit um sich an die geänderten Anforderungen und die neue Freiheit anzupassen.
Ergänzend sind kräftigungs- und Dehnungs- bzw Lockerungsübungen auf jeden Fall sinnvoll.
Auf Gras kann man es mal ausprobieren. Vorsicht aber vor versteckten Gefahren wie Steinen oder Unebenheiten, die man im Gras evtl nicht sieht. Lauftechnik übt man aber besser auf einer harten ebenen Fläche (zB eben Straße). Da kriegt man am schnellsten Feedback von den Füßen, wenn was nicht passt. Die Empfindlichkeit der Füße ist auch ihre größte Stärke! Sie melden sich sofort wenn man an der Lauftechnik was ändern sollte. Schmerzen, wunde Stellen, Blasen sind immer Hinweise an der Technik was zu optimieren. Generell werden die Schritte etwas kürzer, die Schrittfrequenz höher und man landet idR nicht auf der Ferse sondern auf Mittel- bzw Vorfuß.
Ich laufe seit bald 2 Jahren barfuß und in minimal Schuhen. Ganz ohne Schuhe kann ich auf Straße ohne Probleme bis zu 10km laufen. Meistens habe ich bei langen läufen ein paar Sandalen (ohne dämpfung oder Sprengung) dabei, und ziehe die zwischendrin an.
Viel Erfolg und Spass, wenn du es probierst!
So das war schon ganz schön viel Text...
Bei Fragen melde Dich einfach!
Ich glaube ich sollte dann besser erstmal überhaupt richtig mit Laufen anfangen, das war bei mir bisher immer nur so halbherzig. Aber danke für deine Erklärungen!
Also ich habe vor wie gesagt 2 Jahren überhaupt erst mit Laufen angefangen. Und quasi nach ein paar Wochen nochmal ganz neu mit barfuß laufen angefangen als ich bei der Recherche nach Laufschuhen irgendwie auf r/barefootrunning gestolpert bin. Ich dachte vorher immer ich sei einfach kein läufer (war da schon 40+). Ich habe einen couch-to-5k Trainingsplan verwendet und einfach beim Umstieg auf barfuß bzw minimal nochmal von ganz vorn angefangen.
Ich denke es ist einfacher wenn du eh erst anfängst, dann gleich mit barfuß/minimal laufen anzufangen (falls Du daran Interesse hast; mit Schuhen laufen ist genauso gut nur halt anders...:)) als später umzustellen.
Ah ich dachte du wärst vorher schon normal gelaufen. Ich werde mich da mal einlesen, hatte nämlich auch vor demnächst mit so einem Couch to 5k wieder einzusteigen.
Cool! Viel Erfolg!
Ohne Witz: Mit Gehen. Jeden Tag ein kleiner Barfuß-Spaziergang, mit langsamer Steigerung der Länge. Wenns geht auf weichem Untergrund anfangen: Sand- oder Kieselstrand, Waldwege. Dann Asphalt (weniger lustig). Am Ende Schotter.
In einer Sommersaison kann man sich schon einiges antrainieren, wenn man früh anfängt.
Und dann langsam laufen...
Wenn man es nicht ganz so auf die nackten Fußsohlen anlegt und lieber gleich laufen will, helfen natürlich auch Barfußlaufschuhe, Vibram Five Fingers etc. Auch hier gilt: Waldwege, und langsam (!) anfangen. Fersenlauf natürlich vermeiden, aber den gewöhnt man sich automatisch schnell ab, das geht gar nicht anders.
So Barfußschuhe wollte ich schon länger mal ausprobieren, das wäre vielleicht was für den Anfang.
Alles Übung, viel barfuß unterwegs sein hilft! Als Kind, als man so den ganzen Sommer verbracht hat, ging's auch. Ahja: Und schmerzhaft ist vor allem der Kontakt Steinchen zu Ferse, aber Fersenlauf geht barfuß ohnehin gar nicht, das gewöhnt man sich schnell ab. Der Vorfuß hingegen kann bei trainiertem Fußgewölbe schon ganz gut was abfangen (auserdem läuft man automatisch viel vorsichtiger – kleinere Schritte etc).