this post was submitted on 31 Aug 2023
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founded 1 year ago
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Moin zusammen,

ausnahmsweise bin ich mal hier Unterwegs anstelle von !deutschland@feddit.de
Denn es würde mich mal interessieren, was ihr von einer Kennzeichenpflicht für Fahrräder halten würdet. Der Gedanke dazu kommt mir immer mal wieder, vor allem wenn ich die Satirischen Anti-Kommentare zu dem Thema sehe.

Persönlich fände ich die Idee eigentlich nicht schlecht - Eine Nummer beantragen (am besten Online), sich das Kennzeichen machen lassen und dann am Fahrrad Montieren. Dabei geht das Kennzeichen auf den Halter, nicht das Fahrzeug. Das wäre damit also eine Einmalanschaffung, die man beim nächsten Fahrrad einfach wiederverwenden könnte. Würde auch keinen Aufwand für Ummeldungen o.ä. generieren.

Damit könnte man auch Radfahrer melden, die Mist machen und besser Nachverfolgen. Als Radfahrer sehe ich leider oft andere Radfahrer, die sich einfach nicht an die Regeln halten - Auf dem Bürgersteig fahren, über rote Ampeln fahren, in die falsche Richtung fahren, in Fußgängerzonen ohne Freigabe für Fahrräder fahren, durch die Spielstraße mit dem Rennrad knallen, usw.
Das ergibt Kritik an Radfahrern generell. Denn, wenn die Leute einfach machen können, was sie wollen, ohne eine Strafe zu erwarten, ists ihnen halt egal.
Und warum sollte ein Fahrrad kein Kennzeichen brauchen, wenn selbst mein 25km/h Mofa sowas braucht, oder ein elektrischer Tretroller? Jeder hat sich im Straßenverkehr an die Regeln zu halten, und die Nachverfolgbarkeit von Fahrzeugen ist hier ein wichtiger Schritt.

Dagegen könnte man natürlich den zusätzlichen Aufwand oder Privatsphäre halten. Den ersten ists meiner Meinung nach jedoch wert und das zweite ist eher ein nicht-Argument, da es bereits viele Transportmittel mit Kennzeichen gibt. Und theoretisch sollte auch nur der Staat den Zusammenhang zwischen Kennzeichen und Halter ermitteln können.

Wie seht ihr das? Bin ich hier allein mit meiner Meinung (wie es mir oft scheint), oder gibts da vielleicht einen gewissen Konsens?

Edit: Jemand konnte mich umstimmen

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[–] THED4NIEL@feddit.de 1 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (4 children)

Ich wäre tatsächlich für eine Kennzeichnungspflicht.

Wie in allen anderen Bereichen sind nicht alle Fahrradfahrer pflichtbewusst und nehmen Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer (was, ja ich weiß, auch für Autofahrer gilt). Ich bin dennoch froh um die Paar in meiner Gegend, die sich noch an grundlegende Richtlinien halten.

In Böblingen ist es teilweise besonders schlimm. Routiniertes Fahren über Rot, Ignorieren von Ampeln, Spurwechsel oder Straßenseitenwechsel ohne Handzeichen oder sonstigen Zeichen (einfach mal so abrupt vom Fußweg quer über die Straße, dabei nicht mal 5 Meter Platz gelassen), jeden Tag eine wahre Wundertüte und ein Münzwurf entfernt vom nächsten Verkehrstoten.

Ich habe mir oft gewünscht, dass es ein Identifizierungsmerkmal gäbe, um solche Vorfälle zu melden, denn

  • erstens will ich nicht unbedingt die Reste von jemandem aus dem Auto pulen, der bei der Fahrradampel (ja, eine eigene, wegen seltsamer Straßenführung) einfach gemeint hat, er müsse ein Auto, was rechts abbiegt, überholen trotz Rot

  • zweitens könnte es Leute dazu animieren, genauer über ihr Verhalten nachzudenken, da sie nicht mehr anonym, sondern pseudonym unterwegs sind und eventuell mit Konsequenzen rechnen müssten

  • drittens gibt es für alle Zweiräder bereits eine Kennzeichnungspflicht, bietet eine sehr kostengünstige Lösung ohne viel Bürokratie.

Bitte beachten: ich will hier nicht alle Fahrradfahrer verteufeln und dies zu einem Fahrradfahrer vs. Autofahrer Flambierkrieg ausarten lassen. Meiner Meinung nach gehören Fahrzeuge, die im öffentlichen Straßenverkehr benutzt werden, entsprechend mit einem Kennzeichen ausgestattet, um Verstöße gegen das Verkehrsrecht, Gefährdungen von Menschen oder seiner Selbst, oder sonstige Straftaten entsprechend melden zu können. Gerade die Anonymität begünstigt solche Verhaltensweisen oder solche Nachsicht. Ich glaube wir alle kennen genügend Beispiele, die meine Ansicht zumindest teilweise rechtfertigen können, ansonsten mal kurz bei DuRöhre nach "Road Rage" suchen

So und jetzt warte ich darauf, selbst flambiert zu werden 😅

[–] notepass@feddit.de 4 points 1 year ago

So und jetzt warte ich darauf, selbst flambiert zu werden 😅

Die Diskussionskultur hier geht eingetlich ganz gut. Im Thread habe ich bisher nur zwei Kommentare gehabt, die ich Runtergewählt habe. Einmal wegen Strohpuppe, einmal wegen dem Ton. habe auch einige Upvotes verteilt, weil man sich Sachlich auf die Sache eingelassen hat und gute Argumente gebracht hat.

Also von da her sollte es passen :)

[–] Dirk@lemmy.ml 3 points 1 year ago

erstens

Musst du als Rechtsabbieger dem Radverkehr rechts von dir Vorfahrt gewähren (unbedeutend, ob rot oder nicht, wobei bei rot fahren an arschlochigkeit nicht zu überbeiten ist und jeder Rotsünder meiner Meinung nach einen schweren Unfall ohne Fremdschaden verdient hat).

zweitens

Interessiert das aggressive Autoisten auch nicht, dass sie ein Nummernschild haben.

drittens

Besteht die Kennzeichenpflicht für Kfz, was Fahrräder nun mal nicht sind.

[–] derGottesknecht@feddit.de 1 points 1 year ago (1 children)

In Böblingen ist es teilweise besonders schlimm.

Böblinger haben aber auch in der ganzen Gegend den Ruf miese Autofahrer zu sein ;)

[–] THED4NIEL@feddit.de 1 points 1 year ago

Deswegen fahre ich mittlerweile auch Automatik 😅

Kam mir eine Zeit lang vor, als würde ich Butter rühren. Aber das Verhalten der Auto fahrenden hat sich in den letzten Jahren massiv verschlimmert. Ich bin froh, dass ich mein Auto hauptsächlich stehen lassen kann und fast 100% Home-Office habe.

Das spart auch sehr, sehr viel Benzin.

[–] Turun@feddit.de 1 points 1 year ago

wegen seltsamer Straßenführung

Ich glaube damit lässt sich ein Großteil des illegalen Verhaltens von Radfahrern im Straßenverkehr erklären. Ich halte mich gerne an Verkehrsregeln, aber wenn man dafür einen Schlag in die Eier kassiert (hä, du erwartest bei 30 kmh einen ebenen Untergrund?) Oder permanent grundlos ausgebremst wird (natürlich ist bei jeder Nebenstraße, die auf die Hauptverkehrsader führt, zwei Schwellen im Radweg nötig) dann lässt die Motivation dafür rapide ab.

Ein Beispiel für reine Verarsche von Radfahrern ist zum Beispiel diese Situation. Im Ort fährt man auf einer Straße mit den Autos, am Ortsausgang gibt es einen benutzungspflichtigen Radweg. Der nach einer Kurve zum Schotterweg wird und dann zum Trampelpfad. 300 Meter später muss man eine scharfe Kurve fahren und sich an einer Engstelle aus dem Stand wieder in den Straßenverkehr einordnen.

Ab und zu gibt es auch gute Radwege, aber so etwas wie gerade gezeigt macht man halt einmal mit und denkt sich "verarschen kann ich mich selber" und fährt dann lieber auf der Straße als sich an die Schilder zu halten.