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Wer Sticker klebt, der fliegt: Tesla-Chefs in Grünheide drohen nach Gewerkschaft-Aktion Mitarbeitern mit Kündigung
(www.businessinsider.de)
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in wie fern ist das relevant für diesen Fall? es ist illegal, Menschen haben es trotzdem gemacht, ihnen wird mit Konsequenzen gedroht. so weit so langweilig, daraus eine Schlagzeile zu machen das Tesla böse sei weil sie ihr Recht einfordern ist einfach nur billiger Sommerloch clickbait.
ob es einen Mangel an Werbeflächen gibt, der Gewerkschaften daran hindert die nötige Sichtbarkeit für wahlen zu erreichen ist eine völlig unabhängige Diskussion. die kann man gern führen, aber deine Toilettenargumentation zielte eher in eine andere Richtung.
Es ist insofern relevant, als dass die Schwere der angedrohten Konsequenzen in Hinblick auf das Verkleben einiger Sticker, die man idR. mit etwas warmen Seifenwasser problemlos entfernen kann, m.E. unverhältnismäßig hart ist und daher der Verdacht einer anderweitigen Motivation als der reinen Aufrechterhaltung von Sauberkeit und Ordnung naheliegt. Würden Kündigungen angedroht werden, wenn die Sticker beispielsweise einen anderen Inhalt hätten, wie z.B. Lob über Elon Musk und Tesla?
Mein Toilettenbeispiel sollte dahingehend auch auf eine mögliche Doppelmoral hinweisen. Wenn auf Sauberkeit und Ordnung des Betriebsgeländes ohne zusätzliche Motivation (wie z.B. dem Unterbinden von Gewerkschaften) hoher Wert gelegt werden würde, dann muss dies auch auf die Toiletten zutreffen.
Da Elon Musk bereits für eine schlechte Behandlung seiner ihm unterstellten Mitarbeiter bekannt geworden ist, trägt dieser Vorfall nun ein besonders sensibles Flair mit sich.
Ein anderes Beispiel: Das Parken auf Gehwegen ist in der Regel auch illegal. Wird vielerorts allerdings aufgrund Parkplatzmangels geduldet. Statt hier auf das Recht zu pochen wird unter diesen Umständen die Rechtsdurchsetzung (und teilweise auch die Rechtssprechung) reevaluiert.
So kann man das auf den Tesla-Fall hier auch übertragen. Es hat eine gewisse Signal- und Druckwirkung, wenn gegen Gewerkschaften bzw. Mitarbeiter aufgrund einiger harmloser Sticker so hart vorgegangen wird. Eine Wirkung, die bei einem so sensiblen Thema eine größere Behutsamkeit erfordern könnte, weshalb man da vielleicht zwei Mal überlegen sollte, ob man so hart dagegen vorgehen will. Insbesondere, wenn man den Inhalt der Sticker bedenkt, wie ich zuvor ausgeführt habe.
Du spekulierst, das fuehrt zu nichts.
Eine fiktive Doppelmoral die du herbei konstruierst. Weder weist du wie es dort auf den Toiletten aussieht noch haben die etwas mit der Werbefreiheit von Waenden zu tun.
Was vermutlich der Grund ist warum Leute wie du aus jeder Muecke einen Elefanten machen.
Trotzdem ist es absolut in Ordnung wenn man dafuer bestraft wird bis das Gesetz angepasst wird. Es ist verboten, das ist klar kommuniziert, also hat man sich daran zu halten. Wenn ein Gewerkschaftsmitglied auf dem Gehweg parkt und dafuer bestraft wird ist das dann auch Union Busting?
Sollte, ja. Muesste, nein. Es gibt keinen Anspruch darauf das irgendwer hier sensibel vorgeht. Wuerde man das tun wuerden sich weniger leute aufregen, aber anscheinend ist das keine relevante Metrik fuer Tesla.
Ich werfe einen kritischen Blick auf die Dinge und hinterfrage die Motivation und Handlungen des Betriebs statt hier blind auf Rechte und Gesetze zu pochen.
Eher wahrscheinlich als fiktiv, wenn man diverse vergleichbar große Betriebe als Maßstab heranzieht. Klar, wissen tut man es erst sobald man sich selbst ein Bild davon gemacht hat. Aber du denkst wohl kaum im ernst, dass die Toiletten dort frei von Schmierereien oder Bekritzelungen wären oder gar höhere Hygiene aufweisen würden, oder?
Bezüglich der Werbefreiheit: das war nicht die Argumentation des Managements. Aus dem Artikel des Posts, unter dem wir hier diskutieren:
Was den Kostenaspekt aus der Mittelung angeht, finde ich besonders amüsant, dass es sich um magnetische Sticker handelt, die sich problemlos entfernen lassen.
Aber ne, ich bin ja der, der hier aus einer Mücke einen Elefanten macht und nicht das Tesla-Management, welches für die Branche untypisch harte Konsequenzen androht. /s
Appropos:
Ach ja? Na, wo du eine Mücke siehst, sehe ich einen Wiederholungstäter.
Aber gut. Dann lass uns mal auf Recht und Gesetz pochen, statt zu hinterfragen, ob das gut so ist und dementsprechend zu kritisieren.
Kommt auf die Art der Konsequenzen an. Wird die Person von der Gemeinde angezeigt und bestraft, eher nein. Wird der Person dann aber gedroht gekündigt zu werden, dann eher ja. Ist es das Teslawerk, welches gezielt Gewerkschaftsmitglieder beim Ordnungsamt anzeigt, während es andere ignoriert, dann auf jeden Fall, ja.
Abgesehen von gesundem Menschenverstand und einem rücksichtsvollem Miteinander meinst du? Klar, weil jede einzelne Handlung der Menschen auch durch Rechte und Gesetze untermauert sein muss und wir sonst wohl nicht zu moralischem Handeln im Stande sind. /s
Um der Rechtmäßigkeit mal näher zu kommen, Zitat aus dem Artikel:
Tja.
du schreibst es ja selbst: der Arbeitnehmer darf das nicht. der Arbeitgeber darf also offensichtlich mit Sanktionen drohen. Das muss dir nicht gefallen, aber was sich in deinem Kopf abspielt muss den Arbeitgeber auch nicht interessieren.
Tja.
Verhältnismäßigkeit mein:e Gute:r.
Abmahnung ungleich Kündigung.
Ein feiner aber gravierender Unterschied.
man schrieb: "Massnahmen bis zur Kündigung", das schließt eine Abmahnung offensichtlich mit ein "mein lieber".
Guter Punkt. Aber warum dann nicht damit bei der Wortwahl anfangen? Warum gleich so eskalieren? Das erzeugt eben andere Reaktionen und ist somit wohl Interpretationssache. Was aber auf jeden Fall bei den meisten rüberkommt ist: magnetische Sticker mit Gewerkschaftswerbung verteilen = Kündigung. Es hieß ja nicht, dass man erstmal abgemahnt werden würde.
Da kannst du auf die Rechtmäßigkeit eben noch so viel bestehen. Wenn andere Vertreter der Branche nicht so hart gegen solche Aktionen vorgehen, Tesla allerdings schon, ein Unternehmen, das in der Vergangenheit auch schon in der Hinsicht auffällig geworden ist, dann zeichnet sich eben ein unschönes Bild und es schafft für die Mitarbeiter eine angespannte Atmossphäre. Die angedrohten Maßnahmen wirken unverhältnismäßig. Und ob es nun rechtskonform ist oder nicht, für "gut" halte ich die Reaktion des Managements im Kontext der Gewerkschaftsbildung sicher nicht. Daher finde ich Kritik angebracht und wichtig.
warum? vermutlich weil man auf Interpretation scheißt. Die Gewerkschaft hat mit ihrer illegalen Stickeraktion sehr übergriffig vorgelegt, und jetzt wird gejammert das als Reaktion nicht deeskaliert wird? sorry, aber wie man in den Wald hineinruft...
Die Gewerkschaft ist in etwa so vorgegangen wie sonst auch. Ich verweise an dieser Stelle noch mal an die Kollegen aus der selben Branche.
Punkt bleibt: Das Management hat sich hier auf die eigenen Füße geschissen und sich mMn. zurecht einen Shitstorm eingebrockt.
interessante Definition von shitstorm, ich denke Sturm im Wasserglas trifft es eher.
klar war das keine tolle PR, aber Konsequenzen hat es auch keine. Vllt lernt die Gewerkschaft ja in Zukunft wie man legal Werbung macht, dann gäbe es wirklich was zu kritisieren wenn Tesla dagegen vorgeht ;)
Ich habe den Begriff korrekt verwendet. Genauere Einschränkungen hinsichtlich des Ausmaßes bzw. der Größe sind nicht vorgesehen. Schlage nächstes Mal gerne im Duden nach, wenn dir Definitionen wichtig sind.
Ich kann mich gerne wiederholen: Es handelte sich um magnetische Sticker, die sich sehr leicht lösen lassen. Dagegen gleich mit Kündigung zu drohen wäre im Falle einer direkten Umsetzung voraussichtlich nicht rechtmäßig. Sicherlich war es auch nicht rechtens seitens der Gewerkschaften unerlaubt diese Art von Werbung zu verteilen. Bedenkt man jedoch, dass diese sich einerseits mühelos entfernen lässt und dass es in der Automobilbranche nicht unüblich ist solche Aktionen zu dulden oder gar zu unterstützen, wirkt die Reaktion des Managements unverhältnismäßig hart. Bedenkt man weiterhin das besondere Schutzbedüfnis von Gewerkschaften und deren Bildung (hier wird beispielsweise Druck und Angst um den Arbeitsplatz mit dem Verteilen harmloser Gewrkschaftswerbung assoziiert), so kann die Reaktion auch als moralisch schlecht bewertet werden. Das kann und soll auch kritisiert werden. Wenn die Gesetze hier unzureichend sind, bedürfen sie einer Überarbeitung. Sie sind nicht inhärent moralisch "gut". Ebensowenig das Vorgehen Teslas an der Stelle.
ein Sturm ist definiert als heftiger starker Wind, was durchaus eine Einschränkung hinsichtlich des ausmaßes darstellt. meine Kritik bezog sich darauf das du hier aus einer Mücke einen Elefanten machst, und von Heftigkeit hier nicht viel zu spüren ist.
ob eine Kündigung rechtmäßig ist oder nicht war selbst dem arbeitsrechtler in dem verlinkten Artikel nicht ganz klar, ausschließen wollte er es nicht. bei schwere Maßnahmen wie Abmahnungen die kurz vor der Kündigung stehen war er sich aber durchaus sicher daß diese rechtmäßig wären.
Tesla qualifiziert die Drohung mit "bis zu", was eine Abmahnung einschließt. sie bewegen sich hier also eindeutig innerhalb des Rechtsrahmens.
Es ist also völlig irellevant was du oder andere davon halten, sie setzen nur ihre rechte durch. es ist auch nicht absehbar das der Rechtsrahmen sich in naher Zukunft dahingehend ändern wird das Gewerkschaften beliebiges Betriebseigentum zu Werbezwecken bekleben dürfen. die Gewerkschaft handelt hier also stark uebergriffig. Das Tesla gegen so aggressives verhalten ihre rechte durchsetzt finde ich auch moralisch absolut gerechtfertigt, es gibt viele deutlich mildere Mittel Werbung zu machen als das Werk mit Stickern zu pflastern.
Eintrag im Duden zu "Shitstorm":
Alle Kriterien erfüllt, würde ich sagen. Über die Intensität lässt sich natürlich streiten. Ist hier aber irrelevant. Da habe ich schon deutlich harmlosere und kleinere Dinge gelesen, die als Shitstorm bezeichnet wurden. Bedenkt man, dass dies auf mehreren Kommunikationsmedien und Nachrichtenseiten mit entsprechender Kritik zu finden ist, reicht mir das als "Sturm".
Dass sie ihre Rechte durchsetzen habe ich verstanden. Dass du das moralisch gerechtfertigt findest, habe ich auch verstanden. Dass die Mehrheit das moralisch nicht gerechtfertigt findet, einschließlich mir, insbesondere bei harmlosen leicht entfernbaren Magnetstickern, widerstrebt dir. Du willst nicht einsehen, dass die Art der Werbung harmlos ist. Du willst auch nicht einsehen, dass die Assoziation zwischen dieser harmlosen Werbeaktion und einer Kündigungsandrohung eine nicht zu verharmlosende Wirkung auf die Psyche der Mitarbeiter hat und deren Einstellung und Umgang gegenüber Gewerkschaften. Dass Tesla in der Vergangenheit auch schon hinsichtlich des Unterminierens von Gewerkschaften auffällig geworden ist, spielt für dich offensichtlich auch keine Rolle, was ich entweder als naiv oder ignorant bewerten würde.
Du pochst auf Rechte und Gesetze und hinterfragst nicht, ob sie überhaupt moralisch gerechtfertigt sind. Wenn ich dich darauf hinweise, rechtfertigst du Teslas Aktionen, weil dir harmlose Magnetsticker, die vereinzelt hier und da kleben, schon eine zu krasse Verschmutzung des Betriebsgeländes sind. Ich frage mich, was du für moralische Maßstäbe in der Hinsicht hast und ob diese tatsächlich moralische Regeln sind oder reine Willkür. Kommen wir zum Toilettenbeispiel zurück: Sollten Mitarbeiter auch Kündigungen angedroht werden, wenn sie die Toilette nicht sauber hinterlassen? Warum reagiert das Management nicht auch bei der Sauberkeit der Toiletten so? Das zeigt doch ziemlich eindeutig, dass es dem Management hier um mehr geht, als Sauberkeit und Ordnung.
Wenn Graffiti gesprüht werden würde oder in die Wände geritzt werden würde oder andere - wirklich schwer zu entfernenden - Beschmutzungen oder Schäden durch solche Werbeaktionen entstünden, würde ich deine Meinung eher teilen. Aber da das nicht der Fall ist, finde ich die Reaktion schlichtweg vollkommen überzogen und bedauerlich, dass ich offenbar bisher nicht in der Lage war dir Argumente vorzulegen, welche dir mehr Verständnis für die Mitarbeitenden verschaffen.
Aber jut, es macht inzwischen wohl auch keinen Sinn mehr darüber weiterzudiskutieren. Ich habe keine neuen guten Argumente, um dich zu überzeugen und du vermutlich auch keine, um etwas an meiner Ansicht (oder der vieler anderer zu dem Thema) zu verändern. Daher können wir die Diskussion auch an dieser Stelle beenden und du brauchst nicht mehr auf irgendetwas von mir hier zu antworten. Den Mitarbeitern im Teslawerk nützt das hier ohnehin nicht wirklich etwas. Ich bedanke mich bei dir für deine zivilisierten Antworten. Es war mal nicht zum Kotzen mit jemandem im Netz zu diskutieren.
Das passt aber nun so garnicht zu deiner vorigen Aussage:
Wenn du schon ueber semantik streiten willst dann mach das wenigstens richtig
Das du dich fuer die Mehrheit haelst ist mir klar, nur musst du verstehen das dem nicht so ist, sonst gaebe es keine Gesetze die dir eindeutig unrecht geben ;)
Recht und Gesetz ist exakt der gemeinsame Rahmen auf den wir uns als Gesellschaft geeinigt haben.
Du hattest nie ein Argument ausser "ich finde das bloed" ;)
Klar passt das. Du sagtest (sinngemäß): "Das ist kein Sturm, nur ein Lüftchen".
In der Duden-Definition existiert keine nähere Einschränkung hinsichtlich der Größenordnung. Dahingehend habe ich den Begriff korrekt verwendet.
Ich habe lediglich eingeräumt, dass genau jenes Ausmaß dann Betrachtungssache ist. Was für die einen ein Sturm ist, ist für die anderen ein Lüftchen und umgekehrt. Meine Begründung für den "Sturm", den ich darin sehe, habe ich dir auch gegeben.
Ich will eigentlich gar nicht darüber streiten. Du hast meine Wortwahl angegriffen, also verteidige ich sie. Höre auf sie anzugreifen, wenn es ungerechtfertigt ist, dann gibt es auch keinen Streit.
Na dann schau dir doch mal die anderen Kommentare und Vote-Verhältnisse an.
Du vermischt die Meinungen, die z.B. hier auf Lemmy zu dem Thema vorhanden sind, mit dem, worauf sich Politiker im Bundestag einigen. Was obendrein noch stark die Realität verzerrt, da solche Themen meist nicht das sind, was den Wählern großer Parteien gerade so sehr auf dem Schuh drückt, dass sie ein großes Bedürfnis danach haben sich intensiv damit zu beschäftigen. Es sei denn man ist laut genug und macht sie darauf aufmerksam. (Rate mal, wie man das mitunter erreicht. Richtig: darüber kritisch sprechen.) Gleiches gilt für viele Politiker. Und wenn man sich dann mal Gedanken über Ursachen- und Wirkprinzpien in der Politik macht, dann untergräbt deine Aussage auch jegliche Komplexität.
Punkt ist: Wir, der Pöbel, jene, die sich mit dem Thema befassen, regen sich - soweit ich das sehen kann - darüber mehrheitlich auf. Dass solcherlei als Präzedanzfall für politische Konsequenzen dienen kann, was letztenendes Gesetze ändern kann, scheint dir - wenn ich dich bisher richtig verstanden habe - genauso egal zu sein, wie die Moral und Aktualität von Gesetzen in Frage zu stellen.
Na dann hast du wohl nicht gut aufgepasst.