this post was submitted on 05 Aug 2023
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Echt? Wenn ich bei ner Hotelbucbung angebe dass ich in einer Partnerschaft bin gibt's Rabatt? Ich denke die meinen dass Paare auch in einem Zimmer Platz finden, und deshalb pro Person weniger zahlen als ein Single.
Das ist aber eine seltsame Begründung. Ein paar was in zwei verschiedenen Wohnungen wohnt zahlt pro Person genauso viel wie ein Single in einer Wohnung.
Der relevante Punkt ist doch hier, dass das Teilen von Ressourcen billiger ist. Das ist aber egal ob ich in einer zweck wg oder einer Partnerschaft bin.
Die anderen Punkte am Ende, also steuerliche Vergünstigungen für verheiratete sind relevanter. Hier sehe ich es als sinnvoller an dies auf die kinder erziehenden zu erweitern/beschränken. Denn trotz kindergeld/anderer Leistungen haben Menschen mit Kindern deutlich weniger Geld.
Ja, das Argument mit dem Hotelzimmer ist quatsch. Das ist keine Konsequenz der Familienpolitik.
Aber man könnte argumentieren, dass eine Subvention von Verheirateten nicht nötig ist, da das übliche Zusammenleben schon signifikante Einsparungen erlaubt.
Und darum geht es doch. Das Verheirate Paar ohne genießt eine bessere Förderung als die Alleinerziehende mit Kindern. Das ist schon absurd.
Zum letzten Punkt. Verheiratete ohne Kinder bekommen weniger nominale Förderung als mit Kindern (siehe Kindergeld), aber da Kinder zu teuer sind haben sie mehr reale Förderung, ja.
Ja, Menschen mit Kindern bekommen mehr Förderung als Menschen ohne, da es Förderungen gibt, die nur an Familien mit Kindern gezahlt werden.
Aber Verheirate bekommen auch Förderung, wenn Sie keine Kinder haben. Ein verheiratetes Paar ohne kann daher mehr Förderung bekommen als ein unverheiratetes Paar mit Kindern oder ein:e Alleinerziehende.
Die Förderung von Verheirateten ohne Kinder als Familien- oder Kinderförderung zu verkaufen ist schräg. Die Korrelation zwischen Heirat und unterhaltspflichtigen Kindern ist schwach.
Damals als Single hat mich das mit dem Hotelzimmer durchaus geärgert. Klar ist das Teilen von Ressourcen billiger, aber es gibt zig Bereiche, wo es dir als Single halt arg schwierig gemacht wird, nur 50% der Ressourcen zu verbrauchen. Oder um das mit dem Hotelzimmer zu setzen: Die haben halt alle Doppelbett und Raum für zwei. Es gibt einfach keine Single-Hotelzimmer, die dann weniger Platz im Hotel verbrauchen würden und damit günstiger werden könnten. Das zieht sich dann durch zig Bereiche: Die kleinen Konservendosen im Supermarkt wären besser geeignet, kosten aber deutlich mehr als die großen pro Mengeneinheit. Es gibt quasi keine für Singles geschnittenen Wohnungen. Das von dir angesprochene Paar, welches in zwei verschiedenen Wohnungen wohnt zahlt übrigens pro Person deutlich mehr als in einer Wohnung. Du zahlst dann neben der höheren Miete, weil du keine halb große Wohnung bekommst auch noch doppelt GEZ, doppelt Internet, doppelt Strom & Wassergrundgebühr und so weiter.
(du hast schon Recht, dass Ressourcen teilen sparsamer ist und das Hotel müsste dann für die halb so großen Singlezimmer trotzdem doppelt Dusche + Klo bauen, aber es gibt auch Bereiche, wo man sich wirklich arg veräppelt vorkommt. Warum man z.B. die GEZ pro Haushalt zahlt, ist irgendwie Quatsch. Da zahlt der Single dann wirklich doppelt so viel wie das Paar und solche Geschichten findest du in vielen Bereichen)
Finde hier auch noch den Teil relevant, wo es um Pflegearbeit im Allgemeinen geht. Es gibt keinen Grund, Fürsorgegelder auf Kinderbetreuung zu beschränken. Das können genausogut Eltern, Partner*in oder andere Angehörige sein, die Pflege oder Betreuung benötigen. Weiter muss klargestellt werden, dass nicht nur die Ausgaben für Lebensmittel und Güter relevant sind bei Pflege und Betreuung durch Angehörige. Viel stärker fällt der Einkommensverlust während der unbezahlten Betreuungszeit ins Gewicht.
Das ist sachlich falsch. Sie haben deutlich mehr Geld, nur bleibt dafür deutlich weniger für sie selbst übrig. Das Kind ist aber ja eben keine staatsbürgerliche Pflicht, die man als Sozialabgabe verbuchen kann, sondern im besten Fall eine individuelle Entscheidung, deren Kosten man dann auch bereit sein muss, zu tragen.
Naja! Also, auf das Individuum betrachtet mag das stimmen, aber auf die Gesellschaft bezogen, ist dass Käse.
Auch nicht auf gesellschaftlicher Ebene, denn Sozialsysteme, die auf Bevölkerungswachstum aufbauen, sind finanziell verantwortungslos und unnachhaltig. Es gibt mit ansteigender Entwicklung eine natürliche Tendenz zu geringerem Kinderwunsch. Dem sollte man wirtschaftspolitisch mit Akzeptanz begegen und sich darauf einstellen, statt sich mit Gewalt dagegen stämmen zu wollen. Bevölkerungsrückgang ist global gesehen ein durchaus wünschenswertes Phänomen und zwar insbesondere vor dem Hintergrund, dass Wachstum in entwickelten Wirtschaften ja ohnehin nicht mehr der Allgemeinheit zugute kommt.
Welche sozialsysteme meinst du? Und wieso sprichst du von Bevölkerungswachstum? Selbst 2 Kinder pro Paar sorgen langfristig für nen Bevöllerungsrückgang.
Eben. Und da verstehe ich schon, dass es dem Staat nicht egal ist, ob die Leute Kinder kriegen. Ist doch nachvollziehbar dass dafür Anreize gesetzt werden und wenn ich mir anschaue, was Kinder auch für ein Armutsrisiko sind, dann wird da eher zu wenig gemacht.
V.a. Rente und Pflege natürlich.
Ja, ich meine das was übrig bleibt.
Allerdings führen Kinder bei den meisten paaren dazu dass mindestens ein Elternteil weniger arbeitet, dann haben viele auch dadurch weniger als kinderlose.
Also sollte der Staat die Eltern einfach weiterfinanzieren, wenn die jetzt lieber Eltern sind als Angestellte?
Ja, weil die Kinder von sozial Benachteiligten nicht unter der Armutsgrenze leben sollen, da Armut die Entwicklung und Bildungschancen schädigt und daraus wieder soziale Benachteiligung resultiert.
Da bin ich voll bei dir und deswegen ist das für niedrige Einkommensgruppen ja auch so.
Wenn der Staat noch weniger Kinder will kann er ja damit aufhören.
Ich denke wir haben aktuell zu wenig Kinder, also sollte man mehr für Familien machen.
Der Staat will nicht weniger Kinder, sondern mehr. Vordergründig, für die Konservativen gehts aber vorallem darum, ihr Weltbild in der gesellschaftlichen Realität zu positionieren.
Welches Weltbild denn?
>Menschen sollen stets in einer Familie leben und die Familie die stärkste soziale Einheit sein. Eine Familie besteht aus einem Mann, einer ihm untergeordneten Frau und vielen Kindern. Die Kinder sollen in einem homogenen Umfeld aufwachsen und die Familie nur verlassen, um eine eigene Familie zu gründen.
An diesem Weltbild will unsere aktuelle Regierung was ändern (behaupten sie jedenfalls). Stichwort "Verantwortungsgemeinschaft". Also: Konservativen Weltbild =/= staatliches Weltbild.
Staat =/= Regierung
Egal, was die Regierung gerade sagt, noch geben Strukturen, die vergangene Regierungen geschaffen haben, den Ton dahingehend an, welches Weltbild gefördert wird. Da die vergangenen Regierung fast ausschließlich konservative waren, ist es auch wenig überraschend, welches Weltbild das ist.
Sie haben deutlich mehr Geld? Wohl nur wenn beide ohne Unterbrechung weiterhin Vollzeit arbeiten! Wer kann das schon? Jemand der Kindermädchen, Haushaltshilfe und Koch beschäftigt vielleicht?
Steuerklasse, Kindergeld, Zuschläge....
Sie haben deutlich mehr Geld, es bleibt nur weniger davon übrig, weil sie es in das Asset "Kind" investieren. Wenn du von deinen Millionen eine schöne Immobilie kaufst, bist du ja auch nicht plötzlich arm.
Junge, geh Mal Gras anfassen.
Kinder sind Assets? Kann ich die dann gewinnbringend verkaufen, wenn die 18 sind? Oder habe ich das Kind gezeugt, weil es sich nach 26 Jahren amortisiert?
Ich denke, es ist klar, dass ich das nicht gemeint habe.
Wenn man die Steuerabgaben des Haushaltes pro Kopf berechnet stellt man fest dass Alleinstehende stark bevorzugt werden.
Menschen ohne Kindheit gibt es nicht. Menschen die das vergessen haben gibt es schon.
Ich verstehe den Gedanken, wieso man Kinder ins Steueraufkommen einberechnen sollte abseits davon, eine vorsätzlich verzerrte Zahl zu erzahlten, nicht. Ich rechne Rentner ja auch nicht in die Zahl der Rentenzahler ein.