this post was submitted on 25 Jul 2023
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[–] swnt@feddit.de 1 points 1 year ago (1 children)

Also, in dem Artikel wird auch erklärt, wie bereits auch ohne Abwickeln analoger Transaktionen vieles heute möglich ist.

Ich finde es irgendwie nicht wieder... komisch. websuche ist auch nicht mehr das, was es Mal war. aber ich beschreibe es Mal auf Erinnerung.

Alice will von Bob's Shop ein Laptop kaufen. Es kostet 1 ETH. (Wir könnten auch zb 2000 DAI = 3000$ verwenden).

Mit einen smart contract mit einen speziellen Code können beide dafür sorgen, dass beide Parteien interessiert sind die Transaktion ehrlich zu führen.

Konkret. Der smart contract fragt von Alice 3 ETH an und von Bob 2 ETH. Beide müssen ihre Anteile als deposit abgeben. Der smart contract wird nur in den nächsten Schritt gehen, wenn beide ihren Teil tun - sonst passiert nichts.

Wenn die deposits da sind, dann muss Bob das Paket losschicken. Wenn es bei Alice ankommt, gibt sie dem smart contract das OK. Das smart contract gibt dann 3 ETH an Bob und 2 ETH an Alice (also 1 ETH ist von Alice zu Bob gewechselt).

Was passiert nun bei Betrug?

Bob verschickt das Paket nicht. Dann bleiben die 2 ETH von Bob im Smart Contract und er hat Verlust gemacht. Natürlich bleiben auch die 3 ETH von Alice drinnen. Das gleiche passiert glaube ich, wenn Alice das Paket erhält, aber nicht sagt, dass sie es erhalten hat. (Es kann sein, dass hier die Details eigentlich anders sind, aber ich erinnere mich nicht genau. Aber hoffentlich ist die grobe Idee klar.)

Die Idee ist, dass beide Parteien am besten finanziell dastehen, wenn beide ehrlich sind.

Im Grunde genommen geht es um diese Art von incentive Design die man in das smart Contract kodiert, um bestimmte Ziele zu erreichen.

Das ist natürlich beim ersten Lesen etwas komplexer. Aber immer ich viel viel einfacher als der ganze Kram mir Versicherungen, Gesetzen, Enforcement etc. Ich will nicht sagen, dass letzteres schlecht ist. Aber in krypto geht das alles auch einfacher und schlichter.

[–] Killing_Spark@feddit.de 3 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Ja das Beispiel ist nicht neu, das klingt auch gut. Es beschränkt aber das Angreifermodell stark. Man beschränkt sich hier darauf, dass sonst nirgends auf dem Weg zwischen Alice und Bob was schiefgehen kann (Pakete kommen gerne mal abhanden).

Wenn man das erlaubt, kann Alice behaupten, dass das Paket nicht angekommen ist. Das kann Bob (im Allgemeinen) nicht prüfen, ohne dabei einer anderen Quelle zu vertrauen. Natürlich gibt es sowas wie versichterten Versand etc etc aber auch hier: Vertrauen in eine externe Quelle, die eine Brücke zwischen analoger und digitaler Welt herstellen muss um Fakten in der Realität gegenüber dem Smartcontract abzusichern.

Also, in dem Artikel wird auch erklärt, wie bereits auch ohne Abwickeln analoger Transaktionen vieles heute möglich ist.

Das will ich auch gar nicht bestreiten, man kann damit viel interessantes machen. Aber ohne diese Art Probleme im Grundsatz gelöst zu haben muss man sich bei jedem Einsatz fragen ob es in die Kategorie "geht mit Crypto" oder "geht nicht mit Crypto" fällt mit einem relativ hohen finanziellen Risiko bei einer Falschbewertung

[–] swnt@feddit.de 0 points 1 year ago (1 children)

Bzgl. deinem letztem Punkt. Grundsätzlich ist es eh empfehlenswert nur solche smart contracts zu verwenden, die ziemlich etabliert sind und viel verwendet werden und wo man bereits vom den Erfahrungen weiß ob und wie gut es funktioniert.

das mit dem Versand ist immer so das vorzeigeBeispiel für wie sowas funktionieren kann. ich habe mir nie im Detail überlegt, wie das mit dem Postboten laufen würde. ich hatte mich bisher immer auf die Idee dahinter fokussiert 😅

von dem was ich gesehen habe, kommt incentive Design überall in krypto vor. nur ist halt Paketversand kaum ein Beispiel das ich bisher wirklich in echt gesehen habe.

[–] Killing_Spark@feddit.de 2 points 1 year ago (1 children)

Ja schon klar, und ich finde das ganze incentive design auch sehr spannend. Man kann den Lieferanten da bestimmt auch mit einbeziehen (wenn man mal auf einer grünen Wiese denkt, auf der DHL Bock hat sich mit Ether zu beschäftigen). Da gibt es viele coole und interessante Sachen. Und ich würde auch nie sage, dass es sich nicht lohnt, da dran zu forschen.

Es scheitert aber mindestens mittelfristig an der Realität. Besonders weil es extrem schwer ist smart contracts "cross-chain" zum laufen zu bekommen. Was wenn DHL noch auf proof-of-work Ether setzt aber die beiden Käufer/Verkäufer in der proof-of-stake chain?

[–] swnt@feddit.de 1 points 1 year ago (1 children)

Genau.

Ich würde nicht versuchen DHL auf die Blockchain zu packen, da solche Unternehmen oft in Regierungshand sind und daher kaum Interesse haben eh sich mit Trustless Blockchain oder so zu beschäftigen.

Cross chain ist tatsächlich ein Problem. PoW Ethereum ist aber ehrlich gesagt tot. da ist niemand mehr drauf. selbst Ethereum Classic ist fast tot.

bei Cross chain meinst du eher Ethereum zu zb Solana.

[–] Killing_Spark@feddit.de 2 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Ja das war nur ein Beispiel mit den zwei ETH chains. Ist natürlich noch größeres Problem wenn die chains komplett unterschiedlich sind.

Ich würde nicht versuchen DHL auf die Blockchain zu packen, da solche Unternehmen oft in Regierungshand sind und daher kaum Interesse haben eh sich mit Trustless Blockchain oder so zu beschäftigen.

Ersetz 'DHL' mit irgendeiner Spedition. Oder einem anderen Dienstleister, der irgendwas in der analogen Welt macht. Den Häußlebauer zum Beispiel. Woher weiß der Smartcontract ob da jetzt WIRKLICH eine Bodenplatte gegossen wurde (und dazu noch mangelfrei), und damit eine Tranche des gefrorenen Vermögens an den Häußlebauer fließen soll oder nicht?

[–] swnt@feddit.de 1 points 1 year ago

Solange es nicht mehrere unabhängige Betrachter von X gibt, kann man das nicht praktisch dem smart contract wissen lassen.