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Ich könnte kotzen. Ich zahle jetzt schon 960€ jeden Monat für die Krankenkasse. Jeden Monat! Ich bin sportlich, kümmere mich um gute Ernährung und bin so gut wie nie krank.
Wenn ich dann mal was brauche, wie Zahnersatz oder Brille, wofür eine Krankenkasse /Krankenversicherung einstehen müsste, dann heisst es: Nein, da musst du zuzahlen oder absolut unterste Qualität nehmen.
960€ jeden Monat sind 11.520€ im Jahr. Für marginale Gegenleistung. Diese Versicherung würde ich sofort kündigen, wenn ich könnte.
Und jetzt kommt mir bitte nicht - das ist jammern auf hohem Niveau. Ja. Und das ist nur die Krankenkasse, ihr wollt nicht wissen wie viel Lohnsteuer und Solibeitrag (für den DDR Aufbau) ich bezahlen muss. Das ist einfach nicht mehr verhältnismäßig. Fühlt sich nicht mehr fair an.
Im Gegenzug mal die Einkommenssteuergrenzen der Inflation anpassen - Stichwort Kalte Progression - nein, wo kämen wir da hin. Da würde man ja weniger Steuern einnehmen, Gerichtsurteil Hin oder Her.
Edit: 960€ ist inklusive des AG Anteils. Der Teil den man nicht sieht, wenn man innerhalb der Grenze liegt und nicht „freiwillig“ versichert ist in den GK‘s.
Du...und praktisch jeder andere Arbeitnehmer im selben Verhältnis. Du Ärmster.
Edit:
Dennoch muss das System gegenüber (Super)Reichen angepasst werden und sie höher besteuert werden. Nicht dass man mich falsch versteht.
Du verstehst das Prinzip von Versicherungen grundsätzlich nicht, kann das sein? Wenn du einen größeren Eingriff mal benötigst, sind deine 11k "rausgeschmissenes" Geld schnell weg. Und wenn du das dann selber zahlen müsstest, würdest du bestimmt noch mehr plärren.
Es geht darum, dass 960 Euro im Monat zu viel ist, für die Leistungen und die Qualität, die dem entgegen steht. Ich hab bspw. hohen Blutdruck trotz gesundem Lebensstil, juckt meine Ärztin aber null, weil ich <40 bin. Ein anderes Ärzty finde ich im Umkreis nicht, weil alle überlastet und voll.
Was meinst du denn, was Leute machen, die eh schon so viel bezahlen, unzufrieden sind und dann noch mehr zahlen sollen? Die springen ab und gehen zur privaten Versicherung, ergo wird das Angebot für gesetzlich Versicherte noch schlechter. Dein Spott hilft da auch echt nicht weiter.
Es darf keine private KV mehr geben. Dann sinken die Beiträge für alle gesetzlich Versicherten UND die Quali und Verfügbarkeit steigt.
Finde ich einen sehr guten Einwand. Ich finde die Beitragsbemessungsgrenze könnte prinzipiell auch ganz abgeschafft werden. Die deutsche, gesetzliche Krankenversicherung ist ein Solidarsystem und da steht prinzipbedingt die Leistung nicht unbedingt im Verhältnis zum Preis. Bei Leuten mit geringem oder keinem Einkommen, ist sie sehr günstig, für Leute mit mittlerem oder hohem Einkommen eben verhältnismäßig teuer. Man sollte sie daher eher als zweckgebundene Steuer und nicht als normale Versicherung sehen.
Wenn das Solidarsystem aber freiwillig ist und im Wettbewerb steht mit einem privatwirtschaftlichen System, dann werden vermutlich umso mehr der hohen Beitragszahler aussteigen, wenn die GKV teurer wird, die PKV aber nicht. Die privaten werden das sicher auch marketingmäßig für sich auszuschlachten wissen.
Die privaten nehmen nur gesunde und betreiben damit quasi rosinenpickerei.
Man sollte das einfach ueber die Steuern machen - dass es jetzt diverse Krankenversicherungen gibt die in einer Wettbewerbssimulation zueinander stehen ist auch einfach nur Resourcenverschwendung. Privatversicherung hat durchaus seinen Platz - aber nur als Zusatzversicherungen, die Grundversicherung sollte fuer alle steuerfinanziert sein, und an den Wohnsitz in Deutschland geknuepft werden.
Welche privaten Zusatzversicherungen würdest du denn belassen? Gängig sind ja zum Beispiel Brille, Zahnersatz, Chefarztbehandlung und ähnliches. Ehrlich gesagt finde ich das ebenfalls alles Sachen, die nach medizinischer Sinnhaftigkeit entschieden werden sollten und nicht nach Geldbeutel.
Höchstens, wenn jemand sagt, er will das Brillengestell von Hugo Boss statt der Eigenmarke wäre das für mich eine private Zusatzleistung.
Aber dass jemand in der GKV heute zum Beispiel immer noch für Zahnfüllungen aus Kunststoff und ohne Quecksilber extra zahlen muss, finde ich ein Unding.
Chefarzt wird eh dazugezogen wenn noetig - und fuer andere Behandlungen ist das nicht zwingend die beste Wahl weil der generell das bessere Wissen hat, aber Standardbehandlungen eher seltener durchfuehrt als die juengeren Aerzte. Wer dafuer bezahlen will dass der sich das immer anschauen will soll das doch gerne tun.
Grob alles was nicht medizinisch noetig ist, aber was Leute eventuell wollen kann man separat anbieten. Zum Beispiel als Sportler - ich kenn da einige die einfach um absolut sicher zu gehen auch bei Kleinzeug gerne ein CT haben wollen.
Zeug wie Sehhilfen, Zahnersatz und aehnliches sehe ich auch so dass die Grundversorgung von der gesetzlichen Krankenkasse getragen werden sollte. Ich bin stark kurzsichtig - ohne Sehhilfe bin ich nutzlos. Wieso das nicht als eine milde Behinderung angesehen wird bei der wenigstens die billigste Methode zur Abhilfe finanziert wird hat sich mir noch nie erschlossen.
warum kostet der Chefarzt überhaupt Geld? das ist doch bekloppt. der soll nach Bedarf und nicht nach Geld am Start sein.
Nach Bedarf kommt er ja schon - das ist also nur fuer Leute die meinten unter Chefarzt gehts nicht. Wieso das eher ne doofe Idee ist hab ich ja schon erklaert.
Das ist so aehnlich wie wenn ein Kunde mich als IT-Consultant fuer ein paar tausend Euro irgendwelche Kabel stecken laesst die auch der Azubi machen koennte - solange das nur ab und an passiert ist das einfach verdientes Geld das man gerne mitnimmt.
ja, aber warum muß die klinik überhaupt mitnehmen?
Aktuell: Weil die Saetze fuer einiges der gesetzlichen Kassen arg knapp bemessen sind.
Wenn man das ganze auf steuerfinanzierte Versicherungen umbauen wuerde und nur staatliche Traegerschaft von Krankenhaeusern liesse sich der Punkt etwas verbessern - aber in dem Fall waere das Geld das die Versorgung fuer alle anderen verbessern koennte, und daher weiterhin dumm das nicht mitzunehmen.
öh, meinst du Patientenpauschale? Ja komisch, daß der Rollstuhl 3000 euro kostet, dafür ist geld da-. Aber für gutes Essen in der Klinik reicht es nicht.
ein paar mullbinden + 1 Liter octenisept 130 euro. ein kompletter Verband für mich in der Klinik waren ca 500 euro.
für 2 Schwestern zusätzlich reicht das Geld nicht.
kaum zu glauben daß die 200 euro für chefarzt beratung das rausreißen.
Klar sicher. Einfach noch weiter erhöhen und keine Grenze mehr nach oben. Die haben es ja die Gutverdiener.
Genauso wie bei den Kitabeiträgen. Da durfte ich 1000€ jeden Monat zahlen im höchsten Satz. Ich habe es ja. Die Qualität der Kita war eher dürftig.
Und bei der Pflegeversicherung auch ordentlich zahlen. Ich habe es ja. Später wird dann gerne noch das Vermögen herangezogen, falls ich je was aufbauen konnte.
Achso, falls meine Eltern pflegebedürftig werden, darf ich für die auch zahlen, wenn deren Rente und Vermögen nicht mehr reicht. Ich habe es ja.
Einkommenssteuer genauso. Da werden über 50% des Steueraufkommens von ca 20% Gutverdiener bezahlt. Ich habe es ja.
Dass ich jetzt gut verdiene, wurde mir natürlich in die Wiege gelegt. Da habe ich mich nicht mein Leben lang anstrengen und für kämpfen müssen. Das hohe Einkommen zahlt mir mein AG supergerne, weil die so nett sind und ich so coole Witze erzählen kann /s
Es gibt in Deutschland ein progressives Steuersystem, das von wenigen Sonderfällen abgesehen dafür sorgt, dass der, der brutto mehr Gehalt hat, auch netto mehr rausbekommt.
Während ich auf Staatskosten zur Schule gegangen bin, Abitur gemacht und studiert habe, haben sich andere im selben Alter schon den Rücken zerstört, weil sie im Garten- und Landschaftsbau Betonplatten schleppen mussten oder im Altenheim Doppelschicht schieben dürfen. Und das sind schon anerkannte Ausbildungsberufe. Von Hilfsarbeitern im Schlachthof o.ä. will ich gar nicht anfangen.
Ich hab mich auch reingehängt, um was zu lernen aber im Vergleich zu vielen Jobs am unteren Ende der 'Nahrungskette' war die Studienzeit doch ziemlich spaßig und unbeschwert. Mittlerweile hab ich einen guten Job in der IT, bei dem ich mehr Geld bekomme als der Durchschnitt aber ob ich die verdiene, da bin ich nicht so sicher.
Mal angenommen die Anzahl aller Jobs in Deutschland bliebe konstant, aber alle bekämen exakt das gleiche Gehalt. Ich bezweifle, dass die ganzen Ärzte, IT-Experten, Unternehmensberater & Co. dann sagen würden "ja wenn das so ist, dann geh ich lieber zum Schlachthof oder in die Pflege". Bist du als Gutverdiener wirklich neidisch auf die Jobs weiter unten? Findest du es angemessen, dass du ein 5-stelliges oder noch höheres 'Schmerzensgeld' pro Jahr bekommst? Wofür bekommst du das?
Meiner Meinung nach sind die meisten höher- und hochdotierten Jobs deutlich angenehmer als die weiter unten. Selbst wenn man den Gehaltsumterschied komplett außer acht lässt.
Wenn man als Hilfskraft im Schlachthof 70.000 verdienen würde und als Programmierer 30.000, wäre die Wahl für mich dennoch klar.
Du spielst hier auf den Wert der Arbeit an. Ja, ich bin das Geld wert, dass ich bekomme. Das weiß mein AG und das weiß ich. Ich arbeite an derzeit an einem Projekt, bei dem ich meinem AG 500k€ pro Jahr an Kosten einspare. Da muss eine Bäckereifachkraft oder ein Fleischer schon ganz schön lange für arbeiten, um diesen Wertbeitrag zu leisten.
Sind diese Jobs wichtig für die Gesellschaft? Zweifellos (wobei Fleischer naja). Bist du bereit 2€ für ein Brötchen beim Bäcker auszugeben? Oder backst du die dann im Ofen selbst?
Studium auf Staatskosten? Ja. Aber ist ein Plusgeschäft für den Staat. Studium hat mir sich Spaß gemacht, aber Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen muss man da lernen und haben. Kenne einige die „waren ja nicht doof“ und haben lieber direkt die Kohle in der Ausbildung verdient. Ich dagegen erst mit 29 erstes richtiges Gehalt bekommen.
(Btw. für studierte Frauen, die nachher Kinderzeit und Halbtags machen ist ein Studium ein negativ Geschäft. Hätten mehr Geld gemacht, wenn sie schnell Ausbildung und Geld verdient hätten)
Klar sind diese Jobs angenehmer. Dafür hast du aber auch vorher viel mehr an Lebensenergie investiert, um dahin zu kommen. Einen guten Job bekommt man nicht geschenkt.
Meine Überlegung ist viel plumper. Nehmen wir an, wir haben eine Liste mit allen Jobs in Deutschland, die wir als Gesellschaft als sinnvoll ansehen. Sicher gibt es in dieser Liste objektiv wichtigere Aufgaben als andere aber wir gehen erstmal davon aus dass, alle Jobs in der Liste wichtig genug sind, um grundsätzlich gemacht zu werden.
Dann bewerten wir als Gesellschaft diese Jobs danach...
Wenn ein Job eine besondere Qualifikationsmaßnahme (Studium, Ausbildung o.ä.) erfordert, dann werden wir die gleichen Maßstäbe auch hierauf an und berücksichtigen es anteilig bei der Bewertung des Jobs. Ein tolles, interessantes Studium zieht einen Job in der Bewertung eher hoch. Eine trockene, langweilige oder gefährliche Ausbildung eher nach unten.
Die Wichtigkeit, Wertschöpfung, Umsatz o.ä. lasse ich bewusst außer Acht, denn wir haben uns ja im Schritt 1 darauf geeinigt, dass nur grundsätzlich wichtige Jobs überhaupt in der Liste stehen, die alle gemacht werden sollten. Es geht nur noch darum, wer welche Jobs macht.
Wenn wir mit der Abstimmung fertig sind, können wir unsere Liste sortieren. Ganz oben stehen die absoluten Traumjobs, ganz unten die richtig räudigen.
Jeder Job soll die Existenz sichern. Wir starten also pauschal mit Betrag X. Daneben gibt es moderate Zuschläge (nicht dass zigfache des Basisgehalts) für unattraktive Jobs.
Wenn ein Job bestimmte grundsätzliche Anforderungen hinsichtlich Intelligenz, körperliche Leistungsfähigkeit, Körpergröße, Geschlecht oder ähnliches hat, dann wird das bei der Verteilung berücksichtigt, hat aber erstmal keine Auswirkung auf das Gehalt. Ob jemand intelligent ist oder nicht ist eher die Summe aus Genetik und Umweltfaktoren während der Kindheit als ein eigener Verdienst. Ein 'Dummer' verdient erstmal das gleiche wie ein 'Genie', wenn der Job gleich gut oder kacke bewertet ist.
Wenn ein Job nicht genug Bewerber findet, muss die Gesellschaft entweder die Bewertung korrigieren, den Job so verändern, dass er attraktiver wird (weniger Überstunden, weniger Druck, weniger Risiken) oder ihn eben zähneknirschend aus der Liste entfernen. War dann wohl nicht wichtig genug.
Du und ich wären vermutlich die Verlierer, was verfügbares Einkommen angeht. Aber für mich wäre es eine gerechtere Gesellschaft. Aber ja... Ziemliches Kontrastprogramm zum Status Quo, wahrscheinlich leider eine Utopie.
tjao, ich bekam Betablocker, ohne den Hinweis, daß es am Alkohol und Lebensmittelallergie liegen könnte. war Getreide.
ich dürfte inzwischen über die 2 millionen Grenze hinaus sein. Ich war 10 wochen auf der Intensivstation, davon ging es mir ca. 6 Wochen richtig mies, also, erst koma, dann geistig verwirrt.
1 stunde kostet 750 euro, das sinkt sicherlich, sobald man nicht mehr beatmet wird, weniger personal nach einem schaut und so weiter.
ich habe vorher und nachher gearbeitet, aber wenn der Staat mich mal fragt irgendwo Pflichdienst zu leisten, dann mache ich es, weil ich was schuldig bin.
einen haufen kohle, nur damit ich nicht abkratze, und jetzt fahrrad fahren kann, anstatt im rollstuhl zu sitzen. in vielen anderen ländern wäre ich genatzt gewesen, und ohne bewegungsmäglichkeit hätte ich mich umgebracht.
Du bist ein Schlaumeier, oder? Ich wette ich verstehe das Prinzip von Versicherungen sogar besser als du. Oder rechnest du dir aus, ob eine Vollkasko oder Selbstbeteiligung bei deiner Versicherung besser ist? Oder welche Versicherung überhaupt nötig ist?
Anyway, mir fehlt die Selbstbeteiligung bei der GKV/ PKV. Da würde das Ärtzehopping nämlich auch ganz schnell aufhören, dass einige in Übermaß betreiben.