Gutes Morgen - Austausch über positive Zukünfte

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Gutes Morgen!

Wie können wir uns eine lebenswerte Zukunft konkret vorstellen? Und wo sind die Ideen und Beispiele fürs Handeln, damit es nicht beim Vorstellen bleibt?

Hier ist Raum für alle möglichen Themen, Perspektiven und Formen. Es gibt kein Header-Bild über allem, weil Zukunftsbilder schon Teil der Diskussion sind.

Schlechte Nachrichten könnten Auslöser für einen Beitrag sein, aber als reine Infos passen sie besser in andere Foren - versuchen wir es hier einmal konstruktiv von unten!

EnglishGood Tomorrow!

How to imagine a liveable future? And where are the ideas and examples for acting on it?

A space for all kinds of topics, perspectives, and shapes. There is no header above it all, because the imagery of future is up to debate as well.

Bad news could trigger a post, but as mere news they are a better fit with other communities here. Let's try to build some positive momentum from the bottom up!


founded 4 months ago
MODERATORS
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submitted 4 months ago* (last edited 2 months ago) by borisentiu@feddit.org to c/gutesmorgen@feddit.org
 
 

(no pun intended)

Viele Beiträge anzupinnen ist nicht so praktisch, daher mal zwei Sachen unter einem Hut:

Zum einen eine laufend aktualisierbare Schlagwortliste. Die Verwendung von Schlagwörtern ist absolut keine Pflicht, kann aber nützlich sein, um mit z. B. #mobilität alle Beiträge zu finden zu Fahrrad, Auto etc. Eine Liste hilft dann für den Überblick und die Frage, ob Mobilität oder Verkehr schon etabliert ist.

Zum anderen - viel wichtiger - können wir hier Ideen, Wünsche und Gedanken zur Community (oder zur Zukunft) sammeln. Ich persönlich wünsche mir eine große Bandbreite an Beiträgen und möglichst viel Interaktion. Letztere kann größer werden als in der ersten Version, je mehr Menschen in dieser gemütlichen Küche brainstormen (und natürlich auch direkt posten!)

Gibt es z. B. regelmäßige Rubriken, die ihr euch gut vorstellen könnt?


Schlagwortliste:

  • #arbeit
  • #biodiversität
  • #gerechtigkeit
  • #gesellschaft
  • #gesundheit
  • #energie
  • #ernährung
  • #infrastruktur
  • #jugend
  • #kooperation
  • #konsum
  • #landwirtschaft
  • #mobilität
  • #natur
  • #politik
  • #quellen
  • #recht
  • #tierwohl
  • #umwelt
  • #wirtschaft
  • #zukünste ...

Ich hab kürzlich gelesen, dass beim Tippen des Hashtags für die Ausgabe bei verschiedenen Geräten \ plus # am besten funktioniert, erscheint dann trotzdem und zuverlässiger als #. Stimmt das überhaupt?

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Einstieg

Das Forum Gutes Morgen kann unkompliziert genutzt werden:

Lesen:
https://feddit.org/c/gutesmorgen

Aktiv werden:

1.) Auf https://feddit.org/ kostenlos mit einem Benutzernamen registrieren (Zur Verifizierung als Mensch reicht einfach ein frei formuliertes Sätzchen, nach kurzer Zeit ist die Registrierung dann durch)

2.) Gutes Morgen ansteuern (https://feddit.org/c/gutesmorgen oder über Communitys > Suche, am Smartphone vorher noch über Menüstriche rechts oben)

3.) Mitmachen!

(4.) Gutes Morgen kostenlos 'abonnieren', wenn man neue Beiträge auf die eigene Feddit-Startseite bekommen und auch einfach die Community wachsen lassen möchte. Desktop: Abonnieren-Button. Am Smartphone mit dem "+" neben "Seitenleiste" diese ausklappen. Außer dem Abo-Button gibt es dort auch immer Kurzinfos zu Communitys.

Wer über neue Inhalte gerne benachrichtigt werden möchte, kann mit einer App wie dem RSS-Reader oder am Desktop z.B. über Mozilla Thunderbird so genannte RSS-Feeds nutzen. Dazu in der Community-Ansicht Sortierung z.B. nach 'neu' auswählen und auf das funkartige Symbol rechts daneben klicken. Mit der Adresse der folgenden Seite kann man dann das Hilfsmittel der Wahl füttern.

Inhalte des Vorgängerforums sind momentan hier zugänglich: https://feddit.org/c/gutesmorgen@feddit.de

Für den Blick über die Forumsgrenzen hinaus lohnt es sich bei der Ansicht zwischen abonniert/lokal/alle bzw. aktiv/neu/kontrovers etc. zu wechseln.

Weitere Infos werden durch Klick auf die ▶ Dreiecke ausgeklappt.

Bedienung

Bedienung

Einstellungen: Über das Klappmenü neben dem Benutzernamen (Smartphone: erst auf 3 Striche rechts oben) gelangt man zu den Einstellungen. Unter anderem kann man hier die bevorzugte Sortierungsweise der Beiträge (innerhalb der Communitys) voreinstellen und einen kürzeren Text verfassen ("Biographie"), den andere beim Klicken auf den Benutzernamen sehen können. Sprache: 'undeterminded' und Deutsch und evtl. Englisch, damit alle Inhalte erscheinen, unabhängig von der Sprachauswahl, die beim Erstellen verwendet wurde.

Profil: Bei fremden und eigenen Profilen sieht man Beiträge und Kommentare der Person und hat auch die Möglichkeit ihr eine Nachricht zu schicken. Beim eigenen Profil sieht man noch die abonnierten Communitys und - unter "Gepeichert" - die Beiträge und Kommentare, die man sich mit einem Klick auf den Stern dort markiert hat.

Aktionen:

Beiträge sortieren: Über Klappmenü bei "Beiträge" u. "Kommentare" nach aktiv, neu, alt, meistkommentiert etc. sortieren

Etwas hoch- oder runterwählen: Pfeil hoch bzw. runter.

Beitrag kommentieren: Text ins entsprechende Feld eingeben.

Antwort auf einen Kommentar: 'Pfeil nach links' unter dem Kommentar.

Der Button "Beitrag erstellen" ist gut sichtbar. Bei den Textfeldern finden sich Möglichkeiten zu Kursivierung etc. und mit dem Fragezeichen auch ein Link zum Lemmy-Handbuch (englisch) mit weiteren Formatierungstipps. Inhaltlich gelten für Beiträge wie Kommentare die Regeln, die auf der Seitenleiste von Feddit.de zu finden sind.

Merken: Der Stern ist ein persönliches Lesezeichen (s. Profil).

Einen Link zu Beitrag teilen o. kopieren: über '3 verbundene Punkte' Link zu Kommentar kopieren: über 'Verschränkte Büroklammern' neben Benutzername des Kommentierenden.

Mit '2 Papiere übereinander' kann man das Crossposting einleiten, d.h. man kann den (auch fremden) Beitrag so wie er ist oder mit einem eigenen Begleittext versehen in eine andere Community nach Wahl kopieren.

Das bunte Fediverse-Symbol führt an die Stelle im Fediverse, an der ein Element ursprünglich zuerst veröffentlicht wurde.

Am Ende der Aktionen-Leiste kann man noch eine Auswahlmenü ausklappen: Hier findet man die Möglichkeiten zum Bearbeiten oder Löschen des eigenen Beitrags/Kommentars. Cursor auf die bzw. Antippen der Angabe 'vor x Stunden/Tagen' verrät, wann der Inhalt veröffentlicht und wann zuletzt bearbeitet wurde.

Probleme?

Wenn unter einem Beitrag weniger Kommentare zu lesen sind als es laut Zählung gibt, ist das in den Einstellungen zu beheben: Als Sprachen sollten 'undetermined' und Deutsch und eventuell Englisch ausgewählt sein. Siehe auch hier https://feddit.org/post/163939


Hintergrundinformationen

Der Austausch zu Zukunftsfragen kann nach diesem Einstieg losgehen!

Je nach Zeit und Neugier kann man im eigenen Tempo (oder auch gar nicht) über die Grenzen des Forums hinaus das so genannte Fediverse erkunden. Für etwas Kontext hier noch zusätzliche Informationen, die niemanden erschlagen, sondern einfach 'da sein' sollen. Wir können hier fortlaufend Fragen und Tipps sammeln, auch Erfahrungen mit anderen Diensten teilen. Für die Frage, welche Rolle die sozialen Medien in der (guten) Zukunft spielen werden, können die alternativen Strukturen hinter diesem Forum auch Stoff für die Diskussion in diesem Forum liefern.

Wer steckt hinter dem Forum?

Ich [https://feddit.org/u/borisentiu] habe es im Dezember 2023 zunächst auf feddit.de, dann im Juni 2024 hier eröffnet - in der Hoffnung, dass wir es gemeinsam mit Leben füllen! Hinter mir wiederum steht keine Organisation, Firma o. ä. Ich war davor nicht im Fediverse unterwegs und lerne gern dazu.

Eingriffe durch Moderation?

Als Moderator habe ich - wenn ich da nichts übersehe - keine anderen Einblicke als als alle anderen , z. B. sehe ich auch nicht, wer das Forum abonniert hat. Aktiv könnte und müsste ich bei Regelverstößen Beiträge/Kommentare (vorläufig) entfernen oder Profile ausschließen. Das wäre dann automatisch im Moderations-Log in der Seitenleiste transparent dokumentiert. Dagegen würde ich Beiträge, die ich persönlich im Sinne der Community-Beschreibung nur nicht recht passend finde, nicht antasten, sondern höchstens den Dialog suchen. Bei Bedarf können wir später die Seitenleiste umgestalten, Foren sind da unterschiedlich genau in ihren Abmachungen.

Die Regeln finden sich in der Seitenleiste von https://feddit.org/.

https://join-lemmy.org/docs/users/04-moderation.html (Kapitel Moderation im Lemmy-Handbuch, englisch)


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Wo befindet sich das Forum?

'Gutes Morgen' ist eine Community auf Feddit.org, Feddit.org eine Instanz von Lemmy, Lemmy Teil des Fediverse.

Was heißt das?

Im Fediverse verbinden sich mittels Open Source-Software mehrere Plattformen (oder Dienste) mit unterschiedlichen Hauptfunktionen (z.B. kürzere Mitteilungen austauschen, Videos teilen etc.), aber nicht im Sinne eines Superkonzerns mit zentraler Steuerung, intransparenten Algorithmen-Filtern, Gewinnorientierung und in der Hand ganz Weniger. Diese alternativen sozialen Medien als ein Fediverse zu betrachten ist weit verbreitet, aber Ansichtssache. Heißer diskutiert wird die Frage, wie auf Annäherungsversuche von kommerziellen Anbietern reagiert werden soll, die wie Threads (vom global player Meta) die 'Fediverse'-Schnittstelle ActivityPub bei sich einbauen. Ob man diese Verbindung nutzt oder nicht kann man im relativ kleinen Kreis entscheiden.

Denn: Die einzelnen Plattformen sind dezentral organisiert, also aus vielen Servern zusammengesetzt, die von jeweils anderen Personen, Gruppen oder Institutionen bereitgestellt und von jeweils anderen Administrator*innen betreut werden. Diese Server kommunizieren aber programmier- und anmeldetechnisch auf einer Wellenlänge, so dass User sich auf der gesamten Plattform bewegen können. Als User hat man mit den meisten Details nichts zu tun, wenn man nicht will.

Lemmy: Die meisten Fediverse-Plattformen lassen sich als direkte Alternativen zu einzelnen kommerziellen Plattformen verstehen. Mastodon z.B. ist so gesehen das/ein "Twitter/X des Fediverse". Lemmy wiederum ist ein "Reddit des Fediverse", wobei selbst Reddit im deutschsprachigen Raum sehr viel unbekannter ist als Twitter/X, Facebook, Youtube oder Instagram.

Lemmy ist eine Plattform für Foren ("Communities"), die die User nach Lust und Laune ins Leben rufen können. Zu völlig unterschiedlichen Themen gibt es Seiten, auf denen sich Beiträge mit Kommentarbereich ansammeln. Manchmal wird diese Art Plattform auch als Social-News-oder Link-Aggregator bezeichnet. Das betont dann weniger selbst verfasste Beiträge, sondern die Verlinkung von Zeitungsartikeln und anderen Quellen zu einem bestimmten Thema. In der Praxis mischt sich das je nachdem.

Außer kommentieren kann man Beiträge und andere Kommentare auch hoch- oder runterwählen. Schaut man sich ein Forum an, hat man deshalb verschiedene Möglichkeiten sortieren zu lassen: z. B. neueste, beliebteste (im Zeitraum x) oder kontroverseste Beiträge zuerst. Beiträge sind meist Texte unterschiedlicher Länge, Bilder oder Links zu Quellen. 'Abonniert' man Communitys bekommt man eine eine Startseite/Timeline, die aus deren Beiträgen zusammengesetzt ist. Daneben gibt es aber auch Zusammenstellungen nach anderen Kriterien.

Feddit.org: Wie oben beschrieben setzt sich auch Lemmy aus vielen Servern zusammen. Von Userseite begegnet man ihnen als so genannte "Instanzen". Man meldet sich also nicht "bei Lemmy" an wie man sich "bei Twitter/X" registriert. Das ist kein Akt, hat aber den Vorteil, dass man sich nicht auf Gedeih und Verderb einer allesbeherrschenden, zentralen Instanz ausliefert. Wer sich mit Kriterien für die Wahl oder mit der Möglichkeit zu wechseln beschäftigen möchte, findet in den Quellen unten Anhaltspunkte.

Ähnlich wie bei der Wahl eines Mobilfunkanbieters kann man danach trotzdem mit denen kommunizieren, die eine andere Wahl getroffen haben. Feddit.org wird unter dem Dach der gemeinnützigen Fediverse.Foundation betrieben, wodurch auch der technische Support auf mehrere Schultern verteilt ist. Die Server laufen mit Ökostrom. Mit feddit.org als 'Heimathafen' hat man gleich mal eine Sammlung deutschsprachiger Communitys vor Augen, auf die man jedoch nicht beschränkt ist: Communitys > Lokal. Gleich daneben, unter 'Alle,' Communitys auch anderer Instanzen. Die dritte Option ist die Ansicht nur abonnierter Communitys.

Warum ist das Forum an diesem Ort?

Für eine gute Zukunft kann man sich engagieren, wo man geht und steht. Ein Online-Austausch unter vielen benötigt aber eine Infrastruktur und die wird nie für jedes Individuum hundertprozentig passen. Nun haben viele massive Bedenken, auf welcher Basis und in welche Richtung sich die bekannten kommerziellen Plattformen entwickeln - und sehen sich oft dennoch mehr oder weniger darauf angewiesen. Alternativen nach viel offeneren Prinzipien, die bei aller Ausbaufähigkeit keine bloße Zukunftsmusik mehr sind, stellen da eine wirkliche Chance dar und verdienen konstruktive Auseinandersetzung. Wenn alle warten bis alle anderen dort sind...

Wie ich finde ist das Fediverse schon jetzt ein beeindruckendes Resultat von sehr viel Aufmerksamkeit und Arbeit von vielen engagierten Menschen. Manches vom Potential wird erst noch ausgeschöpft werden und es läuft auch nicht immer reibungslos (Es hilft etwas Geduld und Gelassenheit mitzubringen, und sowieso würde ich aufwendigere eigene Beiträge für alle Fälle offline abspeichern).

Ist die Geschmeidigkeit, mit der die kommerziellen Alternativen die Nutzenden in Bahnen lenken, beruhigender?

Das Fediverse ist unentgeltlich nutzbar wie die kommerziellen Dienste, die dann jedoch mit Datenhandel und Werbung ihren Profit machen. Es gibt die Möglichkeit mit Spenden zu unterstützen: die Fediverse.Foundation https://fediverse.foundation/spenden/ ; Lemmy https://join-lemmy.org/donate. Manche Instanzen z.B. für Mastodon regeln es über eine geringe Gebühr.

Der Geist der Zusammenarbeit, ohne den solche Strukturen nicht denkbar sind, passt gut zum Thema des Forums. Damit es keine abgeschlossene 'Bubble' wird, können wir ja auch über alle möglichen Kanäle in Austausch mit der (Online-)Welt außerhalb treten.

P.S. In solchen Foren wird meist mit du/euch angeredet, was aber niemanden davon abhalten soll z. B. in einem Beitrag förmlich zu bleiben.

Erklärvideos und weitere Links zum Thema

https://tube.sekretaerbaer.net/w/p/2CzLLVf2bW82n1JP4F1fBX?playlistPosition=1&resume=true (2 kurze Erklär-Animationen)

https://gnulinux.ch/fediverse-serie-willkommen-im-lemmyversum-communitys-im-fediverse

https://de.wikipedia.org/wiki/Fediverse

https://join-lemmy.org/

https://handbuch.rollenspiel.monster/lemmy/ (Eine Anleitung für Lemmy)

https://digitalcourage.de/digitale-selbstverteidigung/fediverse

https://fediverse.ebildungslabor.de/ (Einführendes Video u. kurze Anleitung am Beispiel Mastodon von Nele Hirsch)

https://fedi.tips/ (englisch)

https://feddit.de/c/main (Feddit-Forum zur Instanz selbst)

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Das waren jetzt ein paar Informationen (und etwas Meinung) von mir, wie immer nicht in Stein gemeißelt - Verbesserungen, Ergänzungen, Fragen etc. willkommen!

#gutesmorgen

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Symptomatisch für Vieles in der Klimakrise ist der (un)gehörige Gewöhnungseffekt, der die alljährlichen COP-Weltklimakonferenzen begleitet und der auch schnell bezüglich der letzten gastgebenden Staaten griff. "Heute beginnt/endet", "Aktivist*innen kritisieren" und "Ja, aber immerhin..."

Allein deshalb ist es keine schlechte Idee direkt davor ein Gegenprogramm zu versuchen. Die Initiative überLEBEN u . a. von Lobbykritiker und Ex-MdB Marco Bülow (Ex-SPD; jetzt Die PARTEI) organisierte am letzten Sonntag die goodCOP_1 mit Kurzvorträgen.

Idealerweise sollten die offiziellen COPs globale Abmachungen für wirksamen Klimaschutz bringen, was hier nicht die Funktion sein kann. Einzelne anwesende Medienvertreter*innen sprachen die immergleichen Beiträge zur COP an und die dennoch mangelnde Neugier z. B. der RBB-Redaktion auf die goodCOP in Berlin (die Anwesenheit der Reporterin hat zu diesem Artikel geführt ).

Ein realistisches Ziel könnte es demnach sein, anlässlich der COPs fundierte Kritik und andere Perspektiven doch noch nachdrücklicher in Medien und Öffentlichkeit zu tragen. Interessierte können sich über die Aufzeichnungen auch nachträglich anschauen, was Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen u. a. in etwa 15 Minuten langen Beiträgen zu sagen hatten. Links und jeweils ein paar der Inhalte habe ich als Vorschau unten zum Ausklappen angefügt (Vor Ort war ich nicht).

Mit Kritik an der ersten goodCOP selbst stach der Beitrag von Raphael Thelen heraus. Der ehemalige Journalist hat einen Roman geschrieben (WUT) und ist seit 2023 Mitglied bei der Letzten Generation. Dem in der Eröffnung erwähnten Denken außerhalb alter Muster werde man nicht gerecht, indem man sich immer weiter gegenseitig Vorträge halte über Studien, Projekte etc.

In Demokratien, die von dem 1 Prozent gehackt worden seien, stellt er nicht direkt in Aussicht, dass ein Systemwechsel herbeigeführt werden kann, sondern wählt das Bild einer sowieso irgendwann eintretenden Finanzkrise z. B., auf die man sich vorbereiten könne. Nach einem Knall könne man Zehntausende auf die Straße bringen wie früher Occupy Wall Street oder FFF. Diese Momente dann für einschneidende Veränderungen zu nutzen, setze aber Organisation und Absprache voraus, für die eine solche Zusammenkunft besser genutzt würde.

Ich finde zwar, dass auch informative Veranstaltungen wie diese weiter von Interesse sind, aber parallel dazu sollte man sich tatsächlich Gedanken machen, wie man Handeln sinnvoll organisieren könnte. Dazu könnte man analog zum COP-Gedanken auch wieder den globalen Rahmen mitdenken und fragen, welche Zusammenarbeit von Erdenbürger*innen jenseits ihrer Regierungen und Systeme denkbar wäre.

Was könnte man also zur COP-Zeit (und eventuell halbjährlich dazwischen) tun, das sich sowohl vom Lobby-Kongress als auch einer weiteren Tagung unterscheidet?

Oder sollte man vor allem Druck machen, dass die COPs entfilzt und vom Kopf auf die Füße gestellt werden?

Hier gibt es die Aufzeichnungen des Livestreams.

Überblick über Inhalte und Startpunkte zum selbst schauenTeil 1 https://www.youtube.com/watch?v=4nm0a7hhG88&list=PL9ZgQUzok-KHrdrymPv6rLsuNU54Rz_RI&index=1

Marco Bülow (Lobbyland.de; überLEBEN, @marcobuelow@ruhr.social) Start

  • Laut Bülow sollten die COPs boykottiert, statt mitgetragen werden (z. B. durch NGOs). Auf den COPs gäben die Blockierer den Ton an, man sollte stattdessen anderswo die Willigen versammeln. Follow the money: Im Jahr des Pariser Klimaabkommens weltweit 4 Billionen Dollar Subventionen in fossile Energien, heute 7 Mrd. Das Geld hätte schon lang umgeleitet werden müssen zu echtem Klimaschutz, Klimaanpassung und auch Ausgleichsmechanismen, die Menschen die Angst vor Klimaschutz nehmen.

Holozän Projekt Start

  • Wissenschaftliche Initiative, die einen Pfad nicht nur zu 1,5 Grad, sondern sogar zu 1 Grad fordert und präsentieren will. Ein work in progress und sollte wohl überhaupt erst einmal zur Kenntnis gebracht werden, ich habe davon auch zum ersten Mal gehört. Unter anderem beteiligt sind Hans-Josef Fell (hat das EEG mitentworfen) und Christian Breyer, "der meistzitierte Energiewissenschaftler der Welt". Ziel ist es für 800 Regionen die jeweils optimalen Maßnahmenbündel vorzuschlagen.

Videobotschaft Martin Sonneborn (Die PARTEI) Start

  • Fasst die Kritikpunkte an Gastgeberland Aserbaidschan zusammen - und warum Kritik aus der EU heraus dennoch schwierig ist (in verschiedener Hinsicht).

Saskia Meyer (Initiative FOODerstand) Start

  • Durch Verarbeitung, Verpackung etc. verbrauchen wir heute deutlich mehr Produktionsenergie pro Einheit Nahrungs-Energie als etwa in den 60ern. Auch andere Fakten sprechen eine eindeutige Sprache, verfangen aber noch nicht genug. Meyer setzt auf Bildung für alle, soziale Gerechtigkeit (also eher nicht Verteuerung als Hebel) und die Auseinandersetzung mit der emotionalen Funktion (Essen vs Ernährung).

Teil 2 https://www.youtube.com/live/2qDj13Uc42o

Anita Engels (Soziologin) Start

  • Drei Treiber: Verhalten der Konzerne, globale Konsummuster und globale Finanzierungströme für die Fossilen. Druck auf Politik noch zu gering, da ausreichend einzugreifen. In Cluster, das natur- und sozialwissenschaftlich der Frage nach möglichen und plausiblen Klimazukünften (s. Studie und Studie zu Deutschland) nachgeht. Gesell. Diskussion über Entlastung am unteren Ende und Einhegung ungebremster Aktivitäten am oberen Ende (z.b. Privatjet-Verkehr), Allianzen über Trennungslinien hinweg, bessere Entscheidungsprozesse u. Einbeziehung lokalen Wissens.

Harald Welzer (Publizist, Sozialpsychologe): Start

  • Änderte wegen der US-Wahl sein Thema und sprach davon, dass man sich jetzt der Realität stellen und dringend überfraktionellen, demokratischen Konsens brauche - wofür er jetzt aber auch nicht das Rezept habe.

Orchester des Wandels Start

  • Musik und Bemerkungen zu Nachhaltigkeit in der Kultur.

Teil 3 https://www.youtube.com/watch?v=IbhFvMmQlR8&list=PL9ZgQUzok-KHrdrymPv6rLsuNU54Rz_RI&index=3

Raphael Thelen Start s. o.

Halliki Kreinin (u. a. Projekt EU 1.5° Lifestyles)Start

  • Degrowth (vor allem im Globalen Norden) statt Grüner Kapitalismus. Zeitwohlstand, Zusammenarbeit, Inklusion, Gleichheit, Befreiung statt Produktivismus, Wettbewerb, Spaltung und Herrschaft. Am Ende die Frage, ob wir uns lieber im alten, sich verschlechternden System durchschlagen sollten oder im positiven Sinn "durchwursteln" zu einem besseren System.

Teil 4 https://www.youtube.com/live/mWVpiboILGY?t=122

Eine Plenumsdiskussion zum Abschluss:

  • Christoph Störmer (Deutsche Umwelthilfe) glaubt, dass der juristische Weg über die vielen bereits anhängigen Rechtsklagen eine wichtige Rolle spielen kann.
  • Nikolas Bieleit-Medicus (Psychologists/ Psychotherapists 4 Future) plädiert für neue Erzählungen, die den nötigen Wandel anschaulich und positiv vor Augen stellen. Dazu spricht er zunächst von Individuen als Helden im Zentrum (wohl in Abgrenzung zu abstrakten Darstellungen), stimmt aber einer Präzisierung aus dem Publikum zu - auch Kollektive sollten mehr erzählt werden.
  • Um auch Menschen außerhalb der Bubble zu erreichen, rät David Hofmann (Institut für ökologische Wirtschaftsforschung) dazu, das Richtige auch einfacher zu machen durch Investitionen in Infrastruktur und Regeln, die so wie die Rauchverbote dann auch bald ein neues Normal bewirkten.

#klimaschutz #ernährung #politik #wirtschaft

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submitted 1 week ago* (last edited 1 week ago) by borisentiu@feddit.org to c/gutesmorgen@feddit.org
 
 

Es geht u. a. um Handlungsmacht, Ernährung, Gesundheit, Alternativen zu Wachstum, Lobbies.

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Ausgehend von Barcelona hat sich die Idee des Superblocks (katalanisch: Superilles) seit 2017 weltweit verbreitet. Der gemeinsame Nenner ist die Verkehrsberuhigung und Funktionsmischung innerhalb eines Stadtbereichs etwa der Größenordnung von 3 x 3 Häuserblocks. Kreuzungen innerhalb dieses Gebietes werden z. B. durch Diagonalsperren 'halbiert'. Es gibt so keinen Durchgangsverkehr mehr, der sich kreuz und quer durch die Rillen dieser 'Schokoladentafel' bewegt, sondern nach einem Stückchen ist Schluß. Kombiniert wird die Maßnahme mit der Umwidmung von Parkraum zu Sitzgelegenheiten, Grünflächen etc.

Die Open Access-Publikation alles super? Wie Superblocks unserer Städte zu besseren Orten machen der Stadtplaner*innen von Urbanista zeigt mit Blick auf mehrere Länder, wie Änderungen, aber auch der Status quo in der Verkehrs- und Raumordnung auf viele Aspekte unseres Lebens einwirken. Widerstände und Abschottung gegen inspirierende Beispiele (AGABU - 'Alles ganz anders bei uns', S. 44), aber auch einfach die lokalen Rahmenbedingungen erfordern viel Kommunikation, Beteiligungsformate und praktische Erfahrungen nach dem Prinzip Versuch und Irrtum. Dann eignen sich die Menschen das Konzept an und es entsteht mit dem Kiezblock oder dem Supergrätzel jeweils keine bloße Kopie.

Die Berichte und Interviews auf 100 Seiten lesen sich sehr kurzweilig, daher gebe ich an dieser Stelle nur einen Vorgeschmack auf die Kapitel. Neben Superblocks (die nicht nur in rechtwinkligen Strukturen möglich sind, s. Seite 16) fließen auch andere Maßnahmen zur Förderung eines lebenswerteren Stadtraums ein.

  • Bei Mailands Piazze Aperte liegt ein besonders großer Schwerpunkt auf der Schaffung öffentlicher Räume für ein wiederbelebtes Nachbarschaftsleben, die über ein paar Parklets hinausgehen. Auch andere (temporäre) Varianten erweitern das Minimalmodell mit reinen Fußgängerzonen für verschiedenste Aktivitäten und Kontakte (Ungewohnte Bilder! Die Titel-Illustration scheint mir dafür etwas irreführend weit von einem klassischeren Superblock entfernt)
  • Die Reduzierung von Autoverkehr spielt natürlich auch eine Rolle im Rahmen der Klimakrise, was aber oft genug als Argument nicht verfängt. Da sie aber mehrere Vorteile bringt, kann in der Kommunikation immerhin auf Themen wie z. B. Sicherheit 'ausgewichen' werden, wenn wie in Paris die Verkehrsberuhigung rund um Schulen und Kindergärten konsequent vorangetrieben wird (S.33) .
  • Häufiges Gegenargument 'Geschäftsschädigend!' wird ebenso häufig widerlegt (44f)
  • Gesundheit: Tod und Krankheit durch Verkehrsemissionen und -unfälle gehen in der öffentlichen Diskussion unter, dabei würde auch schon rein finanziell das Gesundheitssystem von einem Umlenken profitieren (auch durch mehr Bewegung). Einzelne Superblocks können dabei über ihren direkten Effekt hinaus dazu beitragen, dass sich die Stadtgesellschaft eine andere Art und Weise der Stadtgestaltung vorstellen kann
  • Stadtklima: Vor allem die lokalen Effekte von Bepflanzung statt Parkraum und Versiegelung sind bei zunehmender Hitze (die besonders Frauen, Alte und Einkommensschwache trifft, S.63) nicht zu unterschätzen. Auf Seite 62 wird die Formel 3-30-300 vorgestellt, die u. a. 3 Bäume in Sichtweite des Zuhauses eines jeden Menschen fordert.
  • Biodiversität: Auch auf kleiner Fläche (z. B. Baumscheiben) kann viel getan werden, vor allem wenn sich stadtweit ein Netz ergibt. Hier wird das schöne Bild von den Trittsteinen gewählt, die das Leben z. B. von Insekten unterstützen (72).
  • Im Zuge der Mobilitäts-Umfrage kam sinngemäß auch das Thema auf, ob Parkraum reduziert werden sollte, bevor es weniger Autos gibt. Auf den Autoverkehr insgesamt bezogen machen die Autor*innen hier auf das Gegenstück zum sog. induzierten Verkehr (Mehr Straßen führen zu mehr Verkehr) aufmerksam: "Wenn Straßenkapazitäten abgebaut werden, führt dies zu verschwindendem Verkehr." (80)
  • Temporäre Versuche wie in Hamburg Ottensen können Konflikte, Vandalismus und juristische Niederlagen mit sich bringen - und dennoch in eine Verstetigung münden. Partizipation und Flexibilität, aber auch ein gewisses Durchhaltevermögen müssen dabei ausbalanciert werden.

#mobilität #wohnen #gesundheit #beteiligung #stadtplanung