this post was submitted on 13 Oct 2023
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Ich war ziemlich schockiert, als ich das gestern gelesen habe, weil es mir vor Augen geführt hat, wie sehr ich in einer Bubble lebe. In meinem Umfeld ist das Thema Klima sehr präsent. Anscheinend nur dort.
Ich beschäftige mich jetzt seit mindestens drei Jahren intensiv mit dem Thema Klimawandel (als Laie), höre Podcasts, lese Berichte und Orginalstudien, etc. und halte die Klimakrise für das wichtigste Thema der Menschheit. Mit Abstand. Weil so viel davon abhängt, wie gut oder schlecht wir damit umgehen.
Und dann sieht man sowas... 82 % der Bevölkerung halten das Thema nicht für relevant. Und in ganz Europa werden die Menschen, die dagegen protestieren und versuche, ein Bewusstsein zu schaffen, kriminalisiert und mit Terroristen gleichgesetzt, drakonisch bestraft (siehe z.B. GB, wo zwei friedliche Aktivisten zu je drei Jahren verurteilt wurden) und in gesellschaftlichen Diskurs egal ob durch Medien oder Politik nur als Störenfriede gelabelt.
Ich fange langsam an jegliche Hoffnung zu verlieren. Meine Kinder werden in einer von rechten Arschlöchern regierten und von Hitze, Dürre, Wasserknappheit und Multikrisen zerrissenen Welt aufwachsen und es macht mich bitter und traurig das wir da sehenden Auges reinrennen.
Musste raus. Sry fürs rumgedoome.
Mooooment. Auch wenn ich dir sonst zustimme, sagt diese Umfrage das hier NICHT aus.
Fair.
82 % Der Deutschen sind der Meinung, dass Klima nicht das Wichtigste oder Zweitwichtigste Thema ist.
Besser?
Ja, und absolut verständlich. Warum sollte ich mir einen Kopp machen wenn ich nur minimal - wenn überhaupt - etwas ändern kann? Ich habe eine PV auf dem Dach, eine Wärmepumpe im Haustechnikraum, mein Auto bewege ich seit Jahren kaum, fahre im Alltag ausschließlich Fahrrad, Lastenrad und Bahn und meine Familie isst überwiegend vegetarische Kost. Was der Rest der Welt, insbesondere China, tut ist nicht meine Sache.
Es geht dabei nicht darum, was du persönlich tust (so lobenswert das auch ist), sondern was das Größte Problem unserer Gesellschaft ist. Und das ist nunmal realistisch gesprochen der Klimawandel.
Problembewusstsein der Bevölkerung wäre auch ein ziemlich dummes Maß. Das wäre so, als ob man Studien vollständig durch Umfragen ersetzt.
Und natürlich ist der Klimawandel das größte Problem unserer und jeder anderen Gesellschaft auf der Erde. Welches andere hätte denn vergleichsweise katastrophale Folgen und wird gleichzeitig so ineffektiv (beziehungsweise lustlos) bekämpft. Für welche potentiell derart zerstörerische Bedrohung ist es denn ähnlich zu spät, um endlich zu reagieren?
Anscheinend legen wir hier unterschiedliche Maßstäbe an, aber im Ernst, ich wäre wirklich interessiert, welches Problem deiner Meinung nach den Klimawandel schlägt.
Befragungen sind immer subjektiv, das ist der Kern der ganzen Sache. Damit findet man höchstens heraus, was die Bevölkerung als Problem fühlt und das kann meilenweitnvon der Realität entfernt liegen. Und ja es gibt auch unseriöse Studien (wobei das dann eher "Studien" sind), mit etwas Quellenrecherche kann man sich damit allerdings ein deutlich objektiveres Bild von der Realität machen. Und ich für meinen Teil halte Objektivität für eine deutlich bessere Motivation, als Subjektivität.
Wichtige Probleme, die man unbedingt angehen sollte. Zumal sie wichtige Verknüpfungen mit dem Klimawandel haben (da diese Probleme durch diesen sicherlich verstärkt werden und es auch erschweren gegen ihn zu kämpfen). Dennoch keine vergleichbare Bedrohung wie es der Klimawandel ist, was diese Probleme überhaupt nicht herabstuft, weil der Klimawandel wie bereits gesagt ein unfassbar großes Problem ist.
Die Häufung von Extremwettereignissen steht damit in direktem Zusammenhang, ebenso die Dürren der letzten Jahren. Nur weil unser Wohlstand ein gewaltiges Polster zum Abfedern darstellt, heißt das nicht, dass wir unbetroffen wären. Der Witz dabei ist, dass absolut absehbar ist, dass das nur ein winziger Bruchteil dessen ist, was auf uns zukommt.
Das ist einer der Gründe wieso es unfassbar dumm für uns als Gesellschaft ist Migration derart populistisch zu behandeln. Aber ich denke du unterschätzt die Ausmaßen des Klimawandels gewaltig. Es geht hier um keine gesunde Zuzugsquote, die wir auch jetzt schon haben könnten, wenn wir Migration objektiver angehen würden. Es geht hier um die Lebensräume mehrerer Milliarden Menschen, die ziemlich schnell extremst ungemütlich werden, während unser nur etwas langsamer ungemütlich wird (wenn wir ganz viel Glück haben).
Auch Menschen, die nicht der realen Elite angehören haben Nachfahren und leiden jetzt bereits unter den Folgen des Klimawandels. Es ist recht sicher, dass die heutigen jüngsten Generationen gewaltige Ausmaße miterleben werden. Meinst du das mit der Elite?
Also Status Quo? Ich bin gerne dabei andere Probleme anzugehen, zumal die meisten ohnehin eng mit dem Klimawandel zu tun haben, da es systematische Probleme sind. Aber das ändert nichts daran, dass der Klimawandels die insgesamt größte Bedrohung für die Menschen ist.
Ich bin sehr dafür die Debatte ohne Emotionalität, sondern objektiver zu führen. Dann gibt es aber eigebtlich nicht viel zu diskutieren, denn die Fakten sprechen eigentlich eine ziemlich klare Sprache.