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Nach Artikel 16a des Grundgesetzes (GG) der Bundesrepublik Deutschland genießen politisch verfolgte Menschen Asyl. Das Asylrecht hat in Deutschland als Grundrecht Verfassungsrang. Es dient in seinem Kern dem Schutz der Menschenwürde, schützt aber auch das Leben, die körperliche Unversehrtheit, die Freiheit und andere grundlegende Menschenrechte. Es ist das einzige Grundrecht, das nur Ausländerinnen und Ausländern zusteht.

Quelle: https://www.bamf.de/DE/Themen/AsylFluechtlingsschutz/AblaufAsylverfahrens/Schutzformen/Asylberechtigung/asylberechtigung-node.html

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submitted 7 months ago* (last edited 7 months ago) by fing3r@feddit.de to c/dach@feddit.de
 
 

Hallo SchweBrus,

Ich glaube, dass ich den Bezug zur Realität verliere. Ich habe mich schon vor Jahren mit dem philosophischen Konzept des Solipsismus beschäftigt, und bin nun immer sicherer, dass ich der einzige Mensch bin, der existiert.

Für mich ist das die einzige logische und allumfassende Schlussfolgerung, denn, wenn ich die Regeln selber mache, dann sind sie eben genau, wie sie sind.

Das bedeutet, ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass ich der Protagonist bin, alle anderen habe ich mir ausgedacht. Ich kreiere meine Umwelt, die Bilder die Ich sehe, die Naturgesetze die herrschen. Ich habe mir das konzept des Buddhismus, Nationalsozialismu und der gesalzenen Butter ausgedacht. Und den Rest.

Das schlimmste ist, dass mir keiner das Gegenteil beweisen kann. Oder?

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Die Anwaltskanzlei „Pusch Wahlig Workplace Law“ konnte sich in den vergangenen Monaten über einen lukrativen Kunden freuen. Im Dezember 2023 und Januar 2024 rechnete sie insgesamt rund 195.000 Euro ab: beim Potsdamer Hasso-Plattner-Institut. Die Rechnungen liegen Correctiv, dem Tagesspiegel und den Potsdamer Neuesten Nachrichten vor. Aufgeführt sind zum Beispiel Beratungsleistungen für ein Telefonat zum Thema „BR-Wahl/Wahlvorstand“, für die „Begleitung des Wahltags“ und für ein „Kick-Off zur alternativen Mitbestimmung“.

Hinter den vielen Zeilen Abrechnung verbirgt sich ein Projekt, das die Kanzlei und die Institutsleitung ab Herbst vergangenen Jahres gemeinsam erfolgreich umsetzten: Sie verhinderten die Gründung eines Betriebsrats im Institut – und installierten stattdessen ein selbst konstruiertes Gremium namens Institutsrat (INRA). Offenbar mit dem Ziel, gesetzlich legitimierte Mitbestimmung im Unternehmen zu verhindern.

Das Potsdamer Institut, an dem rund 1000 Studierende ausgebildet werden, ist laut Arbeitnehmervertretern ein Beispiel für einen Trend, der sich in den vergangenen paar Jahren in einigen Unternehmen bundesweit verbreitet hat: Firmen forcieren die Gründung von Mitbestimmungsgremien, die auf den ersten Blick zwar ganz ähnlich aussehen wie Betriebsräte – tatsächlich aber kaum über die Rechte verfügen, die echte Betriebsräte haben.

„Man suggeriert damit seinen Mitarbeitenden: Wir tun etwas für euch. In Wahrheit haben diese Interessenvertretungen aber keine Durchsetzungsfähigkeit”, sagt der Arbeitsrechtsanwalt Stefan Chatziparaskewas, der häufig Arbeitnehmer gegen solche Versuche ihrer Arbeitgeber berät.

Denn den alternativen Interessenvertretungen, erklärt er, fehlten gesetzliche Rechte, die einen Betriebsrat gerade ausmachten. Betriebsräte haben zum Beispiel rechtlich verbrieften Zugriff auf die Bruttogehälter der Beschäftigten und können so darauf hinwirken, dass Beschäftigten für gleiche Arbeit vergleichbar hohe Löhne gezahlt werden. Ein anderes Beispiel: Brechen einem Unternehmen Aufträge weg und müssen sie deshalb Mitarbeiter entlassen, besteht in Firmen mit Betriebsrat Anspruch auf Abfindungen. In Firmen mit Pseudo-Betriebsräten, erklärt der Anwalt, bestehe dieses Recht nicht – gerade das mache diese alternativen Mitarbeitendenvertretungen für die Arbeitgeber ja so interessant. Hasso Plattner – offenbar kein Betriebsratsfreund

IT-Unternehmer Hasso Plattner ist der Geldgeber der nach ihm benannten Hochschule – und Plattner fiel schon früher damit auf, kein großer Fan von Betriebsräten zu sein. Der von ihm mitgegründete Konzern SAP war lange Zeit die einzige Firma im Aktienindex Dax, die keine solche Beschäftigtenvertretung hatte. Und als sich 2006 eine Gruppe von Mitarbeitern mühte, einen Betriebsrat zu gründen, wehrte sich das damalige Top-Management des Konzerns nach Kräften. Plattner selbst war damals schon nicht mehr Unternehmenschef, sondern bereits Vorsitzender des Aufsichtsrats.

Auch das Potsdamer Institut, 1998 gegründet, arbeitete lange ohne eine Vertretung für die Interessen der Beschäftigten. Vor Jahren, berichten derzeitige Mitarbeiter, habe es schon einmal Bestrebungen gegeben, eine solche Vertretung zu gründen, die aber im Sande verlaufen seien.

Im vergangenen Frühjahr nun, berichten Mitarbeitende des Instituts mit rund 120 Beschäftigten, bildete sich eine Initiative, die einen Betriebsrat gründen wollte. Gleich von Beginn an, sagen sie, seien deren Bemühungen jedoch von der Geschäftsführung deutlich ablehnend aufgenommen worden. Diese habe vorgeschlagen, stattdessen eine alternative Vertretungsform einzurichten.

Im September startete den Berichten der Mitarbeiter zufolge die Gruppe der Angestellten, die den Betriebsrat gründen wollte, dann ernsthaft ihre Initiative. Doch sie seien sofort ausgebremst worden: Plakate, die sie aufhängten, um zu einer Betriebsversammlung einzuladen, seien am selben Tag schon wieder verschwunden.

Die Geschäftsführung habe rasch auf die Plakate reagiert und ihrerseits zu mehreren Betriebsversammlungen in kurzer Folge eingeladen. Schon Anfang Oktober sei die Kanzlei Pusch Wahlig dabei aufgetreten. Bei der Versammlung hätten deren Anwälte gemeinsam mit der Geschäftsführung auf angeblich zuvor gesammelte anonyme Mitarbeiterfragen geantwortet. Zum Beispiel auf diese: Was man wohl auf Wahlzetteln bei bevorstehenden Wahlen im Betrieb ankreuzen müsse, wenn man einen Betriebsrat verhindern wolle.

Gleichzeitig soll laut einem Protokoll der Veranstaltung am 9. Oktober 2023 eine Alternative zum Betriebsrat vorgestellt worden sein: der „Institutsrat“, für den Geschäftsführung und Kanzlei auch gleich ein Gründungsteam präsentieren konnten. Die Schilderungen der Mitarbeiter gegenüber Correctiv zu diesem Ablauf stimmen mit den Posten überein, die sich auf den Rechnungen der Kanzlei ans Institut nachlesen lassen.

Antje Thomaß, Gewerkschaftssekretärin bei Verdi, hat die geplante Betriebsratsgründung durch Beschäftigte des Instituts begleitet. Die Geschäftsführung habe mit „auffällig hohem Aufwand“ versucht, für den Institutsrat zu werben, sagt Thomaß. Es sei verbreitet worden, dass ein Betriebsrat die Entwicklung des Hasso-Plattner-Instituts hemmen würde. „Das ist absurd. Eine gesetzliche Interessenvertretung hemmt keine wissenschaftliche Entwicklung“, so Thomaß. Auch andere Institute hätten Betriebsräte. Kommunikationsagentur entwickelte „Narrative“

Laut einer weiteren Rechnung, die der Redaktion vorliegt, beauftragte die Geschäftsführung neben der Kanzlei auch noch eine Kommunikationsagentur, um den Mitarbeitenden ihr Anliegen schmackhaft zu machen. Die Agentur rechnet darin Leistungen für September und Oktober 2023 ab, in Höhe von 22.074,50 Euro – und zwar für „kommunikative ad hoc-Beratung“.

Grund für den Auftrag laut Rechnungsschreiben: „Das Hasso-Plattner-Institut ist kurzfristig mit dem Bestreben einiger Mitarbeitenden konfrontiert, einen Betriebsrat im Unternehmen errichten zu wollen. Ziel des Unternehmens ist es, die Mitarbeitendenvertretung alternativ in einem (…) Institutsrat zu institutionalisieren.“ Die Kommunikationsagentur solle demnach helfen, indem sie unter anderem „Narrative und Botschaften“ an die Mitarbeitenden entwickele.

Die Hochschule ließ es sich demnach mehr als 200.000 Euro als Honorare für die Kanzlei Pusch Wahlig und die Kommunikationsagentur kosten, den Betriebsrat zu verhindern. Hinzu kamen weitere Honorare für zwei andere Anwaltskanzleien.

„Das Hasso-Plattner-Institut ist kurzfristig mit dem Bestreben einiger Mitarbeitenden konfrontiert, einen Betriebsrat im Unternehmen errichten zu wollen. 
Zitat aus der Rechnung der Kommunikationsagentur, die vom Institut beauftragt wurde

Diese erstellten Gutachten unter anderem zur Frage, ob der „Institutsrat“ zum Teil mit vergleichbaren Rechten wie echte Betriebsräte ausgestattet werden könne – was wohl nötig gewesen wäre, um skeptische Mitarbeiter von der Sinnhaftigkeit dieses Gremiums zu überzeugen. Ein erster Anwalt kam in seinem Gutachten – auch dieses liegt Correctiv vor – zum Schluss, dies sei nicht möglich: Aus datenschutzrechtlichen Gründen sei es zum Beispiel nicht machbar, einem selbst gestrickten Gremium einfach Zugriff auf die Gehaltsdaten der Mitarbeitenden zu geben.

Dies gehe nur bei einem echten Betriebsrat. Also riet der Anwalt in seinem Gutachten von der Gründung des Institutsrats ab – und legte kurz danach sein Mandat für das Institut nieder. Die Kanzlei Pusch Wahlig dagegen, die auf ihrer Internetseite mit dem Slogan „Pushing Boundaries – Together“ wirbt, erstellte ihrerseits ein Gutachten und kam darin zum Schluss, die Gründung sei kein Problem.

Die Strategie des Instituts funktionierte: Die Gründung des Betriebsrats scheiterte, weil keine Mehrheit für den dafür nötigen ersten Schritt zustande kam. Stattdessen wurde kurz darauf der Institutsrat installiert.

Institut streitet ab, Betriebsrat aktiv verhindert zu haben

Auf Fragen der Redaktion zu den Vorgängen antwortete das Hasso-Plattner-Institut: „Jeder demokratische Prozess trägt eine Opposition in sich, was wir sehr begrüßen.“ Richtig sei allerdings auch, dass die „überwiegende Mehrheit der Belegschaft“ die Etablierung der alternativen Mitarbeitervertretung mittrage. Der Institutsrat biete die Chance, dass alle Mitarbeitenden am Institut ihre Themen einbringen könnten und darüber betrieblich mitbestimmt werden könne. Das Gremium verfüge über „substantielle Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte, die teilweise auch über das Betriebsverfassungsrecht hinaus gehen“. Welche, schreibt das Institut nicht. Die Gründung eines Betriebsrats aktiv verhindert zu haben, streitet das Institut ab.

Zu den hohen Ausgaben für die Kanzlei und andere Dienstleister schreibt es: Es habe sich bei diesen Ausgaben „um ein Investment für – und nicht gegen – Mitbestimmung“ gehandelt. Die Kanzlei Pusch Wahlig führt in ihrer Antwort aus, es gebe in Deutschland verschiedenste Formen der Mitbestimmung – und dabei müsse es sich nicht, so auch in diesem Fall, um einen „Betriebsrat light“ handeln. Vielmehr sei die im Betriebsverfassungsgesetz festgelegte Form der Mitarbeitervertretung eine „One size fits all“-Regelung, die zu wenig an die Bedürfnisse konkreter Firmen angepasst sei.

Auch das neue Gremium selbst, der Institutsrat, schickte Ausführungen. Er schreibt, aus seiner Sicht seien „die Vor- und Nachteile sehr differenziert zu bewerten“. Der wichtigste Vorteil: Der Institutsrat vertrete auch Stipendiaten und studentische Hilfskräfte – im Gegensatz zu einem klassischen Betriebsrat.

Das Bundesarbeitsministerium ist der Überzeugung, dass derartige Vertretungen keine taugliche Alternative zu Betriebsräten sind.
Aus der Stellungnahme des Bundesarbeitsministeriums 

Aus Sicht des Vereins „Aktion gegen Arbeitsunrecht“, der Mitarbeitende bei Union Busting-Fällen – also Behinderungen von Betriebsratsgründungen – berät, ist der Fall Hasso-Plattner-Institut dagegen ein Beispiel dafür, wie mit „viel Geld und krimineller Energie der demokratische Rechtsstaat ausgehöhlt“ werde. Das sagt deren Berater Elmar Wigand, der ähnlich wie Anwalt Chatziparaskewas eine steigende Zahl solcher Fälle beobachtet. Ein wichtiger Grund für den Trend zur Pseudo-Vertretung, vermuten beide, sei, dass sich eine Reihe von Anwaltskanzleien in den vergangenen Jahren darauf spezialisiert hätten, Unternehmen bei der Errichtung solcher Gremien zu beraten.

Auf die Frage von Correctiv, ob auch die Kanzlei Pusch Wahlig zu diesen darauf spezialisierten Kanzleien gehört, antwortet diese: „Ja. Wir haben bereits eine Vielzahl von Unternehmen und ihre MitarbeiterInnen dabei unterstützt, eine für sie passende Mitarbeitervertretungsform zu finden.“ Dies sei auch nicht verwerflich. Die Kanzlei weist darauf hin, dass der Gesetzgeber bei der Gründung von europäischen Aktiengesellschaften (SE) „gerade keine one-size-fits-all-Lösung für ihre Mitbestimmung vorschreibt“, sondern es den Unternehmen und Mitarbeitenden überlasse, das für sie am besten passende Konzept zu entwickeln. Initiative der Bundesregierung gegen Betriebsrats-Behinderung

Dieser Trend ist auch der Bundesregierung schon bekannt – und wurde dort offenbar als Problem erkannt. „Das Bundesarbeitsministerium ist der Überzeugung, dass derartige Vertretungen keine taugliche Alternative zu Betriebsräten sind“, schreibt das Ressort von Minister Hubertus Heil (SPD) auf Anfrage. Zwar seien Pseudo-Betriebsräte nicht per se illegal – aber sehr wohl dann, wenn die Gründung eines Betriebsrats behindert wird.

In ihrem Koalitionsvertrag hat die Ampel-Regierung festgeschrieben: Sie wolle dafür sorgen, dass die Behinderung demokratischer Mitbestimmung künftig als „Offizialdelikt“ ausgestaltet werde. Das heißt: Künftig sollen Staatsanwaltschaften von sich aus Ermittlungen aufnehmen können, wenn sie von entsprechenden Fällen erfahren – bisher geht das nur, wenn ein Betroffener oder die Gewerkschaft das Union Busting anzeigt.

Was das Hasso-Plattner-Institut angeht: Trotz der kostspieligen Bemühungen des Unternehmens, das alternative Gremium zu installieren, wäre die Gründung eines echten Betriebsrats nach wie vor möglich. (mit kdg)

Diese Recherche publiziert der Tagesspiegel in Zusammenarbeit mit dem Medienhaus Correctiv.

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Neue Enthüllungen um Agententätigkeiten des flüchtigen Wirecard-Managers Jan Marsalek alarmieren die Politik. Es brauche einen Sonderermittler, so der Grüne Konstantin von Notz.

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Ein solcher unabhängiger Sonderermittler wäre ein scharfes Schwert. Vor allem könnte er deutlich umfangreicher Akten anfordern - es wäre auch ein Zeichen in Richtung der eigentlich für die Aufklärung zuständigen Ermittlungsbehörden: Euch trauen wir nicht zu, alle Fakten auf den Tisch zu legen.

[...]

Zwischen Oktober 2020 und Juni 2021 hatte bereits ein Untersuchungsausschuss die Vorgänge um den milliardenschweren Wirecard-Betrugsfall untersucht. Insbesondere zu den geheimdienstlichen Verwicklungen Marsaleks blieben damals viele Fragen unbeantwortet. Im Abschlussbericht hieß es etwa:

"Dem Bundesnachrichtendienst hätten (…) vor der Flucht von Herrn Marsalek weder zu Wirecard noch zu Jan Marsalek Hinweise vorgelegen, die einen möglichen Bezug zu ausländischen Nachrichtendiensten thematisiert hätten."
- Abschlussbericht Wirecard-Untersuchungsausschuss

Dabei reichen die problematischen Kontakte Marsaleks zu Personen aus dem russischen Geheimdienstumfeld zurück bis in die Jahre 2013. Mindestens 60 Mal reiste er nach Russland, hatte eine russische Geliebte, die ihm Türen in hochrangige Sicherheitskreise in Moskau geöffnet haben soll. Mit einem eigens geschaffenen Netzwerk in Europa soll Marsalek Zielpersonen ausgeforscht und Informationen weitergeleitet haben. Zu diesem Schluss kommen inzwischen Sonderermittler in Österreich.

Selbst Reisen mit russischen Geheimdienst-Mittelsmännern nach Syrien oder zu russischen Söldnergruppen nach Libyen blieben den deutschen Diensten offenbar lange verborgen.

[...]

Ob Deutschland hier zu naiv war? "Ich denke, dass wir uns bewusst sein müssen, dass Russland schon sehr lange sehr intensiv seine Netzwerke in Deutschland zu eigenen Gunsten (…)  genutzt hat", so Kiesewetter gegenüber ZDF frontal. Es ginge darum, dem Ansehen Deutschlands, aber auch dem Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu schaden.

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Besonders bedenklich stimmt die Nachrichtendienst-Kontrolleure, dass der Bezahldienstleister Wirecard auch Transaktionen für deutsche Behörden abgewickelt hat - darunter etwa sensible Überweisungen an V-Leute. Sollten solche Informationen an ausländische Dienste geflossen sein, wäre das eine konkrete Gefahr für Menschenleben.

[...]

Die neue Faktenlage eröffne eine neue Dimension des Wirecard-Skandals, betont auch von Notz. "Weil das eine so relevante Sicherheitsfrage für andere Dax-Unternehmen, für die deutsche Wirtschaft, für die deutsche Politik ist, glaube ich, sind wir alle in der Pflicht, ganz genau hinzugucken und jetzt wirklich zu ermitteln und zu untersuchen, was die genauen Hintergründe sind."

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Der nach Russland getürmte Wirecard-Manager tarnte sich als orthodoxer Priester. Neue Recherchen legen nahe, dass Jan Marsalek wohl jahrelang für Moskaus Geheimdienste spionierte.

Der größte Wirtschaftsskandal der deutschen Geschichte wird endgültig zum Spionage-Thriller. Als der milliardenschwere Betrugsfall das Imperium des Münchner Finanzdienstleisters Wirecard im Sommer 2020 in den Abgrund reißt, setzt sich Unternehmensvorstand Jan Marsalek nach Russland ab. Seitdem wird weltweit nach ihm gefahndet.

Recherchen von ZDF frontal, des "Spiegels", des österreichischen "Standards" und der russischen Investigativplattform "The Insider" decken nun auf: Im September 2020 hat Marsalek die Tarnidentität eines russisch-orthodoxen Priesters mit dem Namen Konstantin Bajazow angenommen. Zu seinem neuen Pass verholfen haben ihm Personen aus dem Umfeld russischer Geheimdienste. Und die Verbindungen reichen deutlich weiter zurück: Neue Recherchen legen nahe, dass Marsalek offenbar seit Jahren Teil russischer Spionagenetzwerke war.

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Prozess gegen mutmaßlichen Marsalek-Spionagering in London

Auch nach seiner Flucht steht Marsalek im Verdacht, nachrichtendienstlich im Sinne Russlands agiert zu haben. Im Februar 2023 verhaftete die Londoner Polizei fünf Bulgaren und kamen damit eigenen Angaben zufolge konkreten Anschlags- und Entführungsplänen zuvor. Laut britischer Behörden soll die Gruppe zwischen August 2020 und Februar 2023 von Marsalek beauftragt worden sein, Zielpersonen in ganz Europa auszuforschen und zu verfolgen.

Den Ermittlern sollen Zehntausende interne Chat-Nachrichten des Netzwerks vorliegen. Bei Hausdurchsuchungen wurden gefälschte Dokumente, Überwachungstechnik und Tarnkleidung gefunden. Der Prozess gegen sie soll Ende des Jahres starten. Was Marsalek zu all den Spionagevorwürfen sagt, bleibt offen. Auf einen umfangreichen Fragekatalog antwortete sein Anwalt nicht. Und so dürfte Jan Marsaleks Platz auf der Anklagebank leer bleiben - geschützt durch Russlands Geheimdienste ist sein Aufenthaltsort weiter unbekannt.

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Stunden vor der Trauerfeier um den russischen Oppositionellen Nawalny drängen sich Hunderte vor der Kirche. Auch die Einsatzkräfte sind mit einem Großaufgebot vor Ort.

Trotz erwarteter Repressionen haben sich schon Stunden vor der Beerdigung des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny in Moskau Hunderte Menschen versammelt. An der Kirche im südöstlichen Bezirk Marjino drängten sich die Menschen an Metallgitter, um sich von dem langjährigen Oppositionsführer zu verabschieden. Viele brachten Blumen mit.

In der Kirche ist für 14.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MEZ) eine Trauerfeier angesetzt. Die Beerdigung ist zwei Stunden später auf dem Borissowskoje-Friedhof geplant.

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Zwei Jahre nach dem russischen Überfall auf das ukrainische Atomkraftwerk nennt Bürgermeister Orlow die Lage dort kritisch. Den Besatzern macht er Vorwürfe.

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submitted 7 months ago* (last edited 7 months ago) by Haven5341@feddit.de to c/dach@feddit.de
 
 

Frankreichs Präsident Macron denkt über den Einsatz europäischer Soldaten in der Ukraine nach und erntet Kritik. Aussagen von Kanzler Scholz befeuern die Debatte. Denn ihm zufolge seien längst Briten und Franzosen vor Ort. Die NATO-Partner reagieren ungehalten, gerade weil Scholz in Sachen Taurus zögert.

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Der konservative Abgeordnete Tobias Ellwood, der ehemalige Chef des Verteidigungsausschusses im britischen Parlament, verurteilte Scholz' Worte. "Dies ist ein eklatanter Missbrauch von Geheimdienstinformationen, der absichtlich darauf abzielt, von der Zurückhaltung Deutschlands, die Ukraine mit einem eigenen Langstreckenraketensystem auszurüsten, abzulenken", sagte Ellwood der Zeitung "Telegraph". Russland werde die Aussagen von Scholz ausnutzen, um die Eskalation weiter anzuheizen.

"Axt an den Zusammenhalt der NATO gelegt"

Auch bei deutschen Experten stoßen die Äußerungen auf scharfe Kritik. Scholz habe einen schweren handwerklichen Fehler begangen, sagte der deutsche Sicherheitsexperte Maximilian Terhalle, Gastprofessor an der London School of Economics and Political Science, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Er hat die Axt an den Zusammenhalt der NATO gelegt" und gefährde die Kooperation mit der Ukraine, sagte Terhalle. Es sei ein grober Fehler, geheimdienstliche Erkenntnisse der engsten Verbündeten öffentlich zu machen.

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Hinter verschlossener Tür hat sich der UN-Sicherheitsrat mit dem tödlichen Vorfall in Gaza befasst - begleitet von Ratlosigkeit. Ob eine geforderte Untersuchung Klarheit bringen kann, ist ungewiss.

Auf den Fluren des Sicherheitsrats herrschen Betretenheit und Ratlosigkeit. Die Lähmung des eigentlich mächtigsten UN-Gremiums angesichts der dramatischen humanitären Krise und des jüngsten Vorfalls tut vielen hineineilenden Diplomaten sichtlich weh.

Der Sicherheitsrat müsse jetzt Rückgrat zeigen und den tödlichen Vorfall verurteilen, fordert der palästinensische UN-Botschafter vor der geschlossenen Sitzung. Riad Mansur wirft Israel vor, vorsätzlich mehr als hundert Palästinenser bei der Ankunft von Nothilfe getötet zu haben.

Tausende Menschen hätten sich wie auch an vielen anderen Tagen an dem Ort im Norden der Region versammelt, um Mehl, Zucker und andere Grundgüter zu empfangen: "Und dann begann die israelische Armee plötzlich, auf sie zu schießen. Den uns vorliegenden Informationen zufolge haben Dutzende von ihnen Kugeln im Kopf."

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Guterres verurteilt den Vorfall

Unklar ist unter den gegeben Umständen auch, ob eine Untersuchung die Klarheit bringen kann, die die Vereinten Nationen sofort gefordert hatten. UN-Generalsekretär António Guterres ließ über seinen Sprecher erklären, dass er den Vorfall verurteile. Mehr als 100 Menschen seien getötet worden, während sie lebensrettende Hilfe gesucht hätten, zitiert Stephane Dujarric den UN-Chef.

Guterres ließ seinen Ruf nach einer sofortigen humanitären Waffenruhe und der bedingungslosen Freilassung aller Geiseln, die in Gaza festgehalten werden, wiederholen: "Er fordert dringende Schritte, so dass wichtige humanitäre Hilfe in und durch den Gazastreifen gelangt - für all die, die sie so händeringend brauchen."

[...]

Weil Lieferungen über Land kaum mehr möglich sind, schließen die UN eine Versorgung der mehr als zwei Millionen Menschen aus der Luft nicht aus. Doch der jüngste Vorfall verstärkt vor allem die Rufe nach einer humanitären Waffenruhe und dem Schutz von Zivilisten.

Seit Monaten schafft der Sicherheitsrat es nicht, dafür eine Resolution durchzubringen. Vor nicht einmal zwei Wochen scheiterte der jüngste Versuch wieder einmal am Veto der USA.

Seit Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der Hamas setzt Washington dieses Veto immer wieder ein, um Israel zu schützen. Bei immer mehr Ratsmitgliedern sorgt das für großen Unmut. Am Montag sollen sich die USA vor der Generalversammlung für ihr jüngstes Veto verantworten.

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Hände hoch, Wochenende. Heute eine ganz kurze trashige Fantasy-Geschichte

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Ich halte grundsätzlich die Pfadfinder:innen für ein cooles Projekt. Allerdings scheinen sich da Strukturen gebildet zu haben, wie bspw das lange ohne erwachsene Begleitperson sein, die sexuellen Missbrauch einfacher machen.

Zum Pfadfinderleben gehören gemeinsame Ausflüge mit Übernachtung, Zeltlager ohne Eltern, manchmal wochenlang und teilweise ohne erwachsene Begleitpersonen. In einigen Stämmen, so heißen die Ortsgruppen der Pfadfinder, herrsche eine Kultur der Grenzverletzung. Kinder würden nachts allein und nackt in den Wald geschickt, berichtet Studienleiterin Helga Dill.

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So. Ich hab meinen ~~Kaffee~~ Tee getrunken, beruhigt habe ich mich jetzt nicht.


Ich scrolle durch Feddit, da vibriert mein Handy, der Name "Mama" steht auf dem Display. Das kann zwei Sachen bedeuten: Entweder ist irgendwas schlimmes passiert oder sie braucht wieder Hilfe mit irgendwas technischem. Für sie ist meistens beides das Gleiche. Ich nehme den Anruf an.

"Hey Mama, was gibbet?"

Bisschen Smalltalk, wie geht's uns allen, blabla.

"Treasure, ich brauche zum ersten März ein 49-Euro-Ticket, kannst du mir das morgen einrichten?"

"Ich bin morgen auf Arbeit, aber wenn du kurz deinen Laptop anschaltest, kann ich das schnell für dich machen"

Hier denke ich noch, dass das eine Sache von fünf Minuten wird. Ich hab das schon zweimal für sie gemacht. Ich schmeiße RustDesk an und verbinde mich mit ihrem Laptop. Öffne Firefox, navigiere zu bahn.de und logge mich als sie ein. Tickets und Angebote, Deutschland-Ticket, jetzt buchen. Gültigkeit auswählen, persönliche Daten angeben (Warum muss man das als angemeldeter Nutzer eigentlich tun, wenn alle Daten schon im Konto hinterlegt sind??) und IBAN eintackern. So wie es bisher immer geklappt hat.

Innerlich widme ich mich schon wieder meinem Feddit-Feed, da erscheint eine nette kleine Seite. Sie fordert mich auf, die persönlichen Daten meiner Mom zu verifizieren. Die Optionen die zur Auswahl stehen: Irgendeiner Seite, deren Namen ich noch nie vorher gehört habe, die Login-Daten für das Online-Banking meiner Mom geben oder irgendeiner Seite, deren Namen ich noch nie vorher gehört habe, den Ausweis meiner Mom zeigen.

Warum. WARUM SEID IHR SO?? Allein der Fakt, dass man das Deutschland-Ticket nur als Abo kaufen kann und dass die DB bei der Bestellung ein Lastschriftmandat mit einhergehender, zwingend erforderlicher Bonitätsprüfung verlangt, lässt meinen eh schon zu hohen Blutdruck ins noch ungesundere Maß steigen.

Da ich keinen Bock habe, den Bestellprozess jetzt abzubrechen und das gleiche Prozedere morgen nach der Arbeit wiederholen zu müssen, versuche ich, meine Mom durch den Verifizierungsvorgang mittels Personalausweis zu leiten. Dazu sollte ich erwähnen, dass meine Mom in dem Maße technisch versiert ist, dass wenn ich ihr sage, dass sie ein Foto von ihrem Personalausweis machen soll, sie ihn flach an die Rückseite ihres Handys hält und sich aufregt, dass es nicht funktioniert. Kaum eine Minute später seufze ich leise, bitte sie, ihr Handy mit ihrem USB-Kabel an ihren Laptop anzustecken und starte Vysor. Nach einigem Hin und Her, wie eine Kamera denn nun funktioniert, kann es endlich losgehen.

Erster Versuch: Wir sind fast fertig, da höre ich durchs Telefon den Klingelton meiner Mom. Ein wenig Latenz später erscheint auch auf dem geklonten Handy-Bildschirm der Name "Andrea" [geändert] und zwei auf- und abspringende Telefonhörer. Meine Mom lehnt den Anruf ab, aber kurz bevor wir den Verifizierungsprozess abschließen können, sagt sie die verhassten Worte "warte mal kurz", schließt den Browser und schreibt Andrea auf WhatsApp, dass sie gleich zurückruft. Joa. Zwei weitere Versuche und viele Nerven später haben wir es geschafft, sowohl die Vorder- und Rückseite des Ausweises sowie ein Selfie aufzunehmen. Statt mich nach der erfolgreichen Verifizierung zurück auf die Bahn-Bestellseite zu bringen, möchte mich die Seite auffordern, einen Account anzulegen. Diggah. Ich bete, dass ich keinen Account anlegen muss und gehe zurück zur Bahn-Seite, um nochmal den Verifizierungs-Button zu drücken. Gottseidank muss ich keinen Account anlegen und insgeheim bin ich froh, nebst AdBlocker nicht auch noch CookieAutoDelete bei meiner Mom installiert zu haben.

Der Bestellvorgang ist abgeschlossen, aber die Arbeit ist noch nicht vollendet. Natürlich muss ich das Ticket noch in der DB Navigator-App hinzufügen, weil es für die Bahn technisch zu anspruchsvoll wäre, ein mit dem Account gekauftes 49-Euro-Ticket direkt in der App hinzuzufügen. Nachdem ich das Ticket in der App eingepflegt habe, logge ich mich noch kurz ins Abo-Portal ein, um das Ticket direkt wieder zu kündigen. Schließlich will meine Mom es nur für einen Monat, aber ohne Abo keine Chance. Nach den ganzen Strapazen auf dem Weg hierher ist die Kündigung erstaunlich einfach. Kaum bin ich damit fertig, tönt schon wieder der Klingelton durch's Mikrofon.

"Ich glaube, Andrea will mit dir reden. Es ist alles erledigt, ich geh dir aus der Leitung. Hab dich lieb!"

Eine halbe Stunde später dankt mir meine Mama über Telegram und ernennt mich zu ihrem Held des Tages. Ich lächle ein bisschen in mich hinein. Leider vermiest mir der Gedanke, dass nicht alle technik-unaffinen Menschen jemanden haben, der ihnen bei so etwas hilft, schnell wieder die Laune.


WER HAT SICH DAS AUSGEDACHT? WIE ZUM FICK SOLLEN OMA UND OPA SICH SO EIN TICKET BESORGEN, WENN SIE VIELLEICHT NICHT MAL EINEN COMPUTER ODER EIN HANDY HABEN? UND DANN NOCH DIESE GANZE FUCKING SCHIKANE MIT LASTSCHRIFT UND BONITÄTSPRÜFUNG UND IDENTITÄTSPRÜFUNG. ACH, UND EIN ABO MUSS ES AUCH ZWINGEND SEIN. WARUM HABEN WIR EIGENTLICH NOCH KEINE LACK-LIEFERENGPÄSSE???

Ich brauche noch nen Tee.

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Ist irgendwie krass unterpubliziert...

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